Feuertaufe für Tom Barber: Nachdem Gründer und Sänger der Band Alex Koehler die Deathcore Band Chelsea Grin dieses Jahr verließ, ist „Eternal Nightmare“ das erste Album mit Barber am Mikrofon. Und eines sei schon mal vorweggenommen: Der Herr macht durchaus eine sehr gute Figur. Mit ihren rund elf Songs läuten Chelsea Grin eine neue Ära ein.
Der Weg in die Hölle und zurück
Konzentration auf die wirklich wichtigen Dinge
Wie auf dem letzten Werk „Self Inflicted“ geht es auf „Eternal Nightmare“ ordentlich zur Sache und der Vergleich zu (den alten) Suicide Silence darf auch hier durchaus herangezogen werden. Der Weg bis hierhin war laut Band kein leichter: Gesundheitliche Probleme vom ehemaligen Sänger Alex Koehler, persönlicher Druck und Tourkonflikte machten Chelsea Grin zu schaffen. Was sich laut eigenen Aussagen wie der Weg in die Hölle und zurück anfühlte, ließ die Mitglieder letztlich nur noch stärker an der Band festhalten.
So verließ Koehler die Band nach einem längeren Reha-Aufenthalt ganz ohne böses Blut und mit vollster Unterstützung seiner Bandkollegen. Auch Gitarrist Jacob Harmond trennte sich von der Band, um mehr für seine Familie da zu sein. Während sich Chelsea Grin auf ihrem letzten Werk noch als sehr prollig mit einer rotzigen (und zugegebenermaßen eher unsympathischen) „Fuck You“-Attitüde à la Genrekollegen wie Emmure präsentierten, wirkt es, als würde sich die Band nun auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren.
„My heart filled with pain, my head filled with hate“
So stieß Tom Barber zu Band – ein langjähriger Freund – der gleichzeitig einen noch dunkleren und aggressiveren Sound mitbringt. Als erste Single mit neuem Line-Up präsentierten Chelsea Grin ihren Fans Album-Opener „Dead Rose“. Wie gewohnt geht es nicht nur musikalisch düster zu, sondern auch lyrisch: „Dead Rose – My heart filled with pain. Dead Rose – My head filled with hate“. Auf die Ohren gibt es feinsten Deathcore mit druchdringenden Shouts, krachenden Gitarren-Riffs, markanten Bassläufen, treibendem, galoppierendem Schlagzeug und brachialen Breakdown-Parts. „Father, why have you cursed me with this pain?“
Auch die zweite Single „Hostage“ beschäftigt sich mit den tiefen Abgründen des menschlichen Seins: „I see my demons staring at me now Invading all of my dreams and I can’t get ‘em out“. Während „Across The Earth“ mit einem seichten Klavierintro auftrumpft, um kurz darauf in alle Richtungen zu explodieren zeigen sich Chelsea Grin auch in den anderen Songs experimentierfreudig – allen voran Frontmann Tom Barber.
Neuer Aufschwung
Auf „Eternal Nightmare“ merkt man Chelsea Grin den neuen Aufschwung deutlich an. Der Beginn einer neuen Ära passt hier dementsprechend sehr gut. Ein Richtungswechsel wurde nicht justiert, aber die Band zeigt sich abwechslungsreich und man merkt Chelsea Grin an, dass de Musik ihnen nach den turbulenten Zeiten vermutlich wichtiger denn je ist.