Dream On Dreamer – What If I Told You It Doesn’t Get Better

Nach elf Jahren Bandgeschichte haben Dream On Dreamer entschieden, dass es an der Zeit ist, neue Wege zu gehen. Seitdem das Projekt 2009 von Marcel Gadacz und Callan Orr gegründet wurde war der Gedanke Musik zu schreiben, die inspiriert und die Leidenschaft der Musiker vermittelt. Mit eben dieser Leidenschaft kam jedoch der Anspruch etwas entweder ganz oder gar nicht zu machen, was letztlich zu der Entscheidung führte, dass Band und Privatleben nicht mehr unter einen Hut passen. Um die Fans aber nicht mit leeren Händen zurück zu lassen veröffentlichen Dream On Dreamer ihr fünftes und letztes Album „What If I Told You It Doesn’t Get Better“.

Dream On Dreamer blicken in die Zukunft und laden dazu ein, die nächste Seite aufzuschlagen.

Eine Reise durch vier Alben

Der erste Song auf diesem Album ist der Titel „Feel So Empty“, den es bereits zur Albumankündigung zu hören gab. Ein starker Start, der Elemente der vergangenen vier Alben in sich vereint und neugierig auf die Platte macht. „Don’t Disappear“ knüpft als zweite Vorab-Veröffentlichung daran an, klingt jedoch weniger verloren, was sich im Text widerspiegelt. Es geht um Veränderung, eine ungewisse Zukunft und das Ende einer Geschichte. So heißt es: „Don’t you see the times are changing? We all need to find some meaning, before it’s too late. When the vision ends and it’s all breaking now what could you say that you need from me?“

Energiegeladen und wütend geht es weiter mit „Explicit“, das fast dazu einlädt, das Wohnzimmer in einen Pit zu verwandeln. Schwere Riffs, aggressive Screams und ein Refrain, der sich wunderbar mitsingen lässt lassen den Song nach einem guten Live-Titel klingen, der auf der Abschiedstour sicher für Stimmung sorgen wird.
„Fade Away“ spricht dem Hörer Mut zu und weist in Richtung einer besseren Zukunft – auch wenn es zeitweise schwer sein mag. Leichte elektronische Elemente werden mit Screams und Klargesang verbunden, die den Song gut ergänzen.

Die ruhige Mitte

Thematisch schließt sich „Spirit Is Moving“ den vorangehenden Songs an, bringt noch eine gewisse Rastlosigkeit mit ein. Dabei ist dieser Titel mit einigen eher ruhigen Parts etwas abwechslungsreicher, doch nicht unbedingt prägnant. Mit „Sentimental“ sieht es da schon anders aus. Stilistisch eher in Richtung des letzten Albums „It Comes And Goes“ geneigt stehen hier Klargesang und teils subtile Klangelemente im Vordergrund. Die dritte Vorab-Single blickt vor allem in die Zukunft, klingt gleichzeitig jedoch konfliktbehaftet.

Auch „December“ kommt eher ruhig daher und klingt fast nostalgisch. Ohne Screams zeigt sich dieser Song verletzlich, ehe mit „Who We Are“ wieder energiegeladener weiter gemacht wird. Allerdings hat man das Gefühl, den Titel so oder so ähnlich schon mal auf diesem Album gehört zu haben – wirklich überraschen tut hier nichts und auch nach ein paar Mal hören wird es nicht spannender. Nur der Refrain lässt sich recht einfach mitsingen und ist sicher eine Stärke.

Die Vergangenheit, die Gegenwart und eine ungewisse Zukunft

Druckvoller wird es noch einmal mit „First Light“, das musikalisch in Richtung Post-Hardcore geht, ohne eine gewisse Leichtigkeit zu verlieren. „Regrets“ beendet das Album schließlich mit ruhigen Klängen. Der Song macht ein wenig melancholisch, verspricht aber gleichzeitig Trost und ist vor allem ein emotionaler Abschied für den Hörer, der mehr als gelungen ist.

Insgesamt hört sich „What If I Told You It Doesn’t Get Better“ wie ein musikalischer Abschiedsbrief – und das ist es ja irgendwie auch. Ein Abschied von den Fans, die Dream On Dreamer all die Jahre begleitet haben. Das Versprechen, die Essenz der Band in diesem Album zu vermitteln wurde auf jeden Fall gehalten und macht das Werk mit seinen zehn Songs zu einem guten Abschluss eines wunderbaren Kapitels. Entgegen dem Titel ist das nicht unbedingt negativ, auch wenn Konflikte offen thematisiert werden. Viel mehr jedoch blicken Dream On Dreamer in die Zukunft und laden dazu ein, die nächste Seite aufzuschlagen.

„The spirit of this band has always been to create and perform music wholeheartedly with all of our attention and passion. After 11 years it seems we are at a crossroad where other areas of our personal lives require that care and attention to be focused. So it is with heavy hearts that we are announcing the end of an era that has been Dream on Dreamer.

We will never take for granted the incredibly rare gift that we have been blessed with, the experiences we have gained through music, the connections we have made with people and the community we have been so lucky to create and be apart of. This band has shaped us all personally in such a strong way. For all of this we feel greatly indebted to our fans.

We are so proud of the music we have created. We feel so fortunate to have such a supportive fanbase and hope you can continue to support us as we make this transition in our lives.“

Video: Dream On Dreamer – Feel So Empty

Hier erhältlich
Dream On Dreamer – What If I Told You It Doesn’t Get Better
Release
: 10. April 2020
Label: Dream On Dreamer
Sarah

Nachdem mit Power und Symphonic Metal alles anfing, entdeckte Sarah auch ihre Liebe zu Metalcore und Post-Hardcore. Mittlerweile hört sie sich quer durch alle Genre (außer Schlager) - je nachdem, wie gerade die Stimmung ist. Bands wie Parkway Drive, The Amity Affliction, Hollywood Undead und Being As An Ocean, aber auch In Flames und Avantasia bleiben dabei ewige Favoriten. Wenn sie nicht gerade mit ihrer Kamera auf Konzerten unterwegs ist, findet man sie irgendwo inmitten von Pflanzen bei dem Versuch, doch noch einen grünen Daumen zu bekommen.

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Veröffentlicht von
Sarah

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