The Casualties und Mudhead in Hannover

Am Mittwoch machten die amerikanischen Anarcho-Punker von The Casualties Station im Béi Chéz Heinz in Hannover und sorgten für Sauna-Atmosphäre im Keller unter dem Fössebad. Es ist der erste Auftritt von Neu-Sänger David Rodriguez in Hannover. Als Support sind Mudhead aus Hamburg mit von der Partie.

The Casualties reißen mit und gleichzeitig die Hütte ab

Highfives zwischen Crust, Metal und Punk

Punkt 20.05 Uhr betreten die vier Musiker von Mudhead aus Hamburg die Bühne. Noch ist die Anzahl der Besucher überschaubar und doch sind auch einige Fans der Band dabei, die sofort die ersten Klänge nutzen, um vor der Bühne zu tanzen. Soundtechnisch ist diesmal alles im Lot und Mudhead liefern das volle Brett ab. Teilweise ist das Riff-Gewitter schon ziemlich beeindruckend.

Sänger Berry verteilt von Beginn an einige Highfives an das Publikum, das während des 30-minütigen Sets ein bisschen näher an die Bühne rückt. Musikalisch liefern die Hamburger eine Mischung aus Thrash-Metal, Crust- und Hardcore-Punk ab. Vor allem Sänger Berry macht dabei eine gute Figur und läuft wie ein Derwisch über die Bühne, während er seine Vocals ins Publikum brüllt. Zwischendurch gibt es vier Songs in vier Minuten. Berry outet sich dabei auch als Casualties-Fan schon zu Kinderzimmerzeiten und ist natürlich glücklich, einmal für die Idole eröffnen zu dürfen. Guter Auftakt für einen punkigen Abend!

Bildergalerie: Mudhead

Foto: Maria Graul
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Musikalisch hat sich nicht viel verändert

Mittlerweile hat sich der Raum im Kellergewölbe vor der Bühne deutlich gefüllt. Knapp 110 Besucher sind schätzungsweise ins Heinz gepilgert, um sich den neuen The Casualties Sänger David anzuschauen. Und um es vorwegzunehmen: Der ehemalige Sänger der Krum Bums macht seine Sache außerordentlich gut. Er lässt Gründungmitglied und Ex-Sänger Jorge Herrera, der mit seiner kettensägenartigen Stimme die Casualties geprägt hat und 2017 die Band nach 27 Jahren verließ, nahezu vergessen. David zeigt von Beginn an, dass auch er ein alter Hase im Geschäft ist. Musikalisch hat sich nicht viel verändert. Auch 2019 spielen The Casualties noch eine Mischung aus Streetpunk, Hardcore- und Anarcho-Punk mit leichten Crust-Einflüssen.

Schwerpunkt des Sets ist das neue Album „Written In Blood“, das Debüt des neuen Sängers. Und gleich mit den ersten Takten der New Yorker Punkinstitution rastet die Menge in Hannover aus. Spätestens mit „Under Attack“ ist auch die letzte Zurückhaltung verflogen. Nun wird gefeiert. The Casualties reißen aber auch mit und gleichzeitig die Hütte ab. Es folgt „Ugly Bastards“ und die Stimmung steigt weiter. Zeit für ein erstes Zwischenfazit: Was für ein klasse Abend!

Bildergalerie: The Casualties

Foto: Maria Graul
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Frauen sind doch die härteren Tänzer

Als insgesamt fünften Song geben die Amis „1312“ zum Besten, den ich eigentlich als Opener erwartet hätte. Doch die Position ist letztlich egal, denn der Song zündet ohne Wenn und Aber. Es folgen die ersten Sing-A-Longs. Weitere Lieder sind „Demolition“, bei dem Sänger David eine erste Wall Of Death inszeniert, „Resisted“ und „On The Frontline“. In der nächsten Pause stellt Bassist Rick fest, dass in Hannover die Frauen wohl härter als die Männer seien und bezieht sich auf das Pogo vor der Bühne, wo auch die weiblichen Besucher ordentlich austeilen.

Langsam biegt das Quartett nun auf die Zielgerade ein und feuert weitere Songs wie „Ya Basta“ und den Titeltrack „Written In Blood“ ins Publikum. Es folgt außerdem noch eine Hasstirade auf den aktuellen US-Präsidenten und seine Mauerpläne – Sänger David kommt aus Texas – bevor die Casualties unmerklich die Zugabenphase einläuten, ohne dabei die Bühne zu verlassen. Nun ziehen die Amis noch mit der grandiosen Midtempo-Nummer „Ashes Of Enemies“ und der Punkhymne „We Are All We Have“ die letzten Register, bevor sie das zufriedene Publikum nach knapp 60 Minuten Spielzeit und mehr als 20 Songs in die Nacht entlassen. Starkes Konzert, klasse Band: Das hat Spaß gemacht!

Robert and Maria

Robert würde gerne über sein erstes Konzert, das er besuchte, den Mantel des Schweigens hüllen. Doch wir haben herausgefunden, dass es ein Gig der Scorpions war. Mittlerweile hat Robert im harten Bereich alle Genres durch und hört heute am liebsten alten Punk, Oi, Hardcore, Ska oder Rock´n Roll. Auch Metal darf es gerne mal sein. Seine Lieblingsbands gibt er mit Sick Of It All, Cock Sparrer, Madball, Street Dogs, The Adicts, Rude Pride oder auch Angelic Upstarts an. Wir wissen aber, da ist noch mehr. Auch sein redaktioneller Werdegang ist interessant: So war er unter anderem schon bei mainstage, burnyourears und dem in-your-face aktiv. Heute kümmert er sich am liebsten um seine Tochter oder besucht spannende Konzerte - gerne auch von neueren Bands.

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