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13 Crowes – Young Poets

Young Poets

Man! Let´s have some Jersey Punk from South West Scotland! 13 Crowes veröffentlichen mit „Young Poets“ ein starkes Album. Die Band aus Dumfries wurde 2016 gegründet und präsentierte relativ zügig ihre erste EP „The Dividing Line“. Die Schotten verlieren keine Zeit und touren kurze Zeit später auch durch Deutschland. Nicht mal ein Jahr nach EP liefern die Musiker erneut ab und veröffentlichen mit „Young Poets“ ihr erstes Full-Length-Album. Die gerade am Anfang ihrer Karriere stehende Band reiht sich unverkennbar und auch irgendwie ohne wirkliches Hinterfragen unter selbst benannte Idole wie Brian Fallon, Bruce Springsteen, The Gaslight Anthem und Chuck Ragan.

„Oh, was macht der junge Bruce Springsteen hier?“

Bei so vielen Parallelen im Sound und Gesang muss man mehrere Male die Ohren spitzen möchte man sich ganz auf die Band konzentrieren. Somit kommt man immer wieder ein wenig in die Bredouille vergleichen zu wollen. Dies kann ratsam und hilfreich sein, aber auch ganz schön ätzend. Der Wunsch ist ja durchaus groß, jeden Künstler und jedes neue Album möglichst unabhängig und objektiv zu behören. 13 Crowes haben für alle, die dieses Attitüde teilen allerdings ein eher seltenes und faszinierendes Phänomen geschaffen: „…dann höre ich jetzt bei „Jenny Rose“ einfach nur auf 13 Crowes und denke mir kein…Oh, was macht der junge Bruce Springsteen hier? Stark!“.

Dieses unbewusste ständige Abschweifen ist tatsächlich faszinierend, denn es gibt selten Alben, die so viele besondere Merkmale verschiedenster großen Künstler in sich vereinen und diese trotzdem ganz selbststehend neu arrangieren. Hut ab! Bei aller Parallelenzieherei überzeugt das schottische Quintett durch das bedingungslose individualisieren ihrer zehn Songs. Somit beschenken sie den Hörer nicht nur mit einem starken, charismatischen Album, sondern machen dieses gleichermaßen einzigartig für sich selbst. Scheinbar haben 13 Crowes Frühjahrsputz gemacht und dem Genre einen ganz neuen Glanz gegeben.

„Just good tunes!“

Ein wenig wirkt es aber auch, als würden sich 13 Crowes über die ersten vier Titel aufwärmen, um bei „Waterfoot Road“ und „Hope I´m In Heaven“ ihren absolut eigenen Sound fest verankert auszuleben. Punk-Rock n’ Roll oder „Just good tunes!“ – wie die Band ihr Genre selbst beschreibt – umschwebt dem Zuhörer die Ohren. Starke Nummer! Die roughe Stimme Cammy Blacks beleuchtet die düsteren Themen des Lebens, legt die Hand auf die Schulter und bezuschusst es den Blick zuversichtlich nach Vorn zu richten. Somit entsteht ein tiefgründiges Album voller Authentizität. Glücklicherweise manchmal ein bisschen schroff und ungeschliffen. Ganz einfühlsam und behütend legen die Schotten den Arm über die Schultern ihrer Hörer und begeben sich gemeinsam auf die erste große gemeinsame Reise der „Young Poets“.

Maria

Bei Maria reichen sich Punk und Politik nicht einfach nur die Hand, sie liegen sich quasi eng umschlungen im Arm und trinken Schnäpschen auf die alten Zeiten. Wenn sie nicht gerade davon träumt durch die Welt zu reisen, ihrem Ärger auf Demos Luft macht oder ihrem Weltschmerz nachhängt, testet sie die neuesten Eiskreationen der Stadt, träumt vom Sommer und von Festivals oder sortiert ihre Platten zwischen der Terrorgruppe, Wizo, Propagandhi und No Use For A Name.

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Veröffentlicht von
Maria

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