Western Settings veröffentlichen ihr zweites Full-Length-Album und klingen, als wäre der Weg Richtung (Punk) Rock Olymp eingeschlagen. Nach drei Jahren Arbeit liefert „Another Year“ unter dem Motto „Das Leben passiert und wird dabei nicht langsamer“ den perfekten Abschluss des Sommers.
„‚That´s Pretty Good‘ singen Western Settings auf der Zielgeraden und haben recht.“
Gänsehaut, Euphorie und ausgelassene Tanzwut
Im punkesten Midtempo legt „Another Year“ mit der unverwechselbar kraftvollen, leicht angerauten, aber auch tequillazarten Stimme Ricky Schmidts und drei amtlichen Schlägen vor und öffnet sich, über das erste Triple, bestehend aus dem Titeltrack, „Big“ und „Break“ für neue und absolut empfehlenswerte Gefilde. Während das raue „Back To 52“ den Aufbruch bekundet und den Hörenden aus einer Komfortzone reißt, in der er gerade ganz frisch Platz genommen hat, ist „Spinning World“ so eingängig, dass einem -ohne dass das hier ein schlechter Scherz werden soll- vor lauter Begeisterung ganz schwindelig werden kann. Der Song ist dermaßen gut arrangiert, dass man in einen Zustand zwischen Gänsehaut, Euphorie und ausgelassener Tanzwut kommt. Wer die Südkalifornier im Frühsommer live sehen konnte, kann das mit Sicherheit bezeugen.
Andere Gefilde
„Duckets Is Tight“ schließt sich, etwas geschmeidiger, als seine beiden Vorgänger an und bestätigt Western Settings, nach nur fünf Titeln, einen wirklich bemerkenswerten Wachstum. Es entwickelt sich ein fortschreitender Sound, der viele der bisher gehörten Harmonien aufbricht. Vermutlich sind wir hier an einem Punkt angekommen, an dem die Szene aufschreien wird und mehr Tempo fordert, ohne zu sehen, dass man zwei Klassen übersprungen hat und vielleicht schon bald in anderen Gefilden wandert. Chaos and Order im perfekten Miteinander. „Better“ lädt zum Durchatmen ein, macht ein bisschen melancholisch und lässt die Gedanken in Träume abschweifen.
„That´s Pretty Good“
Noch drei Songs bis zum Ende
So kurzweilig diese Platte auch ist, so sehr weckt sie die Neugier auf den Weg der Kalifornier, von denen man neben Bands, wie The Penske File oder Spanish Love Songs noch so zwei bis 25 Sachen hören wird. Sehr sicher! Und auch, wenn „Another Year“ schon eine richtig gute Platte ist, kann ich mir zukünftig etwas ganz Besonderes vorstellen, wenn die Musiker aus San Diego das alte Brett, mit dem neuen Können vereinen.
„That´s Pretty Good“ singen Western Settings auf der Zielgeraden und haben recht. Stimmige Klangwelten, Gitarrenbretter die neidisch machen und eine emotionale Range, die ein jedes Menschenkind ganzheitlich abdeckt. Wer bei „Pretty Good“ übrigens ganz genau hinhört, kann Assoziationen zu den Beatsteaks finden. Und wenn die Band Vergleiche jetzt volle Fahrt aufgenommen haben, denke ich seit dem ersten Hören, sehr fasziniert und vor allem positiv, beim letzten Song „Charmian Carr“ an Dave Grohl und seine Foo Figthers.