Kategorien Albumreviews

Walking Dead On Broadway – Slaves

Slaves

Während die Welt anlässlich der Präsidentschaftswahlen in den USA wohl immer noch den Atem anhält und nicht so richtig fassen kann, was passiert ist, könnte die Veröffentlichung des neuen WALKING DEAD ON BROADWAY Albums „Slaves“ wohl passender nicht sein.

Die Leipziger Deathcore Band drückt auf ihrem zweiten Studioalbum ihre Verzweiflung aus, den sie dafür empfindet, was die Menschheit auf der Welt anrichtet. Den Ekel über eine Gesellschaft, die ihre Neigung zu Zerstörung und Krieg offen ausdrückt und lebt.

In einer düsteren Atmosphäre führen WALKING DEAD ON BROADWAY ihre Hörer mit voller Wucht durch insgesamt zehn Songs, Frontmann Robert macht mit tiefen Growls und grellen Screams einen sehr guten Job am Mikrofon, während sein Organ von drückenden Riffs und treibendem Schlagzeug getragen werden – passend zur Endzeitstimmung des Albums. Dabei erinnert der Fünfer an Bands wie SUICIDE SILENCE oder WHITECHAPEL, nur noch eine Spur düsterer.

Damit geben sich WALKING DEAD ON BROADWAY aber lange nicht zufrieden und sorgen mit kleinen Besonderheiten für Abwechslung: Seien es Spoken Word Passagen oder orchestral-anmutende Elemente. Das Groovige darf allerdings in keinem der Songs fehlen, ebenso der Sog in die dunklen Abgründe der Menschheit.

Größte Überraschung ist wohl der Song mit dem Binärcode-Titel „01110010“. Wer hier eine tiefgreifende Botschaft im Titel vermutet, muss enttäuscht werden – der Code steht laut eigeneer Recherchen lediglich für den Buchstaben „r“. Wesentlich spektakulärer ist dafür der Song an sich: Sanfte Akustikgitarre, weiche Streicher, Pianoklänge und die E-Gitarre ist zwar da, muss sich allerdings deutlich zügeln. Der Chorgesang zieht die Atmosphäre des Albumkonzepts weiter.

Zum Abschluss wird aber wieder die gnadenlose Deathcore-Peitsche ausgepackt und WALKING DEAD ON BROADWAY beenden „Slaves“ wie sie es begonnen haben und nutzen auch das Ende des Albums, um der Welt ihre gesamte Wut ein letztes Mal mit Anlauf ins Gesicht zu spucken.

von Hanna

Hanna

Im Herzen immer noch überzeugtes Emo-Kind, finden darin mittlerweile auch Bands wie Counterparts, Touché Amoré, Slipknot, Comeback Kid und Boston Manor ihren festen Platz. Außerdem ebenfalls so gut wie immer an Hannas Seite: Hündin Mia, mit der sie Alltag, Büro, Bett und Pizzakäserand teilt. Wenn sie nicht gerade um das letzte Stück kämpft, holt sie sich den nächsten Kaffee oder philosophiert nach ein paar Gläsern Sekt darüber, warum My Chemical Romance immer noch eine der besten Bands der Welt ist.

Leave a Comment
Share
Veröffentlicht von
Hanna

Neueste Artikel

Neues Soft Play Album auf dem Weg

Ganze sechs Jahre hat es gedauert, aber nun haben wir scheinbar endlich Gewissheit: ein neues Soft…

3. Mai 2024

Me First And The Gimme Gimmes covern Olivia Rodrigo

Da ist sie, die neue Single von Me First And The Gimme Gimmes und wieder einmal haben…

3. Mai 2024

Frenzal Rhomb kommen nach Deutschland

Die australischen Melodic-Hardcore/Skatepunk Halbgötter von Frenzal Rhomb haben Tourtermine für einen Europatrip verkündet. Dabei werden die Herren…

3. Mai 2024

Evergreen Terrace im August auf Euro-Tour

Gute Nachricht für alle Evergreen Terrace Fans hierzulande: die Band geht im August auf Europatour und wird…

3. Mai 2024

Happy Releaseday! Diese Alben werden heute veröffentlicht

Freitag, der 03. Mai: Alles neu macht der Mai heißt es im Volksmund– auch diese…

3. Mai 2024

Leto veröffentlichen „Sag nichts“ im Rahmen von „Molotow Must Stay“

Die Hamburger Band Leto veröffentlicht heute im Rahmen der Initiative „Molotow Must Stay“ ihre Interpretation…

2. Mai 2024

Diese Website nutzt Cookies.