Ein Album voller Emotionen und Zweifeln, eine Hommage an alle, die zurückgelassen wurden und zurückgelassen haben. „Du lässt dein altes Leben hinter dir, du bist über den Berg und alles andere kümmert dich nicht mehr“ schreit sich Frontmann Jonas Jakob in „Über den Berg“ emotionsgeladen von der Seele.
An den 8kids kommt man in der Szene kaum vorbei
Mit „Denen die wir waren“ präsentieren die 8kids ihr Debütalbum, nachdem im vergangenen Jahr bereits die EP „Dämonen“ für Aufsehen sorgte. An den 8kids kam man in den vergangenen Monaten kaum vorbei, wenn man in der Szene mehr oder weniger umtriebig war. Und das absolut zu recht.
Das Organ von Jonas Jakob erinnert stark an das vom deutschen Rapper Casper. Das ist erst mal definitiv ein großes Plus, aber könnte im schlimmsten Fall vielleicht zu einem kleinen Stolperstein werden. Trotzdem: In Zusammenhang mit den insgesamt 13 Songs der neuen Platte darf man durchaus das Adjektiv „großartig“ verwenden.
Lässt man die Gedanken etwas weiter schweifen, würde so wohl Caspers Band klingen, wäre dieser wie in seinen Anfangstagen beim Hardcore geblieben. Pech gehabt – hier treten die 8kids in den Vordergrund, um die deutsche Post Hardcore Szene eine Stufe weiter emporzuheben. Außerdem hängt der Band selbst dieser Vergleich sicherlich schon zu den Ohren raus.
Große musikalische Bandbreite
Tiefgründige Texte treffen auf durchaus tanzbare Musik. Sicherlich darf und kann man 8kids generell im Post Hardcore ansiedeln. Allerdings präsentiert die Band auf ihrem Debütalbum eine weitaus größere musikalische Bandbreite. Songs wie „In den Sternen“ und „Zeit“ muten balladesk an. „Kann mich jemand hören“ präsentiert sich mit starkem Rockeinschlag. Der groovige „Blitzschlag“ wandert ohne große Umwege vom Ohr ins Bein. In „Kamintrophäe“ oder „Zerbrechen“ wird ordentlich angepisst Tempo aufgenommen.
8kids werden spätestens jetzt mit „Denen die wir waren“ in die Liste der besten Post Hardcore Bands aus Deutschland aufgenommen. Dabei hat das Trio auch schlichtweg die entscheidende Stärke, durch ihre variationsreiche Musik viele Hörer zu erreichen und sich so in die oberste Riege spielen zu können.