Wer am Freitag nicht noch stundenlang bei der Aftershow versackt ist, findet sich am Samstagnachmittag bei bestem Wetter erneut am Leineufer ein und Tag zwei des Fährmannsfestes genießen. Es wird eine Menge Punkrock, Sonne und Bier erwartet. Dieses Jahr sind Arktis, Letters Sent Home, Shirley Holmes, Team Scheiße, Massendefekt und Russkaja dabei.
Atmosphärischer Rock und deutscher Metalcore
Pünktlich um 15:00 Uhr starten Arktis in den Tag. Die vier Musiker aus Niedersachsen lassen sich von Bands wie Architects oder Bring Me The Horizon inspirieren und liefern deutschen Metalcore. Eine Stunde später betreten Letters Sent Home die Bühne und bringen atmosphärischen Dark Pop mit. Der Gitarrist hat sich leider einen Bänderriss zugezogen und sitzt beim Spielen teilweise. Dennoch lässt er es sich nicht nehmen ab und zu auf einem Bein umher zu springen. Die Fanbase hat sich motiviert in der ersten Reihe eingefunden, ansonsten ist die Wiese noch spärlich gefüllt.
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Rummsbumms aus Berlin
Die Wiese füllt sich immer weiter und Shirley Holmes bringen, wie gewohnt, viel Energie mit auf die Bühne. Die beiden Frontfrauen an Bass und Gitarre wechseln sich am Gesang ab und harmonieren gut miteinander. Es folgen Songs wie „Vöglein“, „Im Affenhaus“, „Tanzen“ und „Schachmatt“. Für den Song „Machst du Frühstück“ wird das Trio aus Berlin von der Alarmsignalstimme Steff unterstützt.
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Der Name ist nicht Programm
Team Scheiße, die Punk Band aus Bremen, hat kürzlich erst im Bei Chéz Heinz die Bühne abgerissen und zieht auch an diesem Tag ordentlich Publikum. Der Name ist auf jeden Fall nicht Programm. Mit einer Mischung aus spannenden, teils nachdenklichen Texten und auf-die-Fresse Punk haben sie sich bereits eine große Fanbase aufgebaut und liefern ordentlich ab. Schon beim zweiten Song bildet sich ein großer Circle Pit und die Stimmung ist großartig. Passend dazu merkt der Sänger an, dass sie so einiges bei ihren Konzerten erleben, aber alle aufeinander aufpassen sollen: „Nicht jeder will angerempelt werden.“
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Ein Schlauchboot für Viva Con Aqua
Um 19:45 Uhr betreten Massendefekt die Bühne und liefern Songs wie „Autopilot“, „Schwarz Weiß“ und „Wo Ich Mich Finde“. Zwischendurch geht traditionell ein Schlauchboot über die Menge, für das das Publikum aufgefordert wird, leere Pfandbecher hineinzuwerfen, um für Viva Con Aqua zu spenden. Da Schlagzeuger Alex heute seinen Geburtstag feiert, wird kurzerhand im Publikum ein Ständchen gesungen. Die vier Musiker spielen soliden deutschsprachigen Rock und holen das Publikum ab.
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Hüpfen, Tanzen, Schreien
Pünktlich um 21:30 Uhr starten Russkaja ihre Show. Zuerst betritt der Schlagzeuger die Bühne und bietet musikalische Untermalung während der Rest der Band nach und nach dazu kommt. Seit 2005 steht die 7-köpfige Kombo auf den Bühnen des Landes und ist immer ein Garant für eine ausgelassene und abwechslungsreiche Party. So auch an diesem Abend. Der Mosh Pit lässt nicht lange auf sich warten und alle auf der Wiese wippen mindestens mit dem Fuß. Sänger und Frontmann Georgij treibt die Stimmung mit seiner sympathischen Metal-Attitüde auf den Höhepunkt und der größte Circle Pit des Abends entsteht. In kleineren Ausführung machen die Musiker*inner auf der Bühne dasselbe und laufen im Kreis. Nach guten eineinhalb Stunden Entertainment und zwischendurch wichtigen Ansagen und einer klaren Positionierung zum Krieg in der Ukraine, verlässt die Band die Bühne und hinterlässt ein zufriedenes und ausgelassenes Publikum. Ein wirklich toller Tag bei bestem Wetter und super Bands. Wir freuen uns auf’s nächste Jahr!