We Came As Romans – Darkbloom

We Came As Romans stehen seit ihrer Gründung für guten Metalcore und spätestens seit ihrem self-titled Album “We Came As Romans” (2015) haben sie ihren neuen Sound gefunden. Vergangenen Freitag kam ihre aktuelle Platte “Darkbloom” über Sharptone auf den Markt. Es ist das erste Album ohne ihren früheren Sänger Kyle Pavone, der leider im August 2018 verstorben ist.

Bei We Came As Romans macht man nie etwas falsch

We Came As Romans haben sich über die Jahre zu einer festen Größe ihres Genres gespielt. Aus dem Midwest der USA stammend, sind sie ein weiterer Beweis dafür, dass diese Gegend eine Brutstätte für waschechten Metalcore ist (The Devil Wears Prada – Ohio, August Burns Red – Pennsylvania). Somit sollte man sich sicher sein, bei We Came As Romans auch stets gute Musik zu bekommen. Doch wie ist das auf “Darkbloom” gelungen? Wie klingt die Band nun auf Platte ohne Sänger Kyle?

Sicherlich war der Prozess für die Band nicht einfach und ist es bis heute nicht, doch We Came As Romans haben es geschafft, mit etwas Positivem aus der Krise zu kommen. Das Album beginnt mit “Darkbloom” – die Single, die schon etwas länger draußen ist. Dave Stephens eröffnet den Track mit seinen Cleans, die etwas rauer sind als die Stimme von Kyle. Damit lassen sich Songs wie “To Plant A Seed” oder “Cast the First Stone” nur schwer reproduzieren, aber das ist natürlich auch gar nicht das Ziel. Elf Jahre nach Erscheinen dieser Songs fährt die Band einen anderen Sound, der gereifter klingt, härter und dennoch weiterhin mit elektronischen Sounds experimentiert.

“Black Hole” ist ein gutes Beispiel für diese Entwicklung. Die Struktur ist wesentlich geradliniger und springt nicht mehr so viel hin und her wie in früheren Songs. Die Gitarren spielen ganze Noten in einem Sound, den man auch bei Beartooth oder Of Mice & Men finden kann. Mit “Daggers” gibt es dann nochmal einen Song, der sich vor allem live gut vorstellen lässt. Ein treibender Riff und schnelle Drum Parts immer wieder gepaart mit kurzen Breakdowns lassen das Metalcore-Herz höher schlagen. Mit einem kurzen Rap-Break von Zero 9:36 holen sich We Came As Romans nochmal ein frisches Element dazu, bevor es dann in einem Half-Time Breakdown komplett knallt.

Mit Gefühl und Power durch den Schmerz

Mit “One More Day” und “The Anchor” haben We Came As Romans zwei Songs geschaffen, durch die sie ihren Schmerz herausschreien. Es ist offensichtlich, wie viel Kyle ausgemacht hat in der Band und wie sehr er nun fehlt. Es ist ein andauernder Kampf, der sich auch in den Lyrics wieder spiegelt:

“Since the day that you left
I can’t seem to move on
All the weight that I felt
Will I sink ‚til I’m gone?“ – the anchor

Ein neues Ziel

Passend dazu gibt es gewaltige Schläge auf alle Instrumente, die mit viel Energie auf uns einprasseln. Dave Stephens lässt uns spürbar in seinen Shouts merken, wie ernst es ist. Aber We Came As Romans finden eine neue Stärke, weiter Musik zu machen.

Es ist ein neues We Came As Romans, das reflektiert und durch viel Erlebtes an ein neues Ziel gelangt ist. Sie bleiben ihren musikalischen Wurzeln treu und verstehen es, harte Musik zu machen, können dies aber immer besser mit Gefühl und Emotionen verbinden. Besonders der Schlusssong “Promise You” ist eine stripped down Version, die die Vision der Band mit Kyle aufgreift. Mit diesem euphorisch nach vorne blickendem Schlusston des Albums weisen We Came As Romans den Weg in ihre neue Zukunft, die sie leider ohne Kyle, aber dennoch als richtig gute und neu gereifte Metalcore Band gehen, die wir keinesfalls missen wollen.

Video: We Came As Romans – Darkbloom

Sebastian

Sebastian ist immer noch irgendwann Anfang der 2010-er auf irgendeiner Warped Tour Show, zu der er es leider nie geschafft hat. Im Metalcore bei Bands wie August Burns Red, I Killed The Prom Queen oder Memphis May Fire ist er zu Hause. Kennt jemand eigentlich noch Texas In July? Seine absolute Lieblingsbands ist The Amity Affliction, die er unter anderem in ihrem Heimatland Australien schon live erleben durfte. Ansonsten gibt es aber natürlich auch immer ein offenes Ohr für andere Genres. Zum Glück gibt es da so viel zu entdecken.

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Sebastian

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