KMPFSPRT sind zurück und das auf gewohnt ungewöhnliche Weise. Ihr neuestes Release ist ein reines Hardcore-Album, welches alten Helden wie Minor Threat und Gorilla Biscuits huldigt. So weit, so gut. Dass das Album auf 7-Inch-Vinyl erscheint, wirft bereits erste Fragen auf – ein ganzes Album auf einer Single? Das kann ja nicht sehr lang sein. Das stimmt – das selbstbetitelte Album enthält zehn Songs in zehn Minuten und alle drehen sich mehr oder weniger um ihre (Wahl-)Heimat Köln.
Ich kann jedem nur empfehlen, sich auf die kleine Stadtrundfahrt mit KMPFSPRT zu begeben, egal ob man in/um/bei Köln lebt, ein gern gesehener Besucher ist oder noch nie die Chance hatte Kölner Luft zu schnappen.
Die vier Kölner (mittlerweile mal wieder mit neuem Schlagzeuger) besinnen sich auf “KMPFSPRT” ihrer Wurzeln und hauen ein Brett nach dem anderen raus. Die erste Single “Ich fahr schwarz” kam nur auf 21 Sekunden. Doch damit nicht genug: Der Song “Nazis raus aus Köln” kommt auf 13 Sekunden und “Kein Wort” auf nur 9 Sekunden Spieldauer. Man sieht also wohin die Reise hier geht. Da wirkt der längste Song “Strassen meiner Stadt” schon fast wie eine Ballade, obwohl er noch immer deutlich kürzer als zwei Minuten ist.
Wenn man an Lieder über Köln denkt, fallen einem im besten Fall Kasalla und im schlimmsten Fall die Höhner ein – beides keine guten Voraussetzungen. Doch KMPFSPRT schaffen es mit dieser Tradition zu brechen und gehen sogar so weit, dass sich beim Song „Kneipenpazifisten“ bei jedem die Nackenhaare angenehm aufstellen, der schon einmal eine Nacht im Punkrock-Leben von Köln verbracht hat. Natürlich habe ich als ebenfalls Wahl-Kölner da sogar noch eine deutlich engere Bindung und spätestens beim letzten Song “Ebertplatz” habe ich Bock auf die ganze Reise von vorn.
„Doch das selbstbetitelte Album schlägt nicht nur gute und versöhnliche Töne an.“
Doch das selbstbetitelte Album schlägt nicht nur gute und versöhnliche Töne an – mit “I Hate Ehrenfeld” gibt es eine Abgesang gegen Gentri- und Yuppiefizierung des einst punkrockigsten Stadtteils Köln. Und im bereits erwähnten “Nazis raus aus Köln” gibt es einen Rundumschlag gegen fremdenfeindliche Tendenzen, die auch vor der Domstadt keinen Halt machen.
Ich kann jedem nur empfehlen, sich auf die kleine Stadtrundfahrt mit KMPFSPRT zu begeben, egal ob man in/um/bei Köln lebt, ein gern gesehener Besucher ist oder noch nie die Chance hatte Kölner Luft zu schnappen. Wer darauf keinen Bock hat, dem sei gesagt “Kölle, is e Jeföhl”.
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