Die sommerliche Hitze hat sich in den letzten Tagen etwas verabschiedet, doch heute Abend wird es im Lux Club am Schwarzen Bären nochmal so richtig muckelig. Die amerikanische Surf-Punkrock Band SWMRS macht auf ihrer Europa-Tour in Hannover Halt. Mit dabei hat sie die Indie Solo Künstlerin Jerry Williams.
Punkrockshow für die neue Generation
“Thanks for clapping – that was so cool!”
Es ist Einlasszeit am heutigen Mittwochabend und ungewöhnlich für ein Konzert im kleinen LUX ist, dass sich zu der Zeit eine lange Schlange gebildet hat. Doch kein Wunder: Die Show ist mit rund 200 Besuchern bereits seit Wochen ausverkauft.
Pünktlich um 20.00 Uhr betritt die Solokünstlerin Jerry Williams mit ihrer E-Gitarre und einem verlegenen Grinsen die Bühne. Das heutige Publikum, dem sie ein paar Songs singen möchte, reagiert mit lautem Beifall und klatscht zum zweiten Song auch eifrig rhythmisch mit. Williams reagiert dankbar: “Thanks for clapping – that was so cool!”
“Deutschland – Ich liebe dich”
Mit einem kurzen Drum-Solo von Joey Armstrong, dem Sohn von Billie Joe Armstrong, der bekannten Punkrockband Green Day, beginnt der Hauptact SWMRS. Schon beim Opener Song fordert Frontmann Cole Becker die Konzertbesucher mit einer Geste auf, einen Circle Pit zu starten. Doch das doch relativ junge Publikum scheint noch nicht so Punkrock erprobt und erkennt die Aufforderung nicht. Dennoch lässt sich Cole immer wieder zu einem “Dankeschön, ich liebe Dich” hinreißen.
Der Song “Miley” lässt das Publikum jubeln, mitsingen und alle Arme in die Höhe schnellen. Sogar ein Crowdsurfer lässt sich in Richtung Bühne tragen. Später wünscht sich Sänger Cole eine Wall Of Death. Als alter Punkrockhase könnte man es vielleicht eine niedliche Wall of Death nennen, doch die Stimmung im Raum mit der Diskokugel ist ausgelassen. Während einige begleitende Eltern ihr Glas Weißwein an der Bar schlürfen, feiert die nächste Punkrockgeneration ihre Helden aus Oakland.
“Let’s figure them out”
Punkrock bleibt Punkrock, also bleiben natürlich auch politische Statements nicht aus. Cole erklärt, dass Rockmusik natürlich nicht die Probleme der Welt, nicht die Probleme Deutschlands oder die persönlichen Probleme lösen kann. Doch es hilft “to figure them out” und spielt den gleichnamigen Song. Auch die Liebe für alle Menschen lässt er nicht unerwähnt und die spiegelt sich in ihren Texten wieder.
Nach 60 Minuten endet die Punkshow des Quartetts aus Amerika und hinterlässt strahlende Gesichter vor der Bühne.