Still Defiant – s/t

Rebellion Records sind gerade sehr aktiv und veröffentlichen nach The Reapers (Albumreview) und The Janitors (Albumreview) mit Still Defiant gleich die nächste Band. Das Trio ist eine der ganz wenigen deutschen Bands, die es bislang auf das niederländische Label geschafft haben. Auf dem selbstbetitelten Debüt sind insgesamt zehn Songs enthalten, die den Hörer mit in die 80er Jahre des britischen Punkrocks entführen. Dabei benötigen die Songs ein wenig Zeit bevor sie sich entfalten und mit jedem Durchlauf besser werden.

„Das Debüt von Still Defiant lässt nie locker, drückt mächtig aufs Gas und steigert so von Song zu Song das Niveau.“

Punk, Punk und noch mehr Punk

Still Defiant, die als Heimat Niedersachsen und Nordrhein Westfalen angeben, bestehen aus den Musikern mit den schönen Namen Lenz Ranzig, Matze BigFender und Nikki Sick. Auf ihrem Debüt sind zehn Songs enthalten, die vor allem an die 70er und 80er Jahre des britischen Street- oder Oi-Punks erinnern, aber hier und da auch andere Einflüsse aufweisen. Melodie trifft auf einen ordentlichen Punch, gepaart mit starkem, teilweise angepisstem Gesang und hier da ein paar Sing Alongs.

Los geht es mit „Mad & Mental“, doch das erste Highlight wartet direkt danach mit „Shame On You“. Hier ist vor allem die Kombination aus Beat und Riffs erwähnenswert. Melodischer und somit tanzbarer wird es direkt mit „Fatigue”, wobei der Song insbesondere von seinem tollen Gitarrenriff lebt – im Original im Übrigen von Blitz. Auch „Your Day Will Come” knüpft dort direkt an und hebt so das Niveau dieser Scheibe weiter nach oben. Schon jetzt macht dieses Punkalbum so richtig Spaß, was vor allem an seinem enormen Drive liegt. Auch „Total Surviolence” lässt nicht nach, erinnert hier und da aber an die Anfangstage der Misfits.

Es folgt mit „Till The End” vielleicht der stärkste Song dieses Debüts. Der Track hat unfassbar viel Wumms, drückt von Beginn an, verliert aber auch seinen melodischen Faden nie aus den Augen. Ganz stark. Ein Highlight! „Young Warrior” macht da weiter und erhöht noch einmal das Tempo und kann erneut voll überzeugen, bevor mit „For You” von Anti Nowhere League das nächste Cover folgt. „S.H.R. Rule OK” und „Go Your Way Long” beschließen dann noch einmal mit viel Tempo, ordentlich Druck und Melodie dieses Album.

Kleine Wehrmutsropfen – Starker Eindruck

Still Defiant legen hier ein wirklich gutes Debüt vor. Allerdings bleibt die Frage, warum bei insgesamt zehn Songs gleich zwei Cover mit dabei sein müssen. Dies schmälert ein wenig den Gesamteindruck, da die eigenen Songs so stark sind, dass man sich ruhig noch mehr von ihnen gewünscht hätte. Ansonsten aber hat das Album viele Pluspunkte zu bieten und entführt den Hörer in die Zeiten des 70er- und 80er-Jahre des Punks. Vor allem der Drive und die Melodien machen gute Laune. Im Großen und Ganzen also ein mehr als anständiges Werk!

Video: Still Defiant – S.H.R. Rule OK

Robert

Robert würde gerne über sein erstes Konzert, das er besuchte, den Mantel des Schweigens hüllen. Doch wir haben herausgefunden, dass es ein Gig der Scorpions war. Mittlerweile hat Robert im harten Bereich alle Genres durch und hört heute am liebsten alten Punk, Oi, Hardcore, Ska oder Rock´n Roll. Auch Metal darf es gerne mal sein. Seine Lieblingsbands gibt er mit Sick Of It All, Cock Sparrer, Madball, Street Dogs, The Adicts, Rude Pride oder auch Angelic Upstarts an. Wir wissen aber, da ist noch mehr. Auch sein redaktioneller Werdegang ist interessant: So war er unter anderem schon bei mainstage, burnyourears und dem in-your-face aktiv. Heute kümmert er sich am liebsten um seine Tochter oder besucht spannende Konzerte - gerne auch von neueren Bands.

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Robert

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