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Hannas musikalischer Jahresrückblick 2020

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Is this real life? Meine Güte, was war das bitte für ein Jahr? Während ich meinen Rückblick 2019 noch damit beendete, auf wie viele Shows ich mich 2020 freue, gab es von Corona einen gepflegten Roundhouse-Kick mitten ins Gesicht. Plötzlich steht alles Kopf und die Entwicklungen machen zunehmend Angst. Es ist erschreckend zu sehen, wie sich der unermessliche Egoismus in unserer Gesellschaft breit macht und immer mehr und mehr Platz einnimmt, während gleichzeitig die Hilflosigkeit immer größer wird, im Angesicht der Tatsache, dass das Minimum an Normalität durch die sogenannten Querdenker in immer weitere Ferne rückt. Ich denke niemand von uns hätte es sich träumen lassen, dass wir so eine schreckliche Pandemie durchleben müssen, die auf so vielen Ebenen Opfer gefordert hat und immer noch fordert. Ein Jahresrückblick ist dieses Mal gar nicht so einfach – dennoch gibt es in musikalischer Hinsicht einige Highlights in diesem Jahr.

„Ich schaue auf 2021 wie wohl die meisten Menschen mit der Hoffnung, dass wieder ein Stück Normalität einkehrt. Aber vor allem mit der Hoffnung, dass die Pandemie auf allen Ebenen nicht noch mehr Opfer fordert, als bereits geschehen.“

Meine Lieblingsalben 2020

Movements – No Good Left To Give

Auch wenn ich nach den ersten Singleveröffentlichungen (vorerst) noch nicht ganz warm mit den neuen Songs geworden bin, habe ich mich dazu entschieden, das Review des Albums zu übernehmen. Definitiv die richtige Entscheidung, denn je mehr ich mich eingehört habe, desto mehr habe ich mich in dieses Album verliebt.

Mayday Parade – Out Of Here

Zugegeben: Von Album kann hier wahrlich keine Rede sein. Selbst EP ist mit den drei Songs schon etwas hochgegriffen, aber diese drei Songs sind dermaßen stark, dass Mayday Parade an dieser Stelle für mich ein absolutes Muss sind! Alle drei Songs sind für sich stehend unglaublich eindrucksvoll, emotional und liefern genau das, was wir heutzutage so dringend brauchen: Eine ordentliche Portion positives Denken. Dazu gibt es zahlreiche Gänsehaut-Momente on top. Vor allem „I Can Only Hope“ ist für mich einer der besten Songs des Jahres.

Boston Manor – Glue

Das aktuelle Boston Manor-Album „Glue“ ist ein Album, das eine ganze Generation zum Handeln auffordern soll: Die Wut ist das Ziel, um daraus die Kraft zu schöpfen, aktiv zu werden. Damals Ende April war noch nicht klar, dass die Message auf verschiedenen Ebenen bis zum Ende des Jahres wichtiger sein würde, als vielleicht sogar ursprünglich gedacht. In meinem Review erfahrt Ihr mehr über das Album.

END – Splinters From An Ever-Changing Face

Als großer Counterparts-Fan bin ich natürlich nicht am END-Album „Splinters From An Ever-Changing Face“ vorbei gekommen. Die Band rund um Frontmann Brendan Murphy kreiert auf ihrem Album ein Manifest an die düsteren Abgründe des menschlichen Seins, das sich an eine ungebändigte Verzweiflung klammert und gibt sicherlich vielen Menschen so – wenn auch ungeplant – gerade in diesen schweren Zeiten ein Stück weit einen Soundtrack, aber gleichzeitig auch ein Ventil, um diese Abgründe überwinden zu können. Hier könnt Ihr Euch mein Review durchlesen.

Bring Me The Horizon – Post Human: Survival Horror

Während ich letztes Jahr in meinem Review zu „amo“ noch schrieb, man solle sich doch bitte endlich damit abfinden, dass Bring Me The Horizon den Metalcore nicht mehr bedienen, lehrten mich die Briten auf ihrer EP „Post Human: Survival Horror“ eines besseren. Was für eine Platte! Unter den rund neun Songs findet sich meiner Meinung nach kein schwacher Moment und die EP läuft bei mir nach wie vor immer wieder durch die Boxen. Wenn Ihr mehr erfahren wollt, findet Ihr hier mein Review.

Goldfinger – Never Look Back

Zu Jahresabschluss durften sich Goldfinger-Fans noch einmal freuen, dann das Trio beglückte uns – zumindest schon einmal digital – überraschend mit ihrem neuen Album „Never Look Back“. Das 2017er Werk „The Knife“ wird von mir immer noch regelmäßig gehört und auch „Never Look Back“ ist meiner Meinung nach ein wirklich starkes Album. Vor allem den Song „Nothing To Me“ finde ich sehr großartig. Dass in dem dazugehörigen Video einige süße Hunde zu sehen sind, ist die berühmte Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Und was passt besser in das Jahr 2020, als ein „fuck you and fuck that“? Eben.

Meine Lieblingsshows 2020

Tatsächlich war die einzige Show, die ich für das Count Your Bruises Magazine 2020 besuchte, die Show von Deez Nuts im Béi Chéz Heinz im März – die letzte Show der Band, bevor sie die restlichen Termine ihrer Tour aufgrund der Corona-Pandemie absagen mussten. Während sich ein leichter kalter Schauer breit macht, zu wissen, dass danach bereits alle Konzerte abgesagt werden mussten und sich dies weitestgehend auch bis zum Ende des Jahres nicht mehr ändern würde, muss ich sagen, dass zumindest diese eine Show verdammt stark war.

Mein Livestream-Event 2020

Privat habe ich mir den Livestream von Boston Manor gegönnt – samt eindrucksvoller Kulisse des Blackpool Towers. Fast vier Jahre ist es mittlerweile her, dass ich die Briten zufällig im Vorprogramm von Four Year Strong sah und mich sofort verliebte. Seitdem warte ich sehnsüchtig darauf, die Band wieder live erleben zu dürfen. Und trotz aller Wehmut, die in der aktuellen Lage mitschwingt, hat sich der Stream durchweg gelohnt.

Weitere Highlights 2020

The Umbrella Academy Staffel 2

Nachdem mich bereits die erste Staffel von The Umbrella Academy begeistert hat, konnte Staffel 2 noch einen oben drauf setzen. Eine tolle Story und durchweg spannend – wer sich die Serie noch nicht zu Gemüte geführt hat, erhält von mir eine ganz klare Empfehlung. Ich bin sowas von bereit für Staffel 3!

Worauf ich mich 2021 am meisten freue

Ich schaue auf 2021 wie wohl die meisten Menschen mit der Hoffnung, dass wieder ein Stück Normalität einkehrt. Aber vor allem mit der Hoffnung, dass die Pandemie auf allen Ebenen nicht noch mehr Opfer fordert, als bereits geschehen. Und vor allem hoffe ich, dass die Menschen mehr Rücksicht aufeinander nehmen, aufeinander aufpassen, dem Egoismus weniger Raum bieten und den gesunden Menschenverstand einschalten.

Und auch wenn ich nicht ganz daran glaube, habe ich natürlich auch in musikalischer Hinsicht einen Wunsch, denn ich hoffe sehr, dass der Ersatztermin der My Chemical Romance-Show in Bonn im Juli nachgeholt werden kann. Ansonsten halte ich mich hinsichtlich Vorfreude im nächsten Jahr lieber dezent zurück – und lasse mich umso lieber positiv überraschen.

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