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Thy Art Is Murder – Godlike

Thy Art Is Murder - Godlike

Die Australier in Thy Art Is Murder sind ja mehr als bekannt für ihre brachiale Musik. Deathcore wie es im Lehrbuch steht könnte man sagen. Am 22. September erscheint ihr bereits sechtes Album “Godlike” über das hauseigene Label Human Warfare. Die Band ist ja leider erst kürzlich durch inakzeptable Kommentare von Frontmann CJ McMahon in die Nachrichten gekommen, wir wollen dem Album trotzdem eine Chance geben und es hier einmal besprechen.

“Ist doch eh alles nur Geballer!” mag man vielleicht denken wenn man sich kurz mit Thy Art Is Murder beschäftigt hat. Und ja, es scheint manchmal schwierig vorstellbar, wie stetig neue Songideen zu Tage kommen. Doch auch auf “Godlike” haben sich Thy Art wieder neu erfunden.Sebastian

Immer wieder hart auf die zwölf

Bei Thy Art gibt es keine ruhigen Töne. Während manch andere Band mit fortgeschrittener Karriere auch gerne mal die sanftere Gangart in ihre Komposition findet, machen Thy Art genau so weiter wie immer. Schnelle, harte Riffs, die gerne an Bands wie Meshuggah oder andere Deathcore-Schwergewichte wie Chelsea Grin oder Carnifex erinnern.
Tatsächlich klingt der Opener “Destroyer of Dreams” des neuen Albums gewaltig wie der Opener des neuen Meshuggah Albums – “Broken Cog”. Zumindest der Anfang.

Deathcore wie ein Uhrwerk

Bei dieser Art von Musik ist vielleicht ein Instrument besonders wichtig – nämlich die Drums. Jesse Beahler, der 2019 den originalen Drummer Lee Stanton ablöste, beweist sich als echte Bank im Rücken des Quintetts. Wie schon immer bei Thy Art herrscht ein wilder Mix aus gewaltigen Blast Beats, die nahtlos in wuchtige Breakdowns übergehen. Einzig die Singalongs bleiben bei den Australiern aus. “Keres” ist beispielsweise ein Song, der die Bandbreite der Band in all ihren Facetten gut wiederspiegelt. Man darf einfach nicht den Strang verlieren, an dem die Band von Anfang bis Ende eines Albums, eines Songs oder eben einer Live-Show zieht. Und wehe man stelle sich vor, es geht etwas während des Songs schief – wie soll man da wieder rein kommen?! Zum Glück habe ich das bei Thy Art noch nie erlebt. Und auch “Godlike” nimmt einen von Anfang bis Ende auf eine scheinbar vorprogrammierte Achterbahn. So gut sind die fünf Musiker inzwischen geworden.

Immer neue Experimente

“Ist doch eh alles nur Geballer!” mag man vielleicht denken wenn man sich kurz mit Thy Art Is Murder beschäftigt hat. Und ja, es scheint manchmal schwierig vorstellbar, wie stetig neue Songideen zu Tage kommen. Doch auch auf “Godlike” haben sich Thy Art wieder neu erfunden. In Songs wie “Anathema” oder “Lesson In Pain” tummeln sich die Songstrukturen, Riff-Gebilde und ineinander verkeilten Songparts. Man denke an die verschiedenen Möglichkeiten, die das Genre Deathcore bietet und Thy Art hat es eingebaut: Blast Beats, Halftime Blast Beats, ein Gitarren-Solo, deftige Breakdowns (und die dann auch nochmal in Halftime), synkopisch eingebaute Riffs und Breaks, Gitarren-Squeals oder Tapping im oberen Bereich des Frat-Boards. Thy Art schafft es, trotz gleich bleibender Grundidee ihrer Musik nicht langweilig zu werden.
Wie gewohnt episch düster

Die Songtitel und auch der Albumname gliedern sich auch wieder in die gewohnte Manier der Australier ein. “Godlike” erinnert an mystische Figuren, etwas Größerem als man selbst, etwas Unantastbares. In Verbindung mit der düsteren Atmosphäre ihrer Musik und dem Spielen mit Monstern, Verwesung und dem Tod – nicht zuletzt auch auf ihren Artworks – bleibt sich Thy Art stilistisch weiter treu. Auch die Songtitel folgem diesem Konzept. “Join Me In Armageddon” spielt auf das höllische Nachleben an, “Anathema” umfasst die Verfluchung oder auch den Kirchenbann und “Lesson In Pain” spricht ja für sich.

Wer schon einmal auf einer Thy Art Is Murder Show war weiß, dass sich dieses Motto auch mit Licht, Strobo und anderen Mitteln auf der Bühne umsetzen lässt. Es ist ein spannender Mix aus atmosphärischen, wenn auch moody Lichteinsätzen und hart getimeten Strobo. Und wer jetzt genau wissen will, was gemeint ist, geht vielleicht einfach auf eine der Shows. Die Liste findet ihr unten.

Video: Thy Art Is Murder – Join Me In Armageddon

Tourdates: Thy Art Is Murder 2023

27.09. Oberhausen, Turbinenhalle
29.09. Stuttgart, LKA Longhorn
30.09. Wiesbaden, Schlachthof
01.10. Berlin, Huxleys
06.10. Hamburg, Inselparkhalle
07.10. Leipzig, Felsenkeller
08.10. Nürnberg, Löwensaal
13.10. München, Tonhalle
28.10. Köln, Carlswerk Victoria

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