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Vasudeva – Generator

Instrumentaler Post-Rock ist ja an und für sich schon eine Sache für sich. Vasudeva aus New Jersey haben es aber sogar geschafft, in dem Genre ein nerdiger Außenseiter zu sein, denn anstatt sich nur auf Post-Rock zu konzentrieren, hat sich das Trio Corey Mastrangelo (Gitarre), Grant Mayer (Gitarre und Keyboards) und Derek Broomhead (Schlagzeug) in ihren Songs auch gerne mal im Dance-Bereich rumgetrieben. Das war den meisten Post-Rockern oftmals nicht düster genug und der Dance-Gemeinde wieder zu düster. Die Betonung liegt hier aber auf „war“, denn schon die Vorab-Veröffentlichungen zum neuesten Werk „Generator“ haben gezeigt, dass sich der Stil ein wenig geändert hat.

„Vasudeva haben mit „Generator“ ein absolutes Meisterwerk geschaffen, welches vor allem in der jetzigen Zeit wie Balsam auf der Seele wirkt“

Die luftig-lockere Art der Selbstfindung

Der Opener „Breaks“, der auch als erster Appetizer zum neuen Album veröffentlicht wurde, weiß direkt auf ganzer Linie zu überzeugen. Anfangs hört man das Starten des analogen Aufnahmetapes – das sich auch optisch auf dem Cover des Albums befindet – und dann wird mit der mehr als ohrwurmverdächtigen Melodie gestartet. Man fühlt sich sofort beschwingter, freier und vollkommen zufrieden. Kein Wunder also, dass der Song einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Auch der darauffolgende Song „On The Up“ schlägt haargenau in die gleiche Kerbe. Luftig-locker wandert der Song durch die Gehörgänge und setzt sich fest.

Vasudeva schaffen es auf Anhieb, den Hörer auf eine Reise des Erwachsenwerdens mitzunehmen. Im Gegensatz zu den Vorgänger-Alben – auf denen noch die ungezügelte Energie der jungen Zwanziger regierte – kommt man auf dem neuen Album zwangsläufig zu dem Schluss, dass die Jungs entspannter und ruhiger in ihren späten Zwanzigern geworden sind. Das spiegelt sich auch in der Machart der Songs auf „Generator“ wider. Es wird sich Zeit gelassen in den Songs, wodurch wichtige Parts noch einmal um Einiges besser wirken können.

Spielereien im richtigen Maß

Dass die Jungs schon immer ein Fable für Dance-Musik hatten, ist kein Geheimnis. Von daher lag es auf der Hand, dass irgendwann mehr elektronische Elemente in die Songs einfließen. Angefangen von Grants vermehrten Keyboardspiel über elektronische Drums und Samples fährt die Band eine ordentliche Trickkiste auf, aus der sie zugreifen können.

Dabei schaffen sie aber das Kunststück, dass die Songs nie überladen wirken. Ganz im Gegenteil wirken die Songs sogar eher minimalistischer, was die Grundstimmung des Albums sehr gut einfängt. Vor allem „Only On“ kann mit diesem Konzept wahnsinnig begeistern und man fühlt sich mit sich und Welt vollkommen im Einklang.

Ein Album zur richtigen Zeit – wenn auch ungewollt

Das allgegenwärtige Gefühl, endlich angekommen zu sein, zieht sich wie ein roter Faden durch das Album und gipfelt in dem wunderschönen Abschluss mit dem Song „Yamaha“. „Generator“ ist eine von diesen Platten, auf denen für jeden etwas dabei ist, aber genau das gleiche mit jedem Song verursacht: Sie transportieren Zuversicht und eine innere Ruhe. Etwas, das gerade in der jetzigen schweren Zeit, in der man seine Liebsten nur ganz, ganz selten zu Gesicht bekommt bzw. zu Gesicht bekommen sollte, wie Balsam auf der Seele wirkt. Vasudeva stellen den passenden Soundtrack, um diese schwere Zeit und auch andere schwere Zeiten, zu überstehen.

Video: Vasudeva – Yamaha

Hier erhältlich
Vasudeva – Generator
Release: 10. April 2020
Label: Skeletal Lightning

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