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Sperling & Watch Me Rise in Hamburg

Foto: Peter Detje

Sperling sind mit ihrem zweiten Album „Menschen wie mir verzeiht man die Welt oder hasst sie“ auf Tour. In Hamburg ist Halbzeit der Tour. Bei der gesamten Tour sind Watch Me Rise dabei. Sperling-Konzerte sind keine Party, sondern ein Platz um nicht alleine zu sein, vielleicht sogar zum heilen. Definitiv aber ein Ort, an dem Gemeinschaft erlebt wird, am dem man gemeinsam traurig sein darf und Hoffnung schöpfen kann. In einer Welt, die aktuell wenig Anlass für Hoffnung gibt. Sperling, und auch Watch Me Rise, haben es geschafft für ein paar Stunden den (politischen) Irrsin auf dem Planeten zu vergessen.

Be proud!

Watch Me Rise starteten um 20 Uhr im ausverkauften Indra. Der Club, der sich in direkter Nachbarschaft zum bekannteren Gruenspan befindet, war bereits beim Support bis zur letzten Reihe gefüllt. Sperling und Watch Me Rise konnten schon einige Wochen vor dem Konzert das „ausverkauft“-Schild aufhängen. Musikalisch waren Watch Me Rise der perfekte Opener. Die Band überzeugte sowohl mit emotionalen Songs als auch mit emotionalen Ansagen zwischen den Songs. Am stärksten festgesetzt hat sich der Aufruf, dass man den Menschen, den man nahesteht, häufiger sagen sollte, dass man stolz auf sie ist. Sänger Josh machte im Zusammenhang mit dem Tod seines Großvaters darauf aufmerksam, der ihm im letzten Gespräch vor seinem Tod sagte, dass er stolz auf ihn ist.

Ein Konzert gegen Einsamkeit, für mehr Miteinander

Nach einer verhältnismäßig schnellen Umbaupause betraten Sperling gegen 21 Uhr die Bühne des Indra. Mit einer für diese Clubgröße fast etwas überdimensionierten Lichtshow wurde die Bühne größtenteils in Blautöne getaucht und Sperling begannen ihr Konzert mit „Wach“ vom aktuellen Album. Es folgten knapp weitere knapp 90 Minuten Konzerterlebnis gegen Einsamkeit, für ein Miteinander, gegen Traurigkeit und für die Seele. Mit der Chance den Alltag zu vergessen.

Sperling sind bekannt für ihre emotionalen und traurigen Texte sowie dem Einsatz eines Cellos, welches den Songs eine Tiefe verleiht, die deutschsprachige Rockmusik nur selten hat. An diesem Abend gelang es der Band diese Kombination perfekt auf die Bühne zu bringen und die Hamburger:innen damit in ihren Bahn zu ziehen. Untermalt wurden die Songs von der angesprochenen Lichtshow. Selten hat ein Konzert im Indra wahrscheinlich so schön ausgesehen. Auch der Sound war gut und das Publikum bedankte sich mit vielen Singalongs, ausgiebigem Applaus und kleineren Moshpits bei den Songs, die musikalisch dazu einluden. Sperling bedankten sich beim Publikum u.a. in dem sie „Schlaflied“, kurz vor Ende des Sets, im und mit dem Publikum performten. Auch Sperling nahmen sich Zeit für kleinere Ansagen zwischen den Songs, konzentrierten sich aber zum großen Teil auf die Musik. Und das war der Musik und dem Abend sehr angemessen. Das Publikum präsentierte sich sowohl bei den Songs als auch bei den Ansagen beider Bands überaus aufmerksam und höflich gegenüber den Musikern.

Wenn ihr die Chance habt Sperling live zu sehen: Große Empfehlung!

Setlist:

1. Wach
2. Allein sein ist so leicht
3. Die kleine Angst
4. Verlieren
5. Angst
6. Dünner als Papier
7. Wie ein Rauschen
8. Luft
9. Es geht
10. Schnee
11. November
12. Mond
13. Frost
14. Bleib
15. Meer
16. Baumhaus
17. Schlaflied
18. Die Welt ist Schuld

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