Drei Jahre sind nun schon wieder vergangen seit das letzte Turnstile Album “Time & Space” die Welt erblickte – Langweilig ist es bis heute nicht. Umso gespannter ist man auf das neue Release “Glow On”, was ebenfalls auf dem Label Roadrunner erscheint. Während „Time & Space“ von dem US-Rock- und Hardcore-Urgestein Will Yip produziert wurde, hat die Band für „Glow On“ Mike Elizondo für die Produktion beauftragt. Er wurde unter anderem für die Kooperationen mit Dr. Dre und Eminem bekannt. Co-produziert hat Sänger Brendan Yates. Das Gesamtwerk beinhaltet 15 Songs und kommt auf eine Gesamtlänge von 35 Minuten. Wobei nur ein einziger Song die drei Minuten Marke überschreitet.
Diese Band integriert Pop-Musik in Hardcore Songs
“Glow On” ist ein Album, das Spaß macht. Es vermischt sich mit wippende Melodien, metallische Gitarren-Riffs und coole Grooves. Selbst dem “coolsten” Hardcore Kid wird die ein oder andere Nackenbewegung herauskitzelt. Der Opener “Mistery” macht mit einer catchy Einleitung, über tanzbare Passagen zu fetten Gitarren Solos, direkt Bock auf mehr.
Die Band springt auch gerne mitten im Song in den Genres herum, genau wie die Konzertbesucher bei ihren live Auftritten von der Bühne. “Blackout” startet als typischer Skate-Punk-Song und endet mit einem hartem Metal-Riff. Bei “Underwater Boi” geht es ein wenig ruhiger zur Sache – man gönnt sich eine kleine Pause. Ein herausragender Rückblick in alte Gefilde bietet der Song „T.L.C.“ (Turnstile Love Connection), der die Band in ihrer unerbittlichen und angenehm hektischen Bestform zeigt – Dabei wird ein Gehirn voller Ideen mit den unterschiedlichsten Elementen der Musik in großartige 100 Sekunden gepackt. Der Song “Holiday” ist der absolute Überhit. Dieser startet etwas poppig, bevor der Refrain nur so aus sich heraus platzt. So ein geiler Groove! Würde man mit dem Song nachts geweckt werden, verließe man automatisch tanzend das Bett.
Album des Jahres, jetzt schon!
Alles in allem hat die Band aus Baltimore ein Album geschaffen, welches ganz im Zeichen von Groove, Riffs und Leidenschaft steht. Turnstile schafft es Pop-Musik in Hardcore Songs zu integrieren. Es ist kein Crossover-Hardcore-Album, das versucht, das Genre neu zu erfinden. Turnstile haben ihren eigenen Sound der einen großen Wiedererkennungswert hat. Trotz seiner grenzenlosen Experimentierfreudigkeit vermittelt “Glow On” immer noch den Nervenkitzel des Hardcore. Es ist immer noch eine Platte, bei der Körper durch die Luft fliegen werden, wenn Turnstile diese Songs live spielen. Das Album gehört jetzt schon zu den Alben des Jahres und wird sicherlich in einigen Top Ten Listen auftauchen. Etwas Besseres wird dieses Jahr, in diesem Genre, nicht herauskommen. Danke und Ende.