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New Found Glory – Makes Me Sick

Makes Me Sick

Zuckersüßer Pop Punk, eine wilde Party und seichte Synthie-Sounds – New Found Glory sind zurück, um ihr 20. Bandjubiläum zu feiern. Aus gegebenen Anlass fragt sich der Vierer aus Florida, was mehr Sinn macht: Sich vom Leben immer wieder mit Anlauf ins Gesicht boxen zu lassen oder coole Leute um sich zu scharren und sich darüber freuen, am Leben zu sein. Gar nicht mal so einfach. Vor allem, wenn man ein Teenager der heutigen Generation ist.

Selfies statt Revolution

Damit beschäftigen sich New Found Glory auch in ihren Songs: „This self-centered generation taking pictures of themselves then changing features“, heißt es beispielsweise in „Party On Apocalypse“. Damit wird eine Selfie-orientierte Generation angeprangert. Stetig getrieben von Instagram-Followern und Facebook-Likes. Wenn man im schlimmsten Fall sogar „geunfollowed“ wird, dann gute Nacht, Marie.

Bei all den Karies verursachenden Pop Punk Klängen sollte man nämlich definitiv einen besonderen Augenmerk auf die Texte legen. Denn hier bringen New Found Glory durchaus Missstände zu Wort. Zugegeben, die karibisch angehauchten Klänge von beispielsweise „The Sound Of Two Voices“ repräsentieren zwar perfekt das Albumcover. Allerdings fällt spontan die Vorstellung schwer, dass man den Texten durchaus mehr Aufmerksamkeit schenken sollte.

“I’m not the same fool that I used to be“

I’m not the same fool that I used to be“, singt Frontmann Jordan Pundik im Opener „Your Jokes Aren’t Funny“ und will damit vielleicht auch sagen: „Wir sind erwachsen geworden“. Das heißt schließlich nicht automatisch, dass man keinen Spaß mehr haben und sich der bunten Pop Punk Welt hingeben kann. Oder womöglich sogar klischeehafte Liebessongs gestrichen werden müssen („Short And Sweet“).

New Found Glory präsentieren mit „Makes Me Sick“ eher seichte Kost und fahren keine großen Überraschungen aus. Sicherlich hätte man einen lauteren Knall zu den Feierlichkeiten erwarten können. Allerdings soll „Makes Me Sick“ wohl in erster Linie genau für das stehen, was New Found Glory mit dem Albumcover implizieren: Ein schöner Abend mit guter Musik, im Idealfall am Strand mit ein paar Flaschen kaltem Bier. Und das ist es doch, was das Leben am Ende ausmacht.

Hanna

Im Herzen immer noch überzeugtes Emo-Kind, finden darin mittlerweile auch Bands wie Counterparts, Touché Amoré, Slipknot, Comeback Kid und Boston Manor ihren festen Platz. Außerdem ebenfalls so gut wie immer an Hannas Seite: Hündin Mia, mit der sie Alltag, Büro, Bett und Pizzakäserand teilt. Wenn sie nicht gerade um das letzte Stück kämpft, holt sie sich den nächsten Kaffee oder philosophiert nach ein paar Gläsern Sekt darüber, warum My Chemical Romance immer noch eine der besten Bands der Welt ist.

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Hanna

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