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Thrice und Town Portal in Berlin

Thrice sind zur Zeit auf Tour in Europa, um den 20. Geburtstag ihres Albums „The Artist In The Ambulance“ zu feiern. Im vergangenen Jahr hat die Post-Hardcore Band das Album neu aufgenommen und ist seitdem auf spezieller Tour dazu. Ursprünglich veröffentlichte die Band das Album 2003. Es war ihr erstes Album mit einem Major Plattenvertrag und das dritte Album der Bandhistorie. In Deutschland stehen zum 20. Geburtstag insgesamt drei Shows auf dem Plan. Das erste davon fand im Huxleys Neue Welt in Berlin statt.

Anerkennender Applaus

Als Special Guest waren die Dänen Town Portal mit von der Partie und durften den Konzertabend eröffnen. Während die Band bereits auf der Bühne stand, strömten noch viele Fans ins Huxleys oder standen in der Schlange für die Garderobe. Town Portal ist ein Trio, welches sich musikalisch im Math Rock verortet und komplett ohne Gesang auskommt. Trotzdem ist das Dargebotene auf der Bühne nicht langweilig und handwerklich sehr gut gemacht. Große Euphorie oder Stimmung konnten Town Portal jedoch nicht erzeugen. Anerkennenden Applaus gab es dennoch.

Bildergalerie: Town Portal

Die Hitdichte sucht seinesgleichen

Alle Anwesenden warteten letztlich aber auf Thrice und das Erfolgsalbum „The Artist In The Ambulance“. Damit startete auch das Konzert. Thrice spielten das (neu aufgenommene) Album in voller Länge von vorne nach hinten. Die Hitdichte auf der Platte sucht seinesgleichen und die Berliner:innen zeigten dafür immer wieder ihre Anerkennung. War die Stimmung beim Support noch zurückhaltend, wurde nun fleißig mitgesungen und gemosht. Thrice verzichteten auf lange, ausschweifende Ansagen oder Anekdoten zwischen den Songs. Der Fokus lag ganz klar auf der musikalischen Darbietung und die war große Klasse. Die Mannen um Sänger Dustin Kensrue wirkten fokussiert und spielfreudig, der Sound war definiert. Thrice sind keine Band, die Wert auf große Showeffekte legen und benötigen das auch überhaupt nicht. Zahlreiche Lichtstäbe waren vertikal auf der Bühne platziert und erzeugten eine schöne Stimmung auf der Bühne ohne den Fokus von der musikalischen Darbietung zu nehmen.

Thrice und ihre Vielfältigkeit

Nach dem die Post-Hardcore Band das erwähnte Album beendet hatte, folgte ein Querschnitt aus der restlichen Bandhistorie. Dieser Querschnitt reichte mit „Deadbolt“ vom zweiten Album, über „Motion Isn’t Meaning“ von der Compilation „Hopelessly Devoted To You, Vol. 5“ bis hin zum aktuellsten Album „Horizons/East“, von dem es „The Dreamer“ ins Set schaffte. Mit diesem Querschnitt bewiesen Thrice ihre Vielfältigkeit. Sowohl Post-Hardcore Kracher wie das erwähnte „Deadbolt“ aber auch emotionale und melodische Songs wie das genannte „The Dreamer“ oder das über alle Zweifel erhabene „The Long Defeat“ haben die Amerikaner in ihrem Repertoire. War ich persönlich bei vergangenen Konzerten der Band eher etwas enttäuscht, bewiesen Thrice an diesem Abend, dass sie auch eine großartige Live-Band sein können. Und das ganz ohne große Showeffekte. Ein überzeugender Auftritt in einem nahezu aufverkauften Huxleys.

Bildergalerie: Thrice

Setlist:

The Artist In The Ambulance:
1. Cold Cash and Colder Hearts
2. Under a Killing Moon
3. All That’s Left
4. Silhouette
5. Stare at the Sun
6. Paper Tigers
7. Hoods on Peregrine
8. The Melting Point Of Wax
9. Blood Clots and Black Holes
10. The Artist in the Ambulance
11. The Abolition of Man
12. Don’t Tell and We Don’t Ask
13. Motions Isn’t Meaning
14. Deadbolt
15. The Dreamer
16. The Weight
17. Yellow Belly
18. Firebreather
19. The Long Defeat

Encore:
20. Black Honey
21. Of Dust and Nations
22. The Earth Will Shake

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