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Beardless – Holy Moly

Holy Moly

Beardless – ehemals Halfway Decent – präsentieren mit „Holy Moly!“ ihr Debütalbum. Ebenso unbehaart wie die Gesichter des Trios grinst den Hörern ein frecher Nacktmull entgegen, bereit, Unruhe zu stiften und durch insgesamt zehn Songs zu führen.

Punkrock-Hymnen, episch und bittersüß

Beardless bringen das auf Platte, was man an Bands wie The Flatliners immer geliebt hat und mittlerweile leider vermisst. Großartigen Punkrock, ein treffsicheres Gespür für Gänsehaut-Melodien und als i-Tüpfelchen das raue Organ von Frontmann Chris. Songs wie „Rust“ entpuppen sich als wahre Punkrock-Hymnen, beinahe episch und dabei bittersüß melancholisch: „My bad dreams burned in too deep into my head (…) I gasp for air to fill my lungs, the pain’s so hard it give me chills. Oh I feel so numb inside.“

Auf „Holy Moly“ durchlaufen Beardless das ganze Spektrum der Emotionen. Es geht um Lebensfreude, Werte und Wegbegleiter, aber auch um Schmerz, Wut und Enttäuschung – eben Geschichten , die das Leben schreibt. Es geht um Vertrauensverlust und enttäuschende Freundschaften („Trusting A Spy“), dem Kampf mit sich selbst („Rust“), Menschen, die den wahren Sinn des Lebens aus den Augen verloren haben („Visa Master“) und um vergangene, unbeschwerte Zeiten („Young And Dumb“).

Das Warten hat sich gelohnt

Unterstrichen werden die Songs natürlich nicht nur von rotzigen Melodien und der warmen Whiskeygetränkten Stimme, sondern auch von starken Gangvocals und dem Wunsch, dabei seine Faust in die Luft zu strecken und einen großen Schluck aus der Bierflasche zu nehmen.

Seit der Veröffentlichung der letzten – damals noch selbstbetitelten – EP „Halfway Decent“ sind mittlerweile knapp fünf Jahre ins Land gezogen. Auch der Song „Ironic“ hat es auf das Album geschafft, der bereits auf der EP zu finden war. Das aber absolut zurecht: War damals schon ein Hit und ist es immer noch. Es wurde getourt, gelacht, Bier getrunken und an neuen Songs gefeilt. Herausgekommen sind zehn starke Songs, auf die es sich zu warten gelohnt hat. Wer braucht da schon Bartwuchs?

Hanna

Im Herzen immer noch überzeugtes Emo-Kind, finden darin mittlerweile auch Bands wie Counterparts, Touché Amoré, Slipknot, Comeback Kid und Boston Manor ihren festen Platz. Außerdem ebenfalls so gut wie immer an Hannas Seite: Hündin Mia, mit der sie Alltag, Büro, Bett und Pizzakäserand teilt. Wenn sie nicht gerade um das letzte Stück kämpft, holt sie sich den nächsten Kaffee oder philosophiert nach ein paar Gläsern Sekt darüber, warum My Chemical Romance immer noch eine der besten Bands der Welt ist.

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Veröffentlicht von
Hanna

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