Blood Youth – Beyond Repair

Blood Youth haben mit ihren zwei EPs „Inside My Head“ und „Closure“ in der Hardcore-Szene schon für mächtig Wirbel gesorgt. Nun präsentieren sie endlich ihr Debüt-Album „Beyond Repair“. Doch ob das neue Werk des Trios aus Harrogate mit den (zurecht) gefeierten EPs mithalten kann? Man darf definitiv gespannt sein.

Aggressiv und intensiv

Ohne große Umschweife geht es mit dem Opener „Making Waves“ ordentlich zur Sache. Die Band versprach im Vorfeld, dass das Album ziemlich aggressiv werden soll. Und sie scheinen nicht zu viel versprochen zu haben. Mein lieber Herr Gesangsverein! Selten lässt es ein Band aus dem Melodic Hardcore-Sektor so dermaßen krachen wie Blood Youth. Das komplette Album über wird hier mit einer Intensität gerockt, dass es nur so eine Freude ist. Vor allem „Parasite“ zerbombt einfach mal alles. Herrlich!

Um dem Ganzen etwas Abwechslung zu geben, sind die Refrains oftmals schön melodisch mit cleanem Gesang untermalt, welche sich nahtlos in die Songs einfügen. Wie Sänger und Schreiraupe Kaya Tarsus den Spagat zwischen Aggression und herzzerreisenden Gesang hinbekommt, ist definitiv oberste Liga. Die Songs sind zudem recht abwechslungsreich gestaltet, so dass auch so schnell keine Langeweile aufkommt.

Man muss nicht immer das Reimemonster spielen…

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es jedoch doch noch: Die Lyrics. Das Trio versucht, dass sich nach Möglichkeit alles reimt. Das hat leider zur Folge, dass manche Textpassagen sich etwas hakelich und aufgesetzt anhören. Dass man nicht immer das Reimemonster spielen muss, haben schon andere Bands mehr als eindrucksvoll bewiesen. Daran sollte sich auch Blood Youth ein Beispiel nehmen. Dieser Reimzwang trübt doch ab und zu ziemlich den Hörgenuss.

Nichtsdestotrotz haben Blood Youth mit „Beyond Repair“ ein sehr gutes Album abgeliefert, das sich jeder Hardcore-Fan – oder der es mal werden möchte – unbedingt mal anhören sollte. Was hier gerade in puncto Aggression und Intensität geboten wird, ist das einfach der Wahnsinn. Blood Youth sollte man definitiv auch in Zukunft auf dem Zettel haben.