Einmal mehr lud die Herri Musiknacht ins Café Glocksee nach Hannover, um sich an guter Musik und dem einen oder anderen Bier zu erfreuen. Dieses Mal stand die britische Punkrock Band Miss Vincent (Interview)auf der Bühne, die Unterstützung von den schwedischen Indie Rockern Tribe Friday bekam.
„Fuck the UK, fuck the Brexit.“
„I heard you don’t like that one“
Mit etwas Verspätung treten Tribe Friday vor rund 50 Gästen auf die Bühne. Es ist die zweite Show der Band in Deutschland – gestern spielten Tribe Friday in Braunschweig. Diese Ansage sorgte – wie sollte es in Hannover anders sein – für reichlich Gemurmel im Publikum. „I heard you don’t like that one“, wirft Frontmann Noah Deutschmann gleich ein.
Sei es drum – schließlich sind Tribe Friday den ganzen Weg aus Örebro in Schweden angereist, um heute Abend in Hannover auf der Bühne zu stehen. Auch wenn die Menge von Noah aufgefordert werden muss, zwei Schritte näher zur Bühne zu kommen, wird die Musik des Vierers mit ordentlichem Kopfnicken und Fußwippen belohnt.
Bildergalerie: Tribe Friday
[supsystic-gallery id=424]„The UK after the Brexit will be lost and forgotten.“
Die gute Laune überträgt sich schnell
„Come closer – I want to see your faces!„, fordern auch Miss Vincent, als sie ihr Set eröffnen. Dass die Band ihr Publikum nicht als selbstverständlich erachtet, zeigt sich allein an der Anerkennung und dem Dank, den Frontmann Alex Marshall seinen Gästen entgegenbringt. So sehr sich die Musiker aber über ihr Publikum an einem Montagabend freuen, so sehr zeigen sie ihre Abneigung gegenüber dem Brexit: „As you noticed, we are from England…!“, beginnt Marshall zu erklären und erntet ein deutliches „Ahrg“ aus dem Publikum. Das, so berichtet der Frontmann, sei keine sonderlich neue Reaktion. Man höre das sogar oft, sagt er und positioniert sich „Fuck the UK, fuck the Brexit. Fuck these Cunts. The UK after the Brexit will be lost and forgotten.“
Es folgt der Song „My Iron Heart“, den die Band im letzten Jahr veröffentlichte. Die erste Reihe ist voll und ganz dabei und zaubert ordentlich Stimmung in den Saal. Die gute Laune überträgt sich schnell auf die drumherum Stehenden. Miss Vincent geben ordentlich Gas und nutzt den kaum vorhandenen Platz auf der Bühne mehr, als aus und motiviert so unser doch eher verhaltenes Hannover Publikum zu dem einen oder anderen bewegten Bein.