Whitechapel tauchen auf ihrem mittlerweile siebten Studioalbum „The Valley“ noch tiefer in die Welt der Dunkelheit hinein und auch Gitarrist Alex Wade gibt bereits im Vorfeld bekannt: „Fröhliche Texte, schöne Emotionen und Melodien gibt es auf dieser Scheibe eher nicht zu hören“. So war Vorgänger „Mark Of The Blade“ (2016) noch deutlich weniger auf Emotionen und Stimmung ausgerichtet. Das soll sich nun auf dem neuen Werk der US-Metal Band ändern.
„Düster, melancholisch, rundum abwechslungsreich und überraschend: Hier haben Whitechapel alles richtig gemacht!“
Ein mehr als gelungener Kontrast
Um in diese düstere und melancholische Welt einzutauchen, behandelt Frontmann Phil Bozeman lyrisch seine schwere Kindheit. Dabei blickt er als heutiger Erwachsener auf die damalige Zeit zurück. Zudem thematisiert er den Leidensweg seiner Mutter, die an einer gespaltenen Persönlichkeit leidet. „Sie führte ein Tagebuch, in dem verstörendes, teils bösartiges Zeug steht, und ich habe nicht nur daraus zitiert, sondern generell stark Bezug darauf genommen“, erklärt Bozeman dazu. Kein Wunder also, dass „The Valley“ das bisher persönlichste und emotionalste Whitechapel-Album ist.
Besonders hervorzuheben ist sicherlich der Cleangesang von Bozeman, den er gleich im Opener „When A Demon Defiles A Witch“ oder auch in der Vorabsingle „Hickory Greek“ unter Beweis stellt. Während seine Growls klingen, als wären sie aus der finstersten Ecke der Hölle entsprungen, kann sich sein Cleangesang erstaunlich gut sehen lassen. Sogar mehr als das: Seine warme, gar sanfte Stimmfarbe spiegelt die Zerbrechlichkeit und die starke Emotionalität der Lyrics perfekt wider und sorgt für einen mehr als gelungenen Kontrast.
Für Fans der härteren Gangart definitiv ein Muss
Auf „The Valley“ schaffen es Whitechapel, ihre Düsterheit und Aggressivität weiterhin präsent zu halten, aber präsentieren gleichzeitig Songs, die so melodiös sind, dass sie im Ohr hängen bleiben, aber an keiner Stelle an Härte einbüßen. Das ist sicherlich auch Produzenten Mark Lewis zu verdanken, der bereits mit Bands wie Cannibal Corpse und The Black Dahlia Murder zusammenarbeitete. Die rund zehn Songs sorgen für eine ordentliche und vor allem rundum homogene Abwechslung und zeigen neue, spannende Facetten der Band.
Für Fans der härteren Gangart ist „The Valley“ definitiv ein Muss – hier werden Metalheads ihre wahre Freude haben und Whitechapel sicherlich einige neue Fans für sich gewinnen können. Düster, melancholisch, rundum abwechslungsreich und überraschend: Hier haben Whitechapel alles richtig gemacht!