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Dave Smalley & The Bandoleros – Join the Outsiders

Gerade war Dave Smalley mit einer seiner „Hauptbands“ Down By Law bei uns noch auf Tour und beehrte dabei auch das Kulturzentrum Faust in Hannover (Konzertbericht), schon bringt er mit seinem neuen Sideproject Dave Smalley & The Bandoleros ein erstes Studioalbum auf dem Markt. Bekannt ist der charismatische Ami aber auch durch seine weiteren Bands DYS, All oder Dag Nasty. Dem beigefügten Infosheet kann man entnehmen, dass die Band sich 2017 gegründet hat und neben Dave Smalley, der im Gegensatz zu Down By Law hier nur den Gesang beisteuert, aus drei Spaniern und einem Argentinier besteht.

„Stark, abwechslungsreich, Punkrock eben“

Neu und gut

Weiterhin heißt es in den Infos, nach einem ersten Gig hätte man sich entschieden als feste Band weiterzumachen. Und das ist gut so, wie das erste Album „Join the Outsiders“ beweist. Einige der Songs entstanden direkt auf der ersten Tour quer durch Spanien. Insgesamt hat das Quintett hier elf Punkrock-Songs verewigt, die auch hier und dort im Bereich des Hardcore-Punks wildern, dann aber wiederum mit Melodie und Sing-A-Longs aufwarten. Und man merkt der Band an, dass sie vor allem von Dave Smalleys prägnanter Stimme und seiner Erfahrung lebt, was hier ausnahmslos positiv gemeint ist.

Aber von Beginn an: Los geht es mit dem schnellen und ziemlich kompromisslosen Opener und Titeltrack „Join the Outsiders“. Auch die erste Singleauskopplung „Red Alert“ geht vom Tempo in eine ähnliche Richtung. Beide Songs verfügen über leichte Hardcore Punkanleihen und können vor allem durch die treibenden Beats überzeugen. Dazwischen ist noch das starke „My Funeral Pyre“ zu finden, in dem erste melodische Anflüge verewigt wurden. Der Song ist deutlich gesetzter und grooviger gehalten als die anderen beiden Lieder. Der vierte Song des Albums „Tear it Down“ startet mit überragenden Drums. Ansonsten findet sich hier eine straighte Rock´N Roll-Line, die entfernt an Motörhead erinnert und treibend ist wie Sau. Großartiger Song, das erste richtige Highlight!

Lieblingssongs am Fließband

Es folgt mit „Journey“ gleich der nächste Lieblingssong auf „Join the Outsiders“. Allerdings ist dieser Track das genaue Gegenteil von „Tear it Down“. Denn „Journey“ ist ruhig, melodisch, beinahe schon balladesk und überzeugt spätestens durch das Gitarrensolo ziemlich am Ende. Und genau das macht den Song und eigentlich das gesamte Album aus, beweist es doch eine unglaubliche Abwechslung. Kein Song ist wie der zuvor und dennoch sind alle Lieder tolle Punkrocknummern geworden. Nächster Beweisgefällig? „Sick“, wo einer der Spanier das Mikrofon übernimmt. Dazwischen findet sich mit „The Calling“ ein Track, der mich an 7 Seconds erinnert und durch seinen starken Refrain besticht. Bei „Eye Of Fire“ drücken die Bandoleros dann noch einmal auf das Gaspedal, ohne auch hier die Melodien zu vernachlässigen. Und auch die restlichen drei Songs „Bandoleros“, „Stand or Kneel“ und „Better Make it Count“ überzeugen durch Abwechslung, Melodien sowie hier und da durch härte Einflüsse.

Mit „Join the Outsiders“ zeigen Dave Smalley & The Bandoleros eindrucksvoll, dass Grenzen, Ozeane und kilometerweite Entfernungen kein Hindernis mehr darstellen, tolle Musik zu schreiben und großartige Punkrockalben zu veröffentlichen. Denn nicht weniger ist der Combo hier gelungen. „Join the Outsiders“ beinhaltet über dem Strich elf echte Punkrock-Hits, die mit jedem Hördurchgang weiterwachsen. Ganz stark!

Video: Dave Smalley & The Bandoleros – Red Alert

Robert

Robert würde gerne über sein erstes Konzert, das er besuchte, den Mantel des Schweigens hüllen. Doch wir haben herausgefunden, dass es ein Gig der Scorpions war. Mittlerweile hat Robert im harten Bereich alle Genres durch und hört heute am liebsten alten Punk, Oi, Hardcore, Ska oder Rock´n Roll. Auch Metal darf es gerne mal sein. Seine Lieblingsbands gibt er mit Sick Of It All, Cock Sparrer, Madball, Street Dogs, The Adicts, Rude Pride oder auch Angelic Upstarts an. Wir wissen aber, da ist noch mehr. Auch sein redaktioneller Werdegang ist interessant: So war er unter anderem schon bei mainstage, burnyourears und dem in-your-face aktiv. Heute kümmert er sich am liebsten um seine Tochter oder besucht spannende Konzerte - gerne auch von neueren Bands.

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Robert

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