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Exklusives Tourtagebuch: Blackout Problems

Blackout Problems am 19.05.2018 in der Astra Stube in Hamburg

Foto: Blackout Problems

Die Blackout Problems stehen mit ihrem neuen Album „KAOS“ in den Startlöchern, das am 15. Juni das Licht der Welt erblicken wird. In den nächsten Monaten geht die Münchner Rockband mit neuer Platte im Gepäck auf Tour. Wir durften uns bereits selbst von der großartigen Live-Show der Band überzeugen und damit auch Ihr wisst, was Euch erwartet, haben die Jungs exklusiv für das Count Your Bruises Magazine ein Tourtagebuch ihrer Shows im Mai verfasst.

„Ich hab Euch gegoogelt und Ihr habt mich doch verarscht.“

18.05. Köln, Stereo Wonderland

„Ich hab Euch gegoogelt und Ihr habt mich doch verarscht. Einen Scheissdreck habt Ihr gestern im Stereo Wonderland gespielt!“, begrüßt uns der Gastgeber, selbst auch Musiker, im Weltempfänger Hostel am Morgen danach. Er weiß wohl wie eng und klein die Bühne ist, wie wenig Leute reinpassen und dass es weder Backstageraum noch ordentliche Bassboxen gibt. Klar war das unser Ernst. Wir haben uns die Kneipe ausgesucht und die hat uns ein größeres Lächeln ins Gesicht gezaubert, als es eins der größeren Konzerte getan hat, die wir gerade als Support spielen durften.

Foto: Blackout Problems

Bevor es gleich weiter nach Hamburg geht, schlürfe ich an einem halbgeilen Filterkaffee und denke an gestern. Das war ein besonderer Abend: Unsere erste eigene Show in Deutschland seit über einem Jahr. Wie wir das vermisst haben und wie verrückt Konzerte sein können, hat uns Köln gestern mehr als deutlich gezeigt. Noch nie war ein Konzert schneller ausverkauft als dieses. In ein paar Minuten waren die Tickets aus unserem Shop verschwunden und die Vorfreude immens.

Das erste Date der INTIMATE TOUR 2018 begann mit einem guten Freund, der uns nicht nur als Backliner jeden Abend verwöhnt, sondern heute auch dem Publikum den Bauch als Support pinselt. Nico Laska macht das gut, sehr gut sogar. Ich würde soweit gehen zu sagen, er hat gerade alles richtig gemacht. Lächelnd stolpert er aus dem Club auf die Straße, während das Publikum drinnen noch seinen letzten Chorus auf Repeat singt. Schon kurz nach der Eingangstür bin ich zwei Leuten auf die Füsse getreten und während ich mich weiter zur Bühne durchschiebe werde ich mir immer sicherer, dass das gleich nur übertrieben Spaß machen wird.

Foto: Blackout Problems

Wir genießen das Konzert in vollen Längen und ich muss kaum daran denken, was nur ein paar Meter von hier vor ein paar Jahren passiert ist. Wir waren bei einem Bandcontest im Luxor als Special Guest eingeladen und sind in einem Todesstau gelandet. Nachdem wir viel zu spät ankamen, durften wir nach 8 Stunden auf der Autobahn noch sage und schreibe zwei Lieder spielen! Selbst damals hat das Publikum in Köln abgeliefert. Diese Stadt ist und bleibt eine Konzertstadt.

Zwischen den im Club umher fliegenden Leuten, versuchen wir so viel zu spielen wie’s geht und so wenig zu reden, um nur die wichtigsten Dinge auf den Punkt zu bringen: Wir freuen uns schon heute, darauf wieder zu kommen. Das tun wir im November mit neuer Platte „KAOS“ – die am 15.06. kommt – und neuem Set im Gepäck. Der Kaffee wurde auch bis zum Schluss nicht besser, also los, rein in den Sprinter, dankbar, ab nach Hamburg.

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„Ich durft’ nicht mehr rein“

19.05. Hamburg, Astra Stube

„Hey was machst Du denn hier draußen?“. Mit der Zeit lernt man in jeder Stadt seine Lieblingsbesucher auf einem Konzert kennen. Einer davon in Hamburg heißt Jens. Jens ist ein übergeiler Typ, der uns schon richtig gute Abende beschert hat. Je später, je besoffener, je herzlicher, je lustiger. „Ich durft’ nicht mehr rein“ – trotz Gästeliste ein Einlass-Stop, das haben wir auch noch nicht erlebt. Aber es gibt für alles ein erstes Mal.

Foto: Blackout Problems

Das perfekte Stichwort für die Astra-Stube. Hier haben wir vor 2 bis 3 Jahren unsere erste eigene Hamburg-Show gespielt. Das war damals schon ein enges, schwitziges Unterfangen, aber kommt nicht an heute Abend ran. Unsere Veranstalterin ist beim letzten Mal nämlich nicht von der Bar ins Publikum gesprungen. Man sagt dem Norden nach kühl zu sein. Das trifft auf Hamburg heute glücklicherweise nicht zu. Es regnet hier oft, aber dieses Mal Schweiß von der Decke und damit können wir uns jederzeit anfreunden. Am Ende waren alle drin. Mein nach Hamburg ausgewanderter Ex-Mitbewohner, alle braven Ticketkäufer und dazwischen grinst auch Jens in Richtung Bühne. Wir spielen zum ersten Mal „Kontrol“ live, der am Vortag das Licht der Welt erblickt hatte und die dritte Single aus unserem neuen Album „KAOS“ ist.

Nach dem Konzert, machen wir das was man als Band in Hamburg nun mal macht. Wir beziehen die Bandwohnung in einer Parallelstrasse zur Reeperbahn in der man Tags von Kollegen und Freunden findet und in der von Heisskalt bis Yung Hurn schon gefühlt jeder mal geschlafen hat. An einem Samstag auf die Reeperbahn zu gehen, kann fatal enden. Aber nicht für mich. Ich stopf mir mit den Jungs noch einen Falaffelburger in den Bauch und bin dann schon wieder auf dem Sprung in die Bandwohnung. Wir fahren morgen recht früh nach Berlin, um den Offday dort zu verbringen und die Abfahrt zu verpennen hat böse Blicke zum Nachspiel. Pünktlich abfahren ist bei uns so eine Sache, an die wir uns gewöhnen mussten, aber mittlerweile sehr diszipliniert durchziehen. So quält sich die Reisegruppe gerade fast vollständig aus dem Bett und als ich mir noch schnell einen Kaffee holen gehe kommt mir auch der letzte der Gruppe grinsend auf der Straße entgegen. Manchmal dauern Hamburger Nächte eben länger, jetzt aber husch, husch in die Hauptstadt.

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„Der freut sich nicht wirklich, als ich meinen schwitzigen Kopf gegen sein Shirt reibe…“

21.05. Berlin, Cassiopeia

Mitten im RAW Gelände steht das Cassiopeia, das auf den ersten Blick einem kleinen Labyrinth ähnelt. Eigentlich ist es doch ganz einfach. Hier ist die Bühne, da soll Dein Amp stehen, nimm Dir noch einen Drink vom Catering und jetzt leg los und bau Dein Zeug auf. In Berlin zu spielen ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits liebe ich die Stadt, wie so viele andere auch. Man entdeckt an allen Ecken und Kanten Historisches und Wichtiges. Sei es für die Geschichte des Landes in dem wir leben, oder für die Musikwelt, in der wir umherirren.

Foto: Blackout Problems

Das bedingt jedoch auch eine immer etwas größere Gästeliste als in den anderen Städten und so kommen heute nicht nur auf Action getrimmte Ticketkonsumenten, sondern auch internationale Streamingvertreter die hinten Platz nehmen werden. Die herrliche Verteilung von schwitzenden Stagedivern und stehenden Kritikern lädt immer wieder ein, auch mal den letzten Reihen einen Besuch abzustatten. Als ich dann vermute einen alten bekannten der Alex Mofa Gang im hinteren Gefilde zu erblicken, checke ich leider etwas zu spät, dass es sich doch um jemand anderes handelt. Der freut sich nicht wirklich, als ich meinen schwitzigen Kopf gegen sein Shirt reibe. Tja, kann passieren, aber so nimmt er auf jeden Fall was mit nach Hause.

Was ich heute Abend richtig genieße ist, dass unsere Schlafplätze in Laufnähe sind und so schlendern wir nach der Show Richtung Bett, nicht ohne den Großteil der Meute beim Feuermelder abzuliefern. Heute wieder ohne mich, weil man sich als singendes Mitglied einer Band leider zu oft verschätzt und am nächsten Morgen keine Stimme zu haben ist etwas, was ich auf den Tod hasse. Selbst wenn ich mitgekommen wäre, wäre der Eintrag hier vorbei, denn was im Feuermelder passiert, bleibt im Feuermelder. Bussi & bis bald, Berlin.

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„Muss ja auch irgendwie was hinterlassen, um zu zeigen, dass man da war und Sticker waren aus…“

24.05. München, Sunny Red

Geil. Nase zu, alles voller Rotz und heute ist die vierte und letzte der INTIMATE Shows. Für München haben wir uns das Sunny Red ausgesucht. Hier waren wir erst ein einziges Mal mit Apologies, I Have None aus London. Nico Laska eröffnet den Abend und hinterlässt ein singendes, klatschendes Publikum. Gestern haben wir beim BR eine Live Session gespielt und danach noch ein Video gedreht, was jedem noch so ein bisschen in den Knochen steckt. Aber das ist wie verflogen, wenn man vor motivierten Troublemakern spielen darf.

Foto: Blackout Problems

Das Sunny überlebt ohne größere Macken, abgesehen von einer Deckenlampe die versehentlich von einem rumfliegenden Stagedive-Fuß aus der Wand gerissen wurde. Aber man muss ja auch irgendwie was hinterlassen, um zu zeigen, dass man da war und Sticker waren aus. An einen Security, der die letzte Hälfte des Sets in der Mitte der Tanzfläche zwischen Pogo-Kids eine Lampe umklammert, erinnert man sich hoffentlich immer gerne. Schon kurz nach dem Konzert hat auch der Chef wieder darüber gelacht und die Lampe wurde provisorisch festgegaffert. Gaffer hält ja bekanntlich,… und so weiter.

Auch heute Abend haben wir wieder eine kleine Premiere gefeiert und einen neuen Song ausgepackt, den wir bisher noch nicht live gespielt haben. Er heißt „Limit“ und wird am 01.06. das Licht der Welt erblicken. Neben den neuen Songs haben wir an allen vier Abenden auch einige sehr alte Nummern ausgegraben, die wir schon seit längerem nicht mehr gespielt haben. Es war uns wichtig, jeden Abend individuell zu halten und somit auch die Setlist täglich zu verändern.

Foto: Blackout Problems

Das Auto ist wieder voll gepackt, morgen geht es weiter in die Schweiz. Also schnell noch die letzten Bananen und Brötchen in den Bus schmeißen, damit sich die sechsstündige Fahrt am Morgen nicht ganz so endlos anfühlt. Heute Abend sind mir einige verschwitzte Dudes in den Armen gelegen und haben Danke gesagt. Was für eine surreale Vorstellung für mich, denn ich fühle mich – stellvertretend für uns vier – dazu angehalten, Danke zu sagen: Für vier verrückte Abende, die uns gezeigt haben, dass es dieses Jahr noch so viel zu erleben gibt worauf wir uns freuen dürfen.

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Wir sind motiviert für den Release unserer neuen Platte „KAOS“ und haben uns dazu entschlossen in der Release Woche hier und da (un)angekündigt aufzuschlagen und euch das zu präsentieren, woran wir in den letzten 1,5 Jahren gearbeitet haben. Bis dahin oder bis November, wir sehen uns, hier oder dort. Hauptsache wir sehen uns.

Alles Gute.
blackout problems.

Tourdates
15.06. Berlin,
16.06. Hamburg,
17.06. WohnzimmerKAOS
18.06. Köln,
19.06. Frankfurt,
20.06. Stuttgart,
06.07-07.07.1 Straubenhardt, Happiness Festival
13.07. Haunetal, Hauen Rock
20.07. Düsseldorf,  Goldmucke, Unter den Linden
22.07. Cuxhaven, Deichbrand Festival
27.07. Bausendorf, Riez Open Air
28.07. Schrobenhausen, Noisehausen
03.08. Elend, Rocken am Brocken
04.08. Borkheide, Baum & Borke Open Air
09.08. Eschwege, Open Flair Festival
19.08. Karben, Karben Open Air
24.08. Wirges, Spack Festival
10.11. Hannover, Chez Heinz
14.11. Leipzig, Naumanns
22.11. Dresden, Groove Station
23.11. Rostock, Peter Weiss Haus
24.11. Osnabrück, Bastard Club
26.11. Dortmund, FZW
01.12. München, Technikum

Für mehr Infos meldet Euch im Whats App Newsletter an: 0151-12718118 (einfach Name + Ort per Whats App schicken und los geht’s)

Hier erhältlich

Blackout Problems – KAOS
Release: 15. Juni 2018
Label:Munich Warehouse

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