Mercy Music – Nothing In The Dark

Glücklicherweise bleibt nicht alles, was in Vegas passiert unter der Dunstglocke der Stadt im Geheimen verborgen. Mercy Music, die aus dem Wüstenstädtchen stammen, haben nämlich neue Musik im Gepäck. Um genau zu sein, ihr neuestes und drittes Studioalbum „Nothing In The Dark“.

„Die Devise ist es immer wieder aufzustehen und für die eigenen Grundsätze, für Solidarität und Gerechtigkeit zu kämpfen – egal, wie still man dich machen will.“

Catchy as fuck!

Pop-Punk as it´s finest mit einer gut verträglichen Emo-Note und einer gut reflektierten Protestsoundstruktur machen den Mercy Music – Sound zu dem, was man so an dieser Band liebt. Oder wie Mercy Music ihren Stil selbst beschreiben würden, zu einem „sad bastard power pop“. Auch wenn hier keine besonders experimentellen Brötchen gebacken werden, animieren die Songs vollends zum Mitwippen und Dranbleiben – catchy as fuck!

Klassisch und ohrwurmesk startet das Album mit dem Song „Living With A Ghost“ und zeigt schnell, dass hier zwar kein Rad neu erfunden wurde, dass es aber in all dieser wilden Zeit auch völlig in Ordnung ist, in gewohnten Gewässern Kraft zu schöpfen. Das Prädikat dafür gibt es allein aus dem Hause Cameron Webb, der auch auf dieser Platte seine Finger im Spiel hat. So kann man „Tuesday“ zu einer kleinen Ohrwurmhymne mit rotzigen Rockgebärden bezeichnen – Live wird das mit großer Sicherheit sehr viel Freude stiften. Thematisch trifft der Song genau ins schwarze (Loch) dieser politischen Zeit. Die Devise des ist es nämlich immer wieder aufzustehen und für die eigenen Grundsätze, für Solidarität und Gerechtigkeit zu kämpfen – egal, wie still man dich machen will.

Ein starkes Album, das mehr als gut reingeht

„Tell Me I’m Wrong“ hat spannende Arrangements und auch der Refrain kitzelt irgendetwas an – leider ist das aber dennoch der (einzige) Song, der sich für mich in der Belanglosigkeit verliert. Der Titeltrack wartet vermehrt akustisch auf, bevor es mit „Alright“ in eine Art retardierendes Moment geht und sich die Message in ein „Alles oder Nichts“-Transparent verändert; „Even If I’ve Lost“ halt.

„Nothing In The Dark“ ist definitiv ein starkes Album, das mehr als gut reingeht und musikalisch genau auf dem thematisch steinigen Wegen vom Erwachsenwerden, von Enttäuschungen und dem Wiederaufstehen landet. Leider wird die allgemeingegenwärtige überangebotsverschuldete Reizüberflutung dazu führen, dass dieses Album bei vielen schnell in Vergessenheit gerät. Dem solltet Ihr bewusst vorbeugen und Euch, sobald es möglich ist, Tickets für eine Show des Trios sichern. Die Musiker dürfen auf der nächsten Platte allerdings auch gern einen oder zwei Knallersongs etablieren, die sich im Ohr einbrennen – das Potential hat diese Band auf jeden Fall.

Hier erhältlich

Mercy Music – Nothing In The Dark
Release: 18. September 2020
Label: SBAM Records

Maria

Bei Maria reichen sich Punk und Politik nicht einfach nur die Hand, sie liegen sich quasi eng umschlungen im Arm und trinken Schnäpschen auf die alten Zeiten. Wenn sie nicht gerade davon träumt durch die Welt zu reisen, ihrem Ärger auf Demos Luft macht oder ihrem Weltschmerz nachhängt, testet sie die neuesten Eiskreationen der Stadt, träumt vom Sommer und von Festivals oder sortiert ihre Platten zwischen der Terrorgruppe, Wizo, Propagandhi und No Use For A Name.

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Veröffentlicht von
Maria

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