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Sashs musikalischer Jahresrückblick 2019

Sash Count Your Bruises Magazine Team Jahresrückblick 2019

Mein lieber Herr Gesangsverein – Das Jahr ging schneller rum, als ich Quidditch sagen konnte. Aber es war ein tolles Jahr, sowohl persönlich, als auch musikalisch. Ich fröne jetzt gediegen dem Vater-Dasein und beschalle mein Töchterchen Querbeet mit allem, was das Regal so hergibt. Und ja, auch mit Limp Bizkit, obwohl meine Frau die auf den Tod nicht ausstehen kann. Aber das mache ich heimlich, also PSSSSST, nicht verraten. Nun aber genug der Vorworte, denn das Jahr 2019 war musikalisch einfach zu grandios, um hier noch weiter rumzuschwafeln. Meine Damen und Herren, Madames et Monsieurs, Children of all ages: Viel Spaß mit meinem musikalischen Rückblick!

„Was für ein gutes Jahr es doch für die Hardcore-Szene war!“

Meine Lieblingsalben 2019

Mal ernsthaft: Warum wird es gefühlt von Jahr zu Jahr schwerer, eine Top 5 aus den ganzen Veröffentlichungen zu bilden? 2019 hat so einige Bretter rausgehauen. Ich hätte locker eine Top 10 benennen können und hätte wahrscheinlich noch Luft nach oben. Deswegen habe ich mir gedacht, dass ich die Top 5 zusätzlich noch nach Genre aufteile – anders wäre ich sonst definitiv nicht durch die Tür gekommen. Außerdem musste ich eh irgendwo den Rotstift ansetzen und so haben es unter anderem Jimmy Eat World, Tiny Moving Parts, Knocked Loose, Counterparts, Somos oder Sanctioned leider nicht meine Top 5 geschafft… Was aber nicht heißen soll, dass ich die Alben nicht wärmstens empfehle.

Genug der Folterei. Hier sind (in unsortierter Reihenfolge) meine Top 5 Alben des Jahres 2019:

Blink-182 – Nine (Punk-Album des Jahres)

Anfangs dachte ich echt, dass Blink-182 – meine Punk-Helden aus der Jugend – mich nach Strich und Faden verkohlen wollten. So ging es augenscheinlich auch vielen anderen. „Blame It On My Youth“ wollte so gar nicht zünden und ich habe Blink-182 schon tatsächlich abgeschrieben gehabt, bis… ach, lest hier am besten selbst. Fakt ist, dass ich dieses Album richtig abfeiere und immer noch gerne durch diverse Abspielgeräte jage. Ich stehe auch immer noch zu meiner Aussage, dass „Nine“ das Pop-Punk-Album der nächsten Generation ist.

PINE – Maladroit (Emo-Album des Jahres)

Hach, PINE. Dass ich diese Band vor zwei Jahren entdeckt habe, ist für mich immer noch ein echter Glücksgriff. Und die Band um Frontfrau Darlene hat mich auch mit ihrem Debüt (Albumreview) nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil, denn sie haben sogar noch einmal zugelegt und mit „Maladroit“ ein atmosphärisches Meisterwerk geschaffen, das man nicht mehr alle Tage zu Ohren bekommt. An alle Emo-Kids da draußen: Hört Euch die Band an. Sie hat es verdient und Ihr werdet nicht enttäuscht sein. Versprochen!

Crystal Lake – Helix (Metal/Metalcore-Album des Jahres)

Metalcore habe ich eigentlich nicht mehr wirklich gehört, da mich die aktuellen Scheiben wenig bis gar nicht (außer Fit For A King) geflashed haben. Crystal Lake haben mich mit ihrem neuen Album (Albumreview) echt wieder hinter dem Ofen hervorgelockt. Was für ein Brett! Wenn Metalcore nur immer so genial wäre. Zum Glück gibt es aber noch ein paar durchgeknallte Japaner, die es schaffen, dem Genre neues Leben – zumindest für mich – einzuhauchen. Danke dafür! P.S.: Wenn Ihr mal die Gelegenheit habt, mit Ryo am Merchstand oder wo auch immer zu schnacken, macht das ruhig mal. Ein richtiger dufter Typ.

American Football – LP3 (Alternative/Math-Album des Jahres)

Es gibt Bands, die können es einfach. Dazu gehören definitiv American Football. Wenn eine Band es schafft, siebenminütige Opera zu kreieren, die einem aber nicht wie siebenminütige Songs vorkommen, macht sie komplett alles richtig. Das dritte Album – schlichtweg „LP 3“ – ist ein wahrer Genuss (Albumreview), der bei jeden Hördurchgang noch besser wird. Hut ab!

Stray From The Path – Inner Atomics (Hardcore-Album des Jahres)

Was für ein gutes Jahr es doch für die Hardcore-Szene war: Counterparts, Knocked Loose und Sanctioned haben echt richtig geniale Scheiben rausgehauen, aber die Krone gebührt dieses Jahr einzig und allein Stray From The Path. „Inner Atomics“ ist von Anfang bis Ende ein grandioses Album (Albumreview), das wieder einmal beweist, warum Stray From The Path schon seit einigen Jahren in aller Munde sind und eine immer größer werdende Fangemeinde um sich scharen können. Abgesehen davon ist die Message des Albums genau das, was unsere Welt heute braucht. Denkt selber, hinterfragt ruhig auch mal was, geht raus auf die Straße und tut etwas gegen die Missstände. Jeder noch so kleine Beitrag verändert die Welt und Stray From The Path liefern den passenden kämpferischen Soundtrack dazu.

Meine Lieblingsshows 2019

Auf Konzerte bin ich dieses Jahr eher wenig anzutreffen gewesen, da ich viel lieber bei meinem Töchterchen sein wollte, aber ab und an muss man ja doch mal vor die Tür gehen. Was liegt da also näher, als sich mal wieder ordentlich von alles Seiten beschallen zu lassen? Vielleicht war der eine oder andere von Euch ja auch auf meinen Top 5 Konzerten im Jahr 2019.

Smashing Pumpkins – Zitadelle Spandau (Berlin)

An der Stelle muss ich noch einmal meiner Frau danken, da sie mich fünf Tage nach der Geburt unserer Tochter zu dem Konzert hat düsen lassen. Und was hat es sich gelohnt! Stressig war zum Glück nur die Parkplatzsuche, ansonsten konnte ich bei bestem Wetter meine absolute Lieblingsband in fast Original-Besetzung erleben. Leider mussten die Pumpkins um kurz nach 22.00 Uhr schon aufhören, da es ein Open-Air im bewohnten Stadtviertel war, aber das Set ließ keine Wünsche offen. Auch die Support-Band Fangclub war echt ziemlich gut und die Location war wie gemacht für einen großartigen Konzertabend.

Lordi – Reload Festival (Sulingen)

Das Reload Festival ist ja eh immer ein schönes Erlebnis an sich, aber eine Band hat mich hier dieses Jahr echt ziemlich überrascht und zudem mehr als schwer begeistert: Lordi aus Finnland haben eine dermaßen geniale Show hingelegt, dass ich aus dem Grinsen echt nicht mehr herauskam. Das war eine richtig amtliche Geschichte und trotz dessen, dass ich deren Musik nicht höre, würde ich sogar wieder zu einem Konzert fahren. Ganz großes Kino! Lest hier unseren Festivalbericht.

Fjørt & Yellowknife – Schlachthof (Bremen)

Ich war richtig begeistert, was für eine Energie und vor allem auch soundmäßig das Trio von Fjørt an dem Abend präsentiert hat. Der Ober-Wahnsinn! So einen druckvollen Sound habe ich von einem Dreiergespann glaube ich noch nie gehört. Wie die das gemacht haben, weiß ich bis heute nicht. Ist mir aber auch egal, denn das war eine richtig geniale Sause. Dazu noch eine bestens aufgelegte Vorband namens Yellowknife (Ex-Ashes Of Pompeii) und fertig war ein richtig runder Konzertabend. Für sowas nimmt man gerne einen kleinen Trip nach Bremen in Kauf. Hier findet Ihr unseren Konzertbericht.

August Burns Red, Erra & Currents – Grünspan (Hamburg)

Zehn Jahre „Constellations“. Das Album hat mich damals zu August Burns Red gebracht und bis heute bin ich Fan der technisch unglaublich abgebufften Metalcore-Truppe. Von daher war es für mich gesetzt, dass ich diesen Abend nicht verpassen durfte und glücklicherweise wurde ich nicht enttäuscht. Das war einfach so dermaßen grandios, dieses verdammt gute Album einmal komplett live zu erleben – da werde ich auch in einigen Jahren noch gerne dran zurückdenken. Die Vorbands waren auch nicht von schlechten Eltern, vor allem Currents haben mich mit ihrem sehr düster angehauchten Metalcore echt begeistert. Hier könnt Ihr den Abend Revue passieren lassen.

Tiny Moving Parts, Microwave & Lizzy Farrel – Uebel & Gefährlich (Hamburg)

Tiny Moving Parts sind einfach eine der besten Live-Bands, die ich persönlich je erleben durfte. Was die da auf der Bühne zocken und dazu noch an Action machen, ist echt nicht mehr normal. Einfach nur der Wahnsinn! Microwave haben mich auch wieder echt schwer begeistert und mich vor allem mit dem neuen Album doch noch warm werden lassen, da die Songs live unglaublich gut funktionieren. Auch echt sehr gut war der erste Act des Abends: Lizzy Farrel hat mit ihrem Alternative-Pop mich und ich glaube auch viele andere im Saal echt überzeugen können. Dazu kam noch ein glasklarer Sound und fertig war ein richtig schöner Konzertabend.

Ein weiteres Konzert steht dieses Jahr noch an: Stay From The Path am 23. Dezember im Hamburger Logo. Das wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ein amtlicher Abriss und bestimmt ein gelungener Abschied des Jahres 2020. Wenn Ihr mich seht, trinkt ein Bierchen mit mir und lasst uns eine Runde schnacken!

Meine Neuentdeckung 2019

Sanction

Alter Schwede, die Band hämmert mal so richtig den Putz von den Wänden! Durch Zufall habe ich im meinem Newsfeed gesehen, dass Stray From The Path ein Video der Band geteilt hat. Völlig unbedarft angemacht und schnurstracks ist man um halb sechs morgens aber sowas von wach. Echt eine richtig gute Band, die jeder Hardcore-Fan ruhig mal auschecken sollte. Und das Album „Broken In Refraction“ ist ein richtig derbes Ding.

Worauf ich mich 2020 am meisten freue

Hui, da gibt’s viel. Neben Zeit mit meiner Familie genießen haben mich vor allem zwei musikalische News richtig heiß auf 2020 gemacht: Die Reunions von My Chemical Romance und Rage Against The Machine. Die sollen mal bitte schleunigst Konzerttermine in Deutschland bekannt geben. Konzerttechnisch habe ich bis dato nur Editors, Jimmy Eat World und Kettcar auf dem Zettel, aber da kommt bestimmt noch was. Vor allem hoffe ich da noch auf Tourankündigungen von Gatherers, Creeper und Into It. Over It. Alben dürften auch eine Menge kommen, so hoffe ich jedenfalls. Allen voran haben Gatherers schon angekündigt, dass es was Neues geben wird, Evan Weiss aka Into It. Over It. hat wohl auch sein neues Album fertig und man munkelt sogar, dass Rage Against The Machine neue Musik raushauen werden. Es bleibt spannend! Ansonsten freue ich mich wieder mit meiner kleinen Band namens One Strike Left durch die Gegend zu tingeln und – so Gott will – auch endlich mal wieder neue Musik rauszubringen.

Das war’s von mir. Dankeschön für ein tolles Jahr 2019! Danke an meine Frau, meine Tochter und natürlich auch meinen Hund Hugo, die mich dieses Hobby frönen lassen. An Hanna und Maria, dass ich meinen Senf zu Musik und Konzerten geben darf, an die ganze Count Your Bruises-Family und an meine Band One Strike Left, die auch mal ohne mich proben mussten, weil ich auf irgendeinem Konzert war – Ihr seid die Besten. Gruß und Kuss, Hieronymus. Gehabt Euch wohl. Wir sehen uns in 2020!

Einen hab ich noch!

Ohne einen musikalischen Leckerbissen wollte ich mich dann doch nicht von Euch verabschieden. Ohne großes Tam-Tam ist hier für Euch mein Song des Jahres 2019:

Gatherers – Sick, Sad Heart

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