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The Picturebooks in Hannover

The Picturebooks

Foto: Isabelle Kaltner

Um 20.00 Uhr beginnt das Konzert, als Pat -Sänger und Gitarrist- der Vorband The Loranes die Bühne betritt und drei Flaschen Bier vorne auf der Bühne abstellt. Die Bühne ist in orangefarbenem und blauem Licht beleuchtet. Kurze Zeit später folgen ihm auch die anderen beiden Mitglieder Mammut und Elias auf die Bühne. Schlagzeuger Elias sitzt nun ganz locker ohne Schuhe und nur in Socken an seinem Schlagzeug. „One, two, three, four“, wird angezählt und sie spielen den ersten Song ihres Sets. Dieses wird etwa eine halbe Stunde dauern.

„Hannover seid Ihr ready? Seid Ihr ready?!“

Sänger Pat schmeißt seine langen lockigen Haare und taucht komplett in die Musik ein, sowie seine beiden Bandkollegen, die ebenfalls sichtlich Spaß auf der Clubbühne haben. Nach dem ersten Lied begrüßt die Band das heute sehr bunt gemischte Publikum im Lux mit einem „Wunderschönen guten Abend Hannover. Wir sind Loranes!“ Bereits nach den ersten Songs hat sich die Band schon ordentlich verausgabt und Pat wirft vor einem nächsten Song ein „Prost zusammen, ich muss erst kurz was trinken“ ein.

Das Publikum, welches bereits komplett versunken in der Musik ist, antwortet mit Gegröle und Pfiffen. Langsam kommt die Band zum Ende ihres Sets und bedankt sich erneut bei dem gut gelaunten Publikum, ehe sie bemerken, dass sie doch noch Zeit für zwei Songs haben. Darüber freuen sich die Besucher natürlich besonders und drücken mit Getose nach diesen zwei Songs ihre Begeisterung aus. Mit einem „Viel Spaß noch mit den Picturebooks! Wir waren Loranes, haut rein!“, verabschiedet sich die Band und beginnt mit dem Umbau für die Picturebooks.

„Verdammte Scheiße Hannover, wie geht’s Euch?“

Etwa gegen 21.00 Uhr betreten dann die Picturebooks bestehend aus Fynn und Philipp – die Bühne. Ganz ökonomisch bringen sie die Setlist auf einem Pizza-Karton mit. Mit einem „Verdammte Scheiße Hannover, wie geht´s Euch?“, starten sie ihr Set. Im Lux wird es langsam immer wärmer und das Publikum drängt sich dichter an die Bühne. Nach etwa dem vierten Song beginnt Fynn etwas länger mit dem Publikum zu reden. Bereits vor zwei Jahren spielte die Band im Lux. Die heutige Show ist wohl die insgesamt 164. in der Geschichte der Picturebooks.

„Verdammte Scheiße, guckt Euch mal an, wie voll der Laden ist“, freut sich Fynn darüber, wie weit sie in der Zwischenzeit gekommen sind und bedankt sich bei den Fans, die das alles möglich machen, obwohl die Band selbst wenig Werbung für sich selbst mache. Darauf stimmt die Band ihren Song „Zero Fucks Given“ an. Man merkt immer mehr, dass es im Lux wärmer und stickiger wird. Schlagzeuger Philipp – von Fynn liebevoll „das Biest“ genannt – ist klatschnass geschwitzt, sodass einige fliegende Schweißtropfen im Bühnenlicht zu sehen sind. Am Ende des Songs ruft Fynn „Hannover, alle Mittelfinger hoch!“ und alle strecken ihre Mittelfinger in die Luft.

Nur brotlose Kunst?

Nach dem nächsten Song ruft jemand aus dem Publikum „mehr davon“. Eine Bestätigung dafür, dass der Auftritt der Band gut ankommt. Fynn, der scheinbar sehr gesprächig ist und dem Publikum einiges mitteilen will, schneidet vor dem nächsten Song ein Thema an, das nicht so Rock ’n Roll ist. So sagt er, dass gerade in diesem Business immer wieder andere Menschen versuchen einem einzureden, dass das, was sie tun, brotlose Kunst ist.

Er selbst ist zuversichtlich und meint, dass es trotzdem immer irgendwie funktioniert. Mit dieser kurzen Rede leitet er zum Lied „Bad Habits Die Hard“ ein, das genau an die Menschen gerichtet sein soll, die in diesem Bezug so negativ eingestellt sind. Nach Ende des Songs führt er die Rede fort und erzählt, dass sie all das selbst machen. Er, Philipp und sein Papa, der am Mischpult sitzt. Er ergänzt, dass es ihnen wichtig ist, diese Tour mit ihren Einnahmen einfach finanzierbar zu machen und nicht aufs große Geld aus sind.

„So ein Abend wie heute gibt uns nochmal richtig Kraft“

Bevor sie den Song „I Need That Oooh“ anstimmen erzählt Fynn noch die Hintergrundgeschichte des Songs, wie sie ihn hauptsächlich in einem Pub in einer Raststätte in Wales geschrieben, dort stetig ins Handy gesungen haben und dass sich im Pub jemand mit einem „Shut the fuck up“ darüber beschwert hat. Ihr reguläres Set beenden sie dann mit dem Song „Your Kisses Burn Like Fire“ und das Publikum geht noch einmal richtig ab.

„Verdammte Scheiße, Hannover! Wir kommen nächstes Jahr wieder. So ein Abend wie heute gibt uns nochmal richtig Kraft für den Rest“, wird das Publikum gelobt. Damit sind die noch fünf übrig gebliebenen Shows der Tour gemeint. Da die Band nicht so viel von dem typischen „wir verlassen die Bühne vor der Zugabe und warten auf Zurufe des Publikums “-Gehabe hält bleiben sie einfach gleich auf der Bühne, um noch ein paar Songs zu spielen.

Den ersten Song davon will er jedoch allein spielen, „um dem Biest eine Pause zu gönnen“. Fynn lädt vorher noch die Besucher ein sich nach Ende des Konzerts am Merchstand zu treffen und noch das ein oder andere Bier zusammen zu trinken, obwohl morgen Montag ist. „Montag ist eh scheiße, ob da noch ein Kater dazwischen ist, ist dann auch egal!“, wirft er weise ein. Das Duo spielt nun noch ein paar Zugaben und beschert den Besuchern einen gelungenen Sonntagabend.

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