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Van Holzen und Drens in Hannover

Van Holzen am 05. November 2019 im Lux Club in Hannover

Foto: Jenny Bank

Über Norddeutschland zieht ein gewaltiges Unwetter, denn der Ulmer Aternative-Nachwuchs von Van Holzen hat „Regen“ mitgebracht. Als Gegenpol liefern Drens aus Dortmund gut gelaunten Surf-Rock.

„Tanzt mit uns!“

Die Band in Badehosen

Man kann gar nicht genau sagen, wer hier wen beeinflusst: die Band ihre Musik oder andersherum. Denn strahlend wie Honigkuchenpferde steht das Quartett Drens an diesem kalten November-Abend auf der Lux-Bühne und performt mit sichtlichem Enthusiasmus in der bislang erst halbvollen Venue. Nach „Yellow Teeth“ tauschen Sänger und Schlagzeuger kurzerhand die Plätze. Vielseitigkeit wird hier groß geschrieben! Auch beim Einprügeln auf die Drums gerät anschließend kein Ton in Schieflage.

„Wir spielen einen Song für Euch, der handelt von einer schönen Insel mitten in der Karibik. Diese Insel heißt Curacao“, verkündet der Drens-Gitarrist. Die tropischen Beats zeigen anscheinend Wirkung, denn schon beginnt die Temperatur im Club merklich zu steigen. Drens machen Surf-Rock. Aber keinen kitschigen, sondern stets mit rotzig-rauer Note, jaulenden Gitarren, Retro-Charme und frechen Texten. Dabei stehen sie in einheitlichen roten Badeshorts an ihren Instrumenten.

Nach „Bicycle Rider“ und „No“ geht es an den Instrumenten für den Song „Best Friend“ wieder zurück in die Ausgangsposition. „Trinkt gerne ein Bier mit uns und habt noch einen schönen Abend mit Van Holzen“, verabschieden sich die gut gelaunten Energiebündel von der Bühne.

Bildergalerie: Drens

Blutjunger Alternative-Nachwuchs

Van Holzen Sänger und Gitarrist Florian Kiesling, Bassist Jonas Schramm und Drummer Daniel Kotitschke sind gerade einmal um die 20 Jahre alt, haben mit „Regen“ aber bereits ihr zweites Studioalbum an den Start gebracht. Während es beim Opener „Europerle“ noch ruhig und verhalten ist, geht es bei „Regen“, dem Titelsong des Albums, schon deutlich härter zu.

„Hallo liebes Hannover, schön dass Ihr da seid“, begrüßt Frontmann Florian das Publikum. „Tanzt mit uns“, verlangt er vor „Erfolg“. Das führt schließlich auch zum ersten Nahkontakt des Publikums beim Pogotanz. Auch der Drive des anschließend gespielten „Irgendwas“ kommt bei den Hannoveranern sichtlich gut an – es wird getanzt und mitgesungen. „Das ist unser erstes eigenes Konzert in Hannover und es stehen Leute vor der Bühne, das ist eine ziemlich große Ehre“, findet Florian. Zum brachialen Sound des Erfolgshits „Herr der Welt“ ist dann endgültig der Abriss eingeläutet. Das Publikum pogt wild, die ersten landen auf dem Boden.

Bildergalerie: Van Holzen

Performance geht vor Pogo

Van Holzen sind Perfektionisten: ihre Liveshows unterscheiden sich in der Qualität kaum von den Studio-Aufnahmen. Alle Gesten, jede Mimik, wird bewusst eingesetzt. Die meisten Besucher verfolgen die Performance des Frontmanns gebannt. Das könnte jedoch auch am ruhigen Charakter des Zweitlingswerks liegen, der live durchaus seine Spuren hinterlässt. In der Stille zwischen zwei Songs erzählt der Gitarrist und Sänger: „Die erste Single-Auskopplung war „Alle meine Freunde“. Ein Song, auf den wir alle sehr stolz sind und der uns aus der Seele spricht.“ Klar, dass der jetzt auch zum Besten gegeben wird!

Anschließend wird die anwesende Musikerriege von Drens für ein Feature auf die kleine Lux-Bühne geholt. Die Bands performen die neue Single „Frei“ gemeinsamen und vereinen so das beste aus beiden musikalischen Welten. „Es ist der fünfte Tour-Tag, die Vibes sind gut“, verkündet Kiesling tanzend.

Mit rockigeren Stücken wie „Masqerade“ und „Schüsse“ vom Debütalbum „Anomalie“ geht das Set weiter. Nach „Der Schönste“ verabschiedet sich das Trio, um kurz darauf für einige Zugaben zurückzukommen. Mit „Honig“ und „Schrammbock“ geben die Newcomer zum Ende hin noch einmal Vollgas und sorgen dafür, dass auch das Publikum verschwitzt den Club verlässt.

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