The Hacklers live in Hannover

30. August 2022, Lux Club

Die derzeitige Konzertsituation ist für alle Beteiligten nicht einfach. Es gibt teilweise zu viele Konzerte, zu wenig Karten werden im Vorverkauf verkauft und so müssen Konzerte und Touren ausfallen und Konzerte, die stattfinden, leiden meist unter Besuchermangel. Damit müssen auch The Hacklers kämpfen, die am Dienstag den 30. August im Lux in Hannover auftreten. Im Endeffekt sind es am Ende circa 60 Zuschauer. Eindeutig zu wenig für eine Band, die einen tollen Auftritt auf die Bühne legt. Und jeder der nicht da war, hat ganz sicher etwas verpasst.

Jägermeister als Lebenselixier

Auf eine Supportband wird an diesem Abend im Lux bewusst verzichtet. Und so betreten The Hacklers bereits kurz nach 20.30 Uhr die Bühne. Insgesamt besteht die Band aus sechs Musikern. Neben der klassischen Besetzung aus Gesang, Drums, Gitarre und Bass auch noch Saxofon und Keyboard. Seit 2014 sind The Hacklers bereits aktiv. Dieses Jahr sind die Iren bereits seit einigen Tagen auf Tour, quer durch Europa. Am Ende sind es 15 Shows in 17 Tagen. Musikalisch gibt es von Beginn an flotten, schnellen und schnörkellosen Ska auf die Ohren. Dabei orientiert sich das Sextett aus Dublin vor allem an Musik der 80er und 90er Jahre, äußerst tanzbar und durchaus treibend. Vor allem die Stimme von Sänger Kevin Kenny sticht dabei heraus. Der Hauptteil des Sets besteht aus den beiden Alben „Between The Lines“ und dem aktuellen „Another Round“.

Mit einem fast schon schüchternen „Hallo zusammen, wir sind The Hacklers“ beginnen die sympathischen Iren dann ihre Show. Erste Songs sind unter anderem „Don´t Look Back“ oder „Ghouls“. Und die Hannoveraner nehmen das direkt an und so wird getanzt, nach den Songs ausfallend applaudiert und der Band so ein warmer Empfang bereitet. So begrüßt Kevin die Anwesenden dann auch mit den Worten „Danke, dass Ihr da seid und so viele in dieser tollen Location tanzen.“ Ob es dabei nun Dienstag oder doch ein anderer Tag in der Woche ist, scheint nicht mehr ganz klar. „Oh, also doch Dienstag? Sorry, war wohl schon einfach zu viel Jägermeister.“ Aber offensichtlich noch nicht genug, denn schon wenig später reicht die Merchandiserin die erste Runde, nicht die letzte an diesem Abend. Kevin Kenny liefert auch schon direkt die Erklärung: „Diese Shows sind für uns ohne Jägermeister schon gar nicht mehr möglich – Kein Witz, wir brauchen Jägermeister wie LKWs den Diesel.“ Das lassen wir einfach mal so stehen, denn an der Intensität der Show und der guten Stimmung auf und vor der Bühne ändert sich dadurch nichts.

Bildergalerie: The Hacklers

Foto: Louise Fröbel
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Weiter und immer weiter

Neben den Geschichten über zu viel Jägermeister wird auch wenig über die Geschichte der Band geplaudert. So erfahren die Anwesenden unter anderem, dass „Between The Lines“ als erstes Album noch gar nicht wirklich erschienen war, die Band dennoch schon tourte und obwohl keiner sie kannte, toll aufgenommen wurde. Der Start einer wirklich guten Beziehung zum Publikum in Deutschland. Musik gibt es natürlich auch und das nicht zu knapp. Weitere Tracks des Abends sind dann unter anderem der Titeltrack „Between The Lines“, „Kick It Down“, „Stay Or Run“, „Fear Of The Dark” oder “What´s Your Price”.

Je länger der Abend dauert, umso besser scheint die Combo zu werden. Und da scheinbar auch auf Nachfrage niemand müde ist, geht es immer weiter mit „Get Out“, dem etwas chilligen „Always On My Mind“, wie Sänger Kevin scherzhaft meint, „Another Round“ oder dem starken „Rude Bhoy“. So biegen The Hacklers langsam auf die Zielgerade ein, um mit „Out On The Streets“ und einer englischen Version von „Bella Ciao“ inklusive Keyboard- und Saxofon-Solo das große Finale einzuläuten. Doch nach einer kurzen gemeinsamen Pinkelpause, fast die gesamte Band ist auf der Toilette anzutreffen, geht es tatsächlich noch weiter. Zwei Songs später und nach insgesamt beinahe 95 Minuten Spielzeit endet dann dieser Klasseabend. Tolle Band, tolle Ska-Musik, tolles Konzert!

Robert and Louise

Robert würde gerne über sein erstes Konzert, das er besuchte, den Mantel des Schweigens hüllen. Doch wir haben herausgefunden, dass es ein Gig der Scorpions war. Mittlerweile hat Robert im harten Bereich alle Genres durch und hört heute am liebsten alten Punk, Oi, Hardcore, Ska oder Rock´n Roll. Auch Metal darf es gerne mal sein. Seine Lieblingsbands gibt er mit Sick Of It All, Cock Sparrer, Madball, Street Dogs, The Adicts, Rude Pride oder auch Angelic Upstarts an. Wir wissen aber, da ist noch mehr. Auch sein redaktioneller Werdegang ist interessant: So war er unter anderem schon bei mainstage, burnyourears und dem in-your-face aktiv. Heute kümmert er sich am liebsten um seine Tochter oder besucht spannende Konzerte - gerne auch von neueren Bands.

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Robert and Louise

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