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Ways Away – s/t

Ich hasse die Bezeichnung Supergroup, da sie meist entweder zeitraubende Geldgriffe oder leichte, unbedeutende Sammlungen von Liedern verkörpert, die ihren Mitgliedern einfach ein weiteres kreatives Betätigungsfeld bietet. Da dies nicht der Fall ist, wird hier nur von einer neuen kompletten Band geschrieben, obwohl Ways Away natürlich aus namhaften Mitglieder besteht. Im Vordergrund stehen da natürlich Jesse Barnett (Stick To Your Guns, Trade Wind) und Sergie Loobkoff (Samiam, Racquet Club). Aber auch Jared Shavelson von Boysetsfire und Ian Smith von Racquet Club sollten nicht an Beachtung verlieren. Im Vorfeld wurden schon fünf Songs inklusive zwei Musikvideos vom selbstbetitelten Debüt ausgekoppelt, um die verlängerte Wartezeit zu überbrücken. Denn ursprünglich sollte das Werk im Mai erscheinen, nun ist es endlich so weit.

„man merkt, dass es bei dieser Band vor allem um technisches Können und tiefes Songwriting geht. Es geht nicht um große Hooks und treibende Rockmelodien.“

Starke Melodien und zeitlose Hooks

Geboten werden hier insgesamt zehn Stücke die auf eine Spielzeit von etwa 35 Minuten aufgeteilt sind. Die Kombo kreiert einen Sound, der alle Fans von Sergie Loobkoffs anderen Bands ansprechen wird – wobei der Schwerpunkt auf der Melodie und den zeitlosen Hooks liegt, die einem bis zum Ende des ersten Refrains in den Ohren hängen bleiben.

Von dem seidenweichen „Die On The Vine“ oder “What Are We Gonna Do About Matthew?” bis hin zu dem etwas peppigeren „No Means, No Ends“ merkt man, dass es bei dieser Band vor allem um technisches Können und tiefes Songwriting geht. Es geht nicht um große Hooks und treibende Rockmelodien. Stattdessen kann man sich in einem warmen und aufrechten Vibe sonnen. Mit „Collarbone“ folgt ein weiterer Kracher, der das Tempo noch mal ordentlich nach oben schraubt und trotzdem nichts an Eingängigkeit einbüßt. Das klingt frisch und unverbraucht.

Ein starkes Debüt

Alles in allem ist es eine gelungene Platte geworden. Hier und da fehlt mir etwas Pfiff in den Songs, aber ich denke nach mehrmaligem Hören werden die Songs noch richtig wirken. Besonders punkten die Musiker mit ihrem perfekten Gitarrensound, der herausragenden Stimme von Jesse Barnett, starken Melodien und viel Eingängigkeit.

Wer die Musik von Samiam, Racquet Club oder Knapsack mag, wird hier nicht drumherum kommen, sich die Platte beim lokalen Plattendealer zu besorgen. Streaming ist von gestern!

Video: Ways Away – Halfway Open

Hier erhältlich
Ways Away – s/t
Release: 17. Juli 2020
Label: Other People Records

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