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Rantanplan – Stay Rudel – Stay Rebel

Wer seit über zwanzig Jahren solide Ska-Punk Musik abliefert, darf durchaus schon Legende genannt werden. Mit ihrem zehnten Studioalbum hauen die Herren von Rantanplan – die sich nach dem Gefängnishund aus dem 60er Jahre Comic “Lucky Luke” benannt haben – zehn Kracher verteilt auf 30 Minuten raus. Wieder beweisen sie damit, dass sie im Gegensatz zu ihrem Namensvetter mehr auf dem Kasten haben, als fressen und schlafen.

Für „Stay Rudel – Stay Rebel“ holen sich Rantanplan starke Unterstützung aus dem deutschen Punkrock-Rudel heran

Die Liebe zum Rudel

Stay Rudel – Stay Rebel” nennt sich die Platte und wird auch gleich zum Motto des ersten Songs. Denn die Band aus St. Pauli vereint das Rudel der deutschen Punkrock-Szene. So bekommt der Hörer nicht nur die übliche Rantanplan-Besetzung zu hören, sondern auch die Donots-Brüder Ingo und Guido Knollmann, Joshi von ZSK sowie Benno Kupsa von Der Wahnsinn und Pedi. Letzterer ging schon so manchem Rantanplan Fan durch die Haut, indem er, dem der wünscht, auf Tour ein Rantanplan-Fan Tattoo verpasst.

Zurück zum Song: Er beginnt mit dem Schlagzeug, dann setzt die Gitarre ein und sobald Torsten Möller-Meissner mit dem Gesang startet möchte man schon mit dem Tanzen anfangen. Dieser Song wird live großartig funktionieren, hat er doch alles, was das Herz begehrt. Es wird von Liebe zum “Rudel” gesungen, stärkt somit das Zusammengehörigkeitsgefühl und hat einen eingängigen Refrain, der perfekt dafür gemacht ist live mitgegrölt zu werden. “Foodporn”, die Nummer zwei auf dem Album ist viel basslastiger, was zur Folge hat, dass die Vocals nicht mehr so clear sind. Meiner Meinung nach einer der schwächeren Songs auf dem Album. Mit “Kain Richtung Heimat” liefern Rantanplan wieder ein guter Ska-Song, der sich gut zwischen die anderen Songs einfügt.

Aufruf zum Handeln

“Maschine” fällt hingegen eindeutig aus dem Rahmen, wenn man sich die anderen Songs anhört. Das aber völlig positiv. Der “immer gleiche Beat”, der Refrain und zusätzlich die elektronischen Klänge der Orgel machen den Songs zu einer Perle auf der Platte.
Auch bei “An/Aus” wurde starke Unterstützung mit Flo v. Schwarz von Pyogenesis herangeholt. Ein schneller energiegeladener, gitarrenlastiger Song der, zum Handeln aufruft: “Zeit zu Handeln! Die Last, die Du stemmst, macht Dich stärker als stark. Jede Nacht, jeden Tag auf der Suche nach Glück. Wir gehen aus, wenn wir nicht auf das hören, was tief in uns liegt”.

Ein wenig ernsthafter Song ist “Partytrick” und dafür hat sich auch die richtige Unterstützung gefunden. Denn wer ist für solch‘ einen Song schon eine bessere Wahl als die Spaß- und Partypunker Sprinder von Liedfett und Der Flotte Totte von den Monsters Of Liedermaching?

Manchmal muss es eben ein Lichtschwert sein

Etwas ruhiger geht es dann wieder in “Rudegirl From Outta Space” zu und “Kill den Spiegel” wird schließlich ziemlich nachdenklich. Losreißen von dem was die Anderen sagen, erkennen wer man wirklich ist und was glücklich macht. Darum geht es in dem Song. “Schneid‘ die Taue und Schlingen, die sich um Dich winden, mit dem Lichtschwert von damals entzwei. Manchmal brennt das entsetzlich, viel zu heiß, doch elektrisch, und irgendwann drehst Du frei.” Den krönenden Abschluss bildet “The Rudel”, eine Liebeserklärung an alle im Rudel, an den schönsten Platz an der Theke.

Fazit: Auch nach so langer Zeit können es Rantanplan immer noch. Irgendwie bissig, aber nicht böse. Eher etwas Erwachsener und schon etwas verschmust kommt die neue Platte daher. Wer auf schönen Punkrock mit Bläsern steht, kommt an diesem Album 2019 einfach nicht vorbei. In meiner Playlist werden auf jeden Fall “Stay Rudel – Stay Rebel”, “Maschine” und “Kill den Spiegel” einen festen Platz finden.

Video: Rantanplan – Kill den Spiegel

Hier erhältlich
Rantanplan – Stay Rudel – Stay Rebel
Release: 25. Januar 2019
Label: Drakkar Entertainment GmbH

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