Cold Years und Plaiins in Hannover

Cold Years Hannover Lux Maria Graul
Foto: Maria Graul

Konzerte, wenn man denn vom Sofa hochkommt, können hilfreich gegen Herbstdepression, Dunkelheit und schlechtes Wetter sein. Das beweisen auch Cold Years, die am 9. Oktober wieder einmal in Hannover vorbeischauen. Das Wetter an diesem Abend ist ungemütlich und nass und so kann man sich bei wohligen Rockklängen im Lux aufwärmen und gute Musik genießen. Als Support sind Plaiins aus Hamburg dabei.

Let´s have a fucking great Mittwoch

Pünktlich um 20 Uhr starten die Hamburger Plaiins mit ihrem Set. Knapp 30 Minuten gibt es Alternative Rock auf die Ohren und das Lux ist zu diesem Zeitpunkt bereits ordentlich gefüllt. Sänger Chris Reardon stammt aus England und fällt sofort durch sein wildes Bühnenacting auf. Seine Stimme dagegen ist durchaus gewöhnungsbedürftig, aber den Anwesenden gefällt es und so werden Plaiins von Beginn an ordentlich gefeiert. Die Band ist mit Cold Years auf der gesamten Tour unterwegs und Chris betont, was für super Jungs die Schottens sind. Dann erfreut er sich an den „Happy Faces“ im Hannover, passend zum gleichnamigen Song. Die Band ist zufrieden, die Stimmung ist gut, der Sound soweit auch. „Let´s have a fucking great Mittwoch“, so Sänger Chris. “Cést La Vie” handelt dann vom Umzug aus Sunny Old England ins Sunny Old Hamburg, wie der Sänger betont. Dazu gibt es noch Songs wie „Wooha“, „Piggies“, „Nothing’s Gonna End Us Till The Aliens Do It“ oder die aktuelle Single „Slow Rotting, Fast Decay“ zu hören. „Snvkes“ bildet dann schließlich den Schlusspunkt, danach ist die Band noch für das ein oder andere Hallo am Merchstand zu finden.

Es ist offiziell, Hannover rockt

Nach knapp 30 Minuten Umbau folgen Cold Years. Die Band stammt ursprünglich aus Aberdeen, zog dann aber geschlossen nach Glasgow um. Im Gepäck hat das sympathische Quartett das aktuelle Album „A Different Life“. Los geht es mit „32“ sowie den Hits „Britain Is Dead“, bei dem zum ersten Mal alle im Raum springen sollen und „Night Like This”. Die Stimmung im sehr gut gefüllten Lux ist von Beginn an hervorragend, es ist warm und der Sound ist großartig. Somit ist alles von Beginn an für einen tollen Konzertabend bereitet. Sänger Ross besticht durch seine Stimme und seine Ausstrahlung und freut sich, dass auch Schotten anwesend sind. Gitarrist Finlay findet das Lux super und beide freuen sich, dass so viele Leute erschienen sind. „Ihr seid großartig“ so Ross zu Beginn, was er später auch noch einmal wiederholt.

Starke 80 Minuten

Es folgen „Over“ vom neuen Album und „Low“ bei dem das Publikum mitsingen und am besten lauter als Hamburgs ein soll. Die Herausforderung wird angenommen, die Auflösung geht dann im Jubel unter und so gehen wir mal davon aus, Hannover war sicher lauter, ganz sicher. Allerdings bestätigt Ross das dann auch noch indirekt mit einem „Es ist offiziell, Hannover rockt“. Manchmal wirkt die Band aufgrund von Sound, Performance und dem Handling an den Instrumenten zu groß für diesen Club. Und dennoch, Cold Years passen in die kleinen, warmen und vollen Clubs und sie genießen das auch sichtlich. Weitere Songs sind u.a. „Youth”, „Breathe”, „Radio”, „Fuck The Weather” oder „Kicking and Screaming”. Ross freut sich dann, zum ersten Mal in dieser schönen Stadt zu sei und wird von Finlay korrigiert, den die Band war ja schon häufiger in Hannover. Ross muss zugeben, dass er sich nicht mal dran erinnert wo sie gestern gespielt haben, immer nur am Tag orientiert ist, wie diesem Donnerstag…äh Mittwoch. Die Lacher hat der Schotte definitiv auf seiner Seite. Mit den Songs „Choke”, „Sick”, „Die Tonight”, „Goodbye To Misery” „Life With A View”, „Roll With It” und „Goodbye My Friend” geht es dann in die finale Phase. Und dann ist nach starken 80 Minuten Schluss. Cold Years können komplett überzeugen und können definitiv sehr bald wiederkommen. Hier waren ja sie ja schon einmal … ganz sicher!