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The Hotelier – Goodness

Goodness

Das Jahr 2016 meint es wirklich gut mit den Anhängern der Emo-Revival-Szene: Nach den fantastischen Alben von INTO IT.OVER IT und MODERN BASEBALL veröffentlichen nun THE HOTELIER mit „Goodness“ ihr drittes Werk und schicken sich an, das Vorgängeralbum „Home Like No Place Is There“ zu übertrumpfen. Ein schwieriges Unterfangen, wo der Vorgänger doch als das Album schlechthin der Band aus Massachusetts gehandelt wird… und genau an solchen Hypes sind schon andere Bands mit dem Nachfolgeralbum gescheitert. Wird dieses Schicksal auch THE HOTELIER ereilen?

„I would smile but it would be meaningless. I wouldn’t want it to be.“ – Keine Instrumente, kein Gesang, nur Christian Holdens Stimme, die ein Gedicht vorträgt. So beginnt die Reise auf „Goodness“, auf die uns die Band mitnimmt. Allein an dem Gedicht sieht man schon, wie sich die Band allein im lyrischen Bereich weiterentwickelt hat, ohne an Emotionalität zu verlieren. Ganz im Gegenteil: Noch immer findet man die Unsicherheit, den Selbstzweifel und dieses Verlangen in den Songs, nur sind diese besser verpackt und dadurch einfacher zugänglich.

Auch im musikalischen Bereich hat sich einiges getan: Den Lyrics wird viel mehr Raum und auch Zeit gegeben, um sich richtig zu entfalten und die richtige Atmosphäre zu schaffen. Man nehme einfach direkt den ersten richtigen Song auf dem Album namens „Goodness Pt. 2“. Ein fast hypnotisierender Schlagzeugbeat und Vocals machen hier den Anfang, bis nach und nach die Gitarren und Bass immer mehr zum Einsatz kommen, sich langsam immer weiter aufbauen und man sich auf einmal in einer Up-Tempo-Hymne wiederfindet, die seinesgleichen sucht. Was THE HOTELIER hier durchweg abliefern, ist unglaublich gut und nur schwer zu widerstehen.

Auch das Anschlagen etwas ruhiger Töne in den Songs schafft unheimlich viel Atmosphäre, so dass es nicht schwer ist, einfach abzutauchen und sich von der Musik treiben zu lassen. „Soft Animal“ ist genau so ein Song, in dem man sich nur verlieren kann… Gänsehautmomente inklusive.

Allen Befürchtungen zum Trotz haben es THE HOTELIER mit Ihrem neuen Album „Goodness“ geschafft, die Messlatte noch ein Stück höher zu legen. Ein atmosphärisches und musikalisches Meisterwerk, was sich keiner entgehen lassen sollte.

Von Sash

Sash

Dank MTV und VIVA2 wurde Sash regelrecht zum Musik-Junkie erzogen und hört von Alternative über Emocore bis Punk, Hardcore und Metal alles, worauf er gerade Bock hat. Wenn er nicht gerade der Musikleidenschaft mal wieder exzessiv in irgendeiner Art und Weise frönt, ist er entweder mit seiner Band One Strike Left kreuz und quer im Lande unterwegs, zockt gern mal ausgiebig mit seiner Nintendo Switch oder spielt mit seinem Hund Hugo.

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Sash

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