Mit „Radio Rebelde“ veröffentlicht die aus Stockholm stammende Punk-Band ihr bereits achtes Studioalbum und das nimmt im Vergleich zu den Vorgängern ordentlich Fahrt auf.
Arbeiterkampf, Weltordnung und gesellschaftlicher Einordnung des Individuums
Los geht es mit dem melodischen und titelgebenden Opener „Radio Rebelde“. Der Albumtitel knüpft an den gleichnamigen kubanischen Piratensender an, welcher 1958 als illegales Propaganda-Instrument der Guerillakämpfer Castros während der kubanischen Revolution gegründet und genutzt wurde. The Baboon Show beschäftigt sich gleichermaßen mit sozialistischen Themen wie Arbeiterkampf, Weltordnung und gesellschaftlicher Einordnung des Individuums.
Über das roughe, sich aus der alltäglichen Maschinerie des Funktionierens verabschiedenden „Holiday“ kotzt sich „All Of Me“ mit Zeilen wie „This is a parody they’ve taken everything I had which means they didn’t get that much“ über gesellschaftliche Ungleichheiten aus und knüpft passenderweise mit der Arbeiterkampfhymne „Same Old Story“ an. Ein absoluter The Baboon Show Song, eine Überhymne, mit mehr erhobenen Fingern, als die Thematik im aktuellen Schweden verträgt. Peitschend galoppiert „Overdosed On You“ in knapp drei Minuten über Zwischenmenschliches und übergibt mit den Worten „This is the story of my life…“ an das revolutionär drängende „Hurray“
Energiegeschwängerte Wut unter schlagzeuggetriebenem Herzschlag
„You get what you get“ macht Mut und schließt sich dem energiegetriebenen, politisch abrechnenden „Hit The Floor“ an. Auf der Suche nach einer stabilen und verlässlichen Schulter senkt „No Afterglow“ melancholisch den Kopf, um sich kurze Zeit später, im clever arrangierten Zugehörigkeitsgefühl fetter Chöre, selbst zu finden. Pathos hin oder her, „War“ treibt mit seinem schlagzeuggetriebenen Herzschlag alles bisher gehörte auf die Spitze des aktiven Widerstands. „Again“ erzählt erneut „the story of a life“ und schwört eingängig, dass sich diese nie wiederholen wird.
Eine wirklich fett rundgemischte Scheibe, die genau diesen Sound verdient. Unterstützung gab es dabei von Pelle Gunnerfeldt. Dieser rahmte die unfassbar energiegeschwängerte Wut „Radio Rebeldes“ in mehr als Gold. Fäuste in die Luft: The Baboon Show führen in die längst überfällige Revolution!