Defeater sind wieder zurück. Vier Jahre haben sie sich Zeit gelassen um uns ein neues Werk zu präsentieren. Ein Name für ihre LP war immerhin schnell gefunden; man griff nicht weit in die Ideenkiste, sondern nahm einfach das naheliegendste: den eigenen Bandnamen. Ob die Idee gut war und wie sich Defeater jetzt anhören erfahrt Ihr im folgenden Bericht und natürlich, wenn Ihr bald selbst durch die Plattenläden lauft und Euch das Album holt. Aber um die Entscheidung eventuell zu erleichtern, ist hier mal ein kleiner Run-Down!
„Defeater präsentieren auf ihrer LP ein solides, circa 30 Minuten langes, Kunstwerk der Melancholie und Wut.“
Ein Wechselbad der Gefühle
Vier Alben und zwei EPs hat das Quintett schon veröffentlicht und wird nicht müde. Auch Bandmitglieder, die die Gruppe verlassen haben, haben dem Tatendrang und der Kreativität keinen Abbruch getan.
Drei Lieder versüßten das Warten auf das Album bisher: „Stale Smoke“, „Mother’s Son“ und „List & Heal“ sind allesamt schon in Videoform im Internet zu finden und geben einen Vorgeschmack auf das, was in 11 Songs auf der Platte zu hören ist.
Ein Wechselbad der Gefühle, wie es so für die Band üblich ist. Lieder wie der Publikumsliebling „I Don’t Mind“ von 2011 sind längst nicht mehr wirklich der Stil von Defeater, es sei denn sie spielen eine Akustik-Show.
Auch wie „Travels“, Album von 2008 und das Debüt der Band, klingt das Album nicht mehr. Es ist alles melancholischer, aber nicht ruhig. Trotzdem alles typisch Defeater.
Der Hardcore lebt immer noch
„Desperate“, Song Nummer fünf, fängt ruhig an und ist tatsächlich ein Beweis dafür, das Defeater ihr Genre gewechselt haben. Der nachfolgende Song „All Roads“ lädt dabei zum mitschwingen und Füße bewegen ein. Es klingt ein wenig nach 0815-Hardcore, aber eben Defeater-Style. Schnelle Gitarren und aggressiven Bass wie bei den alten Hardcore Sachen hört man natürlich auch noch. Wie beispielsweise in den Songs „Dealer/Debtor“ und dem abschließenden „No Man Born Evil“.
Das Quintett um Derek Archambault beweist auch 2019 noch, dass „The Wave“ (Anmerkung der Redaktion: Post-Hardcore-Bewegung aus mehreren Hardcore-Bands) noch nicht tot ist; der Hardcore lebt immer noch. Defeater präsentieren auf ihrer LP ein solides, circa 30 Minuten langes, Kunstwerk der Melancholie und Wut.
Definitiv nicht schwach und alteingesessene Defeater-Fans stellen sich das Album bestimmt in das CD-Regal. Aber auch Leute, die die Band erst vor kurzem für sich entdeckt haben, weil die Singles überzeugt haben, werden an dem Album gefallen finden.