Website-Icon Count Your Bruises Magazine

Slope im Interview

Slope 2021

Foto: Toni Grunert

Slope stehen kurz vor der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Street Heat“ (Albumreview). Am 12. März wird die Scheibe via BDHW Records erscheinen. Zeit sich mit der Band virtuell zusammenzusetzen und über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu reden.

„Wir machen das ja auch in erster Linie für uns selbst um uns auszudrücken und Dampf abzulassen. Klar hofft man, dass die Leute den Scheiß genauso abfeiern wie man selbst aber das ist eher zweitrangig.“

Mittlerweile sind schon drei Jahre vergangen, seit wir über Eure letzte EP geredet haben. Was hat sich für Slope in der Zeit geändert?

Slope: Hi Marvin! Erstmal danke fürs Interview. Grundsätzlich hat sich erst mal nicht viel geändert wir gehen alle noch normal malochen und sind noch die Selben, haha. Wir haben uns auf jeden Fall noch intensiver mit Musik beschäftigt was dem Album noch ein paar mehr Einflüsse gegeben hat. Wir sind weiterhin 2-3 mal die Woche im Raum gewesen und haben geschrieben und gefeilt. Momentan ist das leider nicht möglich aber wir haben ’nen Weg gefunden das Rad am rollen zu halten.

Wie schreibt ihr Eure Songs? Gab es Unterschiede beim Songwriting, weil ihr vielleicht ein komplettes Album als Hintergedanken hattet?

Slope: Wir schreiben unsere Songs immer noch wie ganz am Anfang. Immer gemeinsam damit jeder seinen Einfluss mit rein bringen kann. Das Schreiben nimmt dadurch definitiv mehr Zeit in Anspruch, da jeder das gleiche Mitspracherecht hat, aber so ist jeder mit dem Endresultat zufrieden und hat Spaß beim zocken und wenn das so nicht wäre, könnten wir direkt aufhören. Manchmal fängt der Schreibprozess mit ’nem Riff an das jemand mitbringt, manchmal ist es ’ne Grundidee vom Songaufbau und so hangeln wir uns durch bis ein grobes Gerüst vom Song steht. Danach feilen wir an Übergängen und Details bis jeder den Song fühlt. Ist manchmal anstrengend aber funktioniert für uns am besten.

Gibt es irgendwas, was Du mir über den Aufnahmeprozess erzählen kannst? Irgendwelche Anekdoten?

Slope:  Wir haben bei Level3Entertainment bei unserem Brudi Paras aufgenommen. Studio Zeit ist immer cool und macht Spaß. Einfach ’ne gute Zeit haben und abhängen, viel quatschen und den Songs noch den letzten Schliff geben. Wir haben gefühlt jeden Tag Pizza gesnackt und Paras ab und an bis zur Weißglut mit unseren Änderungen getrieben. Anekdoten gibt’s nicht viele ich kann nur jeder Band die überlegt wo sie aufnehmen will Paras ans Herz legen. Ich könnte mir so eine Zusammenarbeit mit keinem anderen Produzenten vorstellen. Er hat aus der Platte alles beim Einspielen rausgeholt was geht und glaub mir, der hört Sachen die gibt’s gar nicht, haha.

Songs wie „I’m Fine“ zeigen, mit welcher Experimentierfreude Ihr bei der Sache seid. Entscheidet Ihr Euch bewusst für solche Experimente oder kommen Parts, wie der funky Einstieg beim Jammen von allein?

Slope: Ich glaube nicht, dass es eine bewusste Entscheidung, sondern eher der Anspruch an unsere Musik und die Einflüsse die unser Songwriting prägen solch experimentelle Parts entstehen lassen. Manchmal sind das auch temporäre Eindrücke wie zum Beispiel ein Konzertbesuch der einen geflasht hat und man dadurch direkt ’nen Motivationsschub bekommt. Ist immer unterschiedlich.

Was könnt Ihr mir zum Videodreh zu „Purple Me“ erzählen?

Slope: Das Skript zum Video haben Simon und Philipp geschrieben und dann mit Toni von BDHW abgestimmt, der das Ganze umgesetzt hat. Wir haben zusammen den Raum und Flur aus Spanplatten gebaut. War viel Arbeit, aber hat sich gelohnt. Jeder von uns hat das gefeiert, als wir das erste Mal in dem Flur standen. Toni hat das Ganze gefilmt, geschnitten und animiert. Nochmal dickes Danke an der Stelle an unseren Labelpapa.

Habt ihr das Album bewusst geschrieben, oder irgendwann einfach gemerkt, dass ihr genug Material für einen Longplayer zusammen habt?

Slope: Nee, wir wussten, dass es an der Zeit ist ein Album rauszuhauen und haben ohne Ende geschrieben. Wir haben auch viele Sachen verworfen, die es nicht auf die Platte geschafft haben. Noch ’ne EP wäre auch klar gegangen, aber wir wollten aus eigenem Anspruch auch mal ’nen Output bringen der länger als 15 Minuten läuft.

Was ändert sich für Euch mit dem ersten Album? Habt ihr andere Erwartungen, als an eine EP?

Slope: Ich glaube die Erwartungshaltung ist relativ gleich zu ’ner EP. Das Wichtigste ist, dass wir selber Bock auf die Musik haben die wir schreiben. Wir machen das ja auch in erster Linie für uns selbst um uns auszudrücken und Dampf abzulassen. Klar hofft man, dass die Leute den Scheiß genauso abfeiern wie man selbst aber das ist eher zweitrangig. Aber was man sicher sagen kann ist, dass ein Album deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Vom Songwriting über Videodrehs bis Promophase, Merch etc. ist das halt einfach schon ’ne andere Hausnummer.

Es ist wieder sicher und Ihr dürft touren. Wen nehmt ihr mit?

Slope:  Alice in Chains, 24/7 Spyz und Black Sabbath, hahaha. Wenn du mich ehrlich fragst ist das schwer zu beantworten. Gibt viele Bands mit denen wir sehr gerne fahren würden eine davon sind sicherlich unsere Tag 1 Brudis Deluminator.

Gibt es bereits Zukunftspläne betreffend Slope, über die ihr reden könnt? 

Slope: Konkrete Pläne gibt es nicht. Gerade in der jetzigen Situation kann man ja noch nicht einmal absehen was in der nächsten Woche für neue Auflagen und Richtlinien kommen. Was ich sicher sagen kann ist, dass sobald Shows & Festivals wieder machbar sind wir mit die ersten sein werden die sich den Arsch wund spielen. Ganz weit in die Zukunft geblickt wäre es schön, die Musik mit dem 9to5 zu tauschen aber das steht nicht im Vordergrund und wir sind auch nicht so business drauf, dass wir auf Biegen und Brechen versuchen die dicke Kohle mit der Band zu machen. Das führt nur zu Stress und man verliert den Spaß an der Sache. Sollte es so kommen, wäre das mega cool, wenn nicht, ist das auch ok und ’ne coole Zeit, auf die man zurück blicken kann hat man so oder so.

Schon auf Euren EPs gab es öfter den Frust auf den monotonen Alltag zu hören? Zieht sich das durch das neue Album weiter? Beziehungsweise: gibt es einen roten Faden, den Ihr für „Street Heat“ benennen könnt?

Slope:  Aus musikalischer Sicht hat das Album bewusst sehr viel Variation, viele tempowechsel, Groove und Funk Elemente aber immer mit dem Slope-Touch.  Lyrisch schreiben wir über gesellschaftliche Ungerechtigkeit, persönliche Sorgen, Probleme und Geschichten. Für uns ergibt das auf jeden schon ein Bild. Ob der Hörer das wahrnimmt kann ich schwer einschätzen.

Wie lief die Zusammenarbeit mit Dominic Paraskevopoulos? Was denkt Ihr hat er ins Album mit eingebracht?

Slope:  Wie oben schon erwähnt ist Paras einer der entspanntesten und gleichzeitig strengsten Typen der Welt, wenn es um Musik geht. Schon bei der „Losin‘ Grip“ haben wir zusammengearbeitet und uns war danach schon klar, dass wir die nächste Platte auch bei Level3 machen. Paras hat einfach auch mega den Plan und ab und an auch wirklich gute Ideen am Start, die dir selbst nach einhundert mal hören gar nicht mehr einfallen würden. Menschlich und arbeitstechnisch – der Junge ist Top!

Gibt es Bands oder Künstler, die Euch maßgeblich beeinflusst haben während Eurer Arbeit am neuen Album? Was denkst Du steckt in der DNA von Eurem Sound?

Slope: Wir haben auf unsere Spotify-Seite Artist Playlisten hochgeladen, die unsere Einflüsse am besten wiedergeben. Wer da Bock oder Interesse dran hat kann das gerne mal auschecken.

Was vermisst Ihr am meisten an Shows?

Slope: Schwierige Frage. Klar das Spielen und auf der Bühne stehen an sich, aber auch alles drum herum. Die ganzen bekannten Gesichter , deep Talks mit Leuten, die man nicht so oft sieht. Das Feiern vor oder nach dem Auftritt. Selbst sich die anderen Livebands zu geben und das abzufeiern. Klar die HC-Szene ist klein, aber hat Herz und ist zum größten Teil echt, das vermisse ich.

Video: Slope – Trainsurfing

Hier erhältlich
Slope – Street Heat
Release: 12. März 2021
Label: BDHW Records

Diese Website nutzt Cookies.

Diese Website nutzt Cookies.

Die mobile Version verlassen