Worst aus Brasilien sind eine dieser Bands, welche ein unglaublich hohes musikalisches Output an den Tag legen und dennoch häufig unter dem Radar laufen. Seit ihrer Gründung im Jahre 2012 hat die Band kontinuierlich abgeliefert. Drei Vollscheiben, eine EP und sagenhafte neun Videoclips mit zum Teil Millionen von Klicks. Dennoch war die Band kaum mehr als eine Randnotiz in Europa. Lediglich ihre Shows mit Nasty sind einigen noch im Kopf. Mit „Deserto“ liefern Worst den vierten Silberling der Bandgeschichte. Dieser erscheint erstmals bei BDHW Records.
„Wer auf gut gemachten Mosh-Hardcore steht, ist bei Worst genau an der richtigen Adresse“
Die Produktion kann sich sehen lassen
Die Instrumente auf „Deserto“ klingen stimmig und ziemlich breit produziert. Das Songwriting ist gut, es fehlt ein bisschen an Innovation und dem gewissen Etwas. Trotzdem macht die Platte richtig Bock und hat streckenweise einen verdammt soliden Groove. Mit der richtigen Kombination aus Beatdown-Moshparts und klassischen Metallic-Hardcore Downtempoparts sorgt die Band aus Sao Paulo immer wieder für die nötigen Aggressionen, welche eine gute Hardcore Platte so braucht. Sehr gut gefällt auch der Wechsel zwischen portugiesischen und englischen Vocals, besonders die Portugiesischen machen eine sehr gute Figur. Als Beispiel dafür kann der Song „Última Gota de fé“ gehört werden.
Mit „Deserto“ zeigen Worst wo es lang geht
Abschließend bleibt zu sagen, dass die knapp 30-minütige Spielzeit, mit neun Songs, gut ausgenutzt wird. Aufgrund der leichten Innovationslosigkeit macht „Derserto“ nach mehreren Durchläufen zwar schlapp, dennoch zeigen Worst mit dem kommenden Album wo es lang geht. Es kommt nicht darauf an, wie innovativ eine Band ist, sondern vor allem darauf, wie konsequent der Stile der Musik durchgezogen wird. Natürlich ist die Freude groß, wenn auf Platten Kleinigkeiten entdeckt werden, die sich von der Masse abheben. Wer auf gut gemachten Mosh-Hardcore steht, ist bei Worst genau an der richtigen Adresse.