Rock am Ring 2022 (Tag 1)

3.-5.Juni, Nürburgring

Drei lange Jahre ist es her, dass der Nürburgring seine Pforten für das Rock am Ring öffnen durfte. Die Jahre der Pandemie und die Isolation haben ihre Spuren hinterlassen. Das ist nicht nur daran erkennbar, dass die Besucher ausgehungert nach Musik und Festival sind, sondern auch, dass der Ring aufgerüstet hat. So ist Bargeld auf dem Infield Vergangenheit, alles läuft Cashless über einen Chip im Festivalbändchen. Genauso aber ist „Kein Netz“ ein Ding der Vergangenheit – zumindest meistens. Die notwendige Infrastruktur für das cashless pay kommt dem Besucher auch durch den deutlich besseren Mobilfunk und Internet Empfang zu Gute. Aber zum Glück ist auch nicht alles neu und uns erwartet auf drei Bühnen (Utopia, Mandora und Orbit) insgesamt 68 Acts aus einem breiten Spektrum zwischen Metal, Rock, Alternative und Hip Hop. Und irgendwie hat sich auch etwas Electro dazwischen gemischt.

Circle Pits zum Auftakt

Den Freitag eröffnen, mit 20 Minuten Verspätung, auf der Utopia Stage die Donots und allem voran Ingo Knollmann. Nach 2 Jahren Zwangspause – genau genommen 888 Tage für die Donots – hat nicht nur das Publikum dringenden Bedarf, auch die Band zieht mit frischem Wind auf. Die Donots bieten mit jeder Menge Circle Pits uns einen erstklassigen Opener. Zur Feier ihres 40. Jährigen Jubiläums statten uns aber auch die Toten Hosen einen kurzen Überraschungsbesuch ab, wenn sie schon nicht selbst auftreten können. So wird erst „Hier kommt Alex“ von Sänger Ingo Knollmann angestimmt – Okay, an sich war das Publikum lauter – bis dann Campino einsteigt. Nach einem gemeinsamen Cover von „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten verabschieden die Toten Hosen sich dann aber doch von der Bühne und überlassen den Donots wieder das Infield.

Bildergalerie: Donots und Campino

Foto: Cynthia Theisinger
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Nach dem Eröffnungsakt verteilt sich die Menge schließlich auf die drei Bühnen, wo bis spät in die Nacht das Tagesprogramm auf sie wartet. Wir warten auf vor der Utopia Stage auf You And Me At Six: Gefühlt vergebens. Mit reduziertem Set kommen sie dann doch. Frisch aus England eingeflogen und auf dem Weg zum Ring in einen Unfall verwickelt, spielen sie noch, was sie können. Schade, denn die 15 Minuten die sie hatten haben gefetzt. Wir hoffen, es geht Allen gut nach dem Unfall und niemand ist über mehr als einen Schrecken zu schaden gekommen. Danke, das ihr trotzdem alles gegeben habt, um für uns zu spielen!

Bildergalerie: You And Me At Six

Foto: Cynthia Theisinger
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Danach machen sich Weezer auf der Bühne breit. Die Menge ist zwar etwas verhalten. Wobei man auch sagen muss: Nach so langer Zeit ohne Festival schlaucht der Circle Pit bei einigen dann doch schneller, als erwartet und das liegt nicht nur an den zusätzlichen Kilos.

Bildergalerie: Weezer

Foto: Cynthia Theisinger
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Der Tag ist noch lang

Wir machen uns jedenfalls auf den Weg rüber zu Orbit. Fire From The Gods aus Texas – und Wiesbaden. Zuletzt in Deutschland waren sie kurz vor Corona unterwegs als Support von The Hu. Damals wie heute können sie klar überzeugen. Auf der Mainstage stehen derweil bereits die ESC-Gewinner aus Italien in den Startlöchern. Måneskin hat an ihren Erfolg in dem Musikwettbewerb ordentlich Fahrt aufgenommen und den Weg auf die großen Bühnen Europas gefunden. Mit ihren außergewöhnlichen optischen Stil und ihrer Mischung aus Englisch und Italienisch heizen sie der Menge ordentlich an. In den ersten Reihen ist auch noch die Energie vorhanden. Weiter hinten sieht man viele auf dem Asphalt sitzen und im Takt mit wippen. Energiesparen ist angesagt. Der Tag ist noch lang und das Wochenende länger.

Bildergalerie: Måneskin

Foto: Cynthia Theisinger
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The Offspring im Anschluss konnten aber leider nicht so begeistern. Es wurde zwar immer voller, auch in den Bereiche A und B, aber das Publikum war dennoch sehr verhalten. Etwas mehr Interaktion mit dem Publikum und Bewegung wäre schön gewesen. Aber leider hatten sie nur den Bewegungsradius eines Perserteppichs – also, sie standen wirklich die ganze Zeit auf einem. Musikalisch gab es keine Experimente. Es wurde ein Best Of nach dem anderen präsentiert und wer kam um The Offspring zu HÖREN kam auch zu 100 % auf seine kosten.

Bildergalerie: The Offspring

Foto: Cynthia Theisinger
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Bei Caliban hingegen hat nicht nur der Sound gestimmt, sondern auch die Stimmung. Klar, die Orbit Stage ist auch sehr viel leichter zu begeistern. Schließlich sind hier nur wirklich die, die den Act sehen wollen. Um in der ersten Reihe stehen zu können, reicht es in den Umbaupausen vorbei zu kommen. Die kleinere Menge lässt einige familiäre Pits entstehen. Als einer im Pit stürzt, unterbrechen Caliban die Show kurz und die Menge macht den Sanis, wie gewohnt, Platz, um sich um den Verletzten zu kümmern. Situation gesichert? Weiter gehts!

Bildergalerie: Caliban

Foto: Cynthia Theisinger
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Mit Feuer, Flamme und Feuerwerk

Auf der Mandora Stage sehen wir uns als nächstes Materia an. Im Gegensatz zum letzten Mal – vor drei Jahren – nicht in Kombination mit Casper – der kommt erst morgen. Aber auch ohne ihn brennt der Ring und Materias Wunsch: „Ich will Moshpits sehen, Circle Pits, Zungenküsse alles, was in der Zeit nicht ging!“ Sollten in Erfüllung gehen. Erst die Mosh und Circle Pits. Und als gegen Schluss Campino auf die Bühne stürmte, auch die Zungenküsse! Zum Abschluss auf der Utopia Stage lassen Green Day es noch einmal ordentlich Fackeln. Mit Feuer, Flamme und Feuerwerk heizten die drei aus Kalifornien dem Publikum ein. Auch hier merkt man sofort die Corona Pause hat eher dazu geführt, dass die Band sich noch mehr freut, wieder auf der Bühne zu stehen. Apropos Bühne stehen: Ein Fan hatte heute einen ganz besonderen Abend. Erst wurde er von Sänger Billie Joe Armstrong aus dem Publikum auf die Bühne gebeten, um dort ordentlich mit ihnen abfeiern und kurz bevor er wieder runter ist, hat er noch mit ihm geknutscht – war der wohl vorher auch bei Marteria? So ging der erste Tag des Rock am Ring zu Ende. Oder auch nicht. Wer noch ein bisschen Energie übrig hatte, machte sich auf dem Weg richtig Mandora Stage zum After Headliner: Rave Legende Scooter. „I am the captain! My name is Dave!“, die ersten Worte von H.P. legten den Grundstein für den Rest des Abends.

Bildergalerie: Scooter

Foto: Cynthia Theisinger
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Cynthia

Die Fotografie wurde Cynthia schon quasi in die Wiege gelegt - genauso wie die Liebe zur Musik. Dennoch macht sie erst seit 2004 die Fotogräben sämlicher Konzerthallen unsicher - Musikalisch kennt sie dabei fast keine Grenzen - von Scooter bis Children of Bodom findet eigentlich alles den Weg vor Ihre Linse. Wenn nicht gerade irgendwas konzerttechnisches ansteht, sitzt sie am liebsten mit Freunden beim Pen&Paper oder Brettspielen, zockt mit ihrem Freund Gildwars 2 oder entspannt beim grillen & chillen an Seen oder dem Meer. An grauen Tagen werden gern mal ganze Staffeln an guten Serien verschlungen.

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Veröffentlicht von
Cynthia

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