Death By Stereo – We’re All Dying Just In Time

30 Minuten geballte Wut: Death By Stereo melden sich mit ihrem neuen Album „We’re All Dying Just In Time“ – dem Nachfolger des 2012-er Albums „Black Sheep Of The American Dream“ – zurück auf der Bildfläche. Und in den acht Jahren ist die Band aus Orange County nicht weniger angepisst als eh und je.

„Die Kalifornier wirbeln auf ihrem neuen Album ordentlich Dreck auf und legen den Finger direkt in die pulsierende Wunde.“

Die Macht der Selbstreflektion

Kein Wunder: Death By Stereo sind dafür bekannt, sich auch politisch zu positionieren und kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Der Mittelfinger auf dem Albumcover zeigt auf den ersten Blick, dass die Band in den rund zehn neuen Songs nach Veränderung schreit und ihrer Wut freien Lauf lässt. „Der gegenwärtige Stand der Politik und unsere aktuelle Regierung führten dazu, dass ich unendlich viele Ideen hatte“, erklärt Sänger Efrem Schulz. „Daher musste ich mir ein Limit setzen und irgendwann bewusst aufhören, neue Lieder zu schreiben.“

Dabei liefern Death By Stereo allerdings auch Hoffnungsschimmer. So appellieren sie im Opener „California Addiction“ an die Kraft der Rebellion, an die Auswirkungen positiver Kritik und die Macht der Selbstreflexion, um den Mitmenschen zu zeigen, dass ihr Heimatstaat – der sicherlich auch stellvertretend für die ganze Welt stehen kann – noch nicht verloren ist. Veränderung entsteht bei jedem Einzelnen.

„Do you care about the world?“

Unbeirrt wirbeln die Kalifornier in ihren Songs ordentlich Dreck auf und legen den Finger direkt in die pulsierende Wunde. „Do you care about the world? […] This is the turning point“, kündigen sie etwa in „Straight From The Inside“ an. Auch der bereits 2009 veröffentlichte „I Sing For You“ wurde als „I Sing For You Part Deux“ erneut aufgenommen – und das ganz ohne faden Beigeschmack, denn dieser Track ist unumstritten eine starke Nummer.

Getragen von Sänger Efrem Schulz‘ markante Stimme, die mal sanft melodisch, mal wutentbrannt keifend und gnadenlos mit der Gesellschaft, aber vor allem auch mit der US-amerikanischen Politik abrechnet. So wird das Waffengesetz in den USA scharf kritisiert („Free Gun With Purchase“) oder die Selbstzerstörung der Menschheit („Mass Self Destruct“) thematisiert.

„The world is great, things are fine, we’re all dying just in time“

Am Ende bleibt die ernüchternde Feststellung, dass wir alle – bevor alles komplett den Bach runtergeht – rechtzeitig sterben werden. Angekündigt wird die Hiobsbotschaft im Closer „We Sing They Die“ von einem Kinderchor: „The world is great, things are fine, we’re all dying just in time“. „This is catastrophe!“, schleudert Efrem aus den Boxen entgegen und stellt klar, dass Death By Stereo keinesfalls den Rückzug antreten, sondern bereit sind, gegen die Missstände dieser Welt einzustehen.

Nach rund acht Jahren melden sich Death By Stereo unglaublich stark zurück und liefern den perfekten, wütenden, durchdringenden Soundtrack für eine Revolution, um unsere Welt, unsere Liebsten und uns vor der drohenden Apokalypse zu bewahren, die Menschen wachzurütteln und das Blatt vielleicht doch noch rechtzeitig zu wenden.

Video: Death By Stereo – California Addiction

Hier erhältlich
Death By Stereo - We'Re All Dying Just in Time AlbumcoverDeath By Stereo – We’re All Dying Just in Time
Release: 07. August 2020
Label: Concrete Jungle Records
Amazon Partnerprogramm Alben CD hier erhältlich
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death-by-stereo-were-all-dying-just-in-time-albumreviewNach rund acht Jahren melden sich Death By Stereo unglaublich stark zurück und liefern den perfekten, wütenden, durchdringenden Soundtrack für eine Revolution, um unsere Welt, unsere Liebsten und uns vor der drohenden Apokalypse zu bewahren, die Menschen wachzurütteln und das Blatt vielleicht doch noch rechtzeitig zu wenden.