Fake Names – Expendables

Gute drei Jahre nach ihrem selbstbetitelten Debüt melden sich die Fake Names zurück. Mit „Expendables“ knüpft die sogenannte Supergroup um Brian Baker (Bad Religion, Dag Nasty, Minor Thread), Dennis Lyxzen (u.a. Refused), Michael Hampton (S.O.A.), Johnny Temple (Girls Against Boys) und Brendan Canty (Fugazi) am Vorgänger und der zwischenzeitlichen EP an. Aber sie geht auch noch weiter und zelebriert so einen modernen Punkrockstil, der unglaublich viel gute Soundeinflüsse der Vergangenheit beinhaltet, ohne dabei langweilig zu klingen.

[su_quote cite=“Robert“]Auf „Expendables“ vereinen Fake Names so viele starke unterschiedliche Songs, mit Mitgröhlgefahr inklusive und zwar immer und überall.[/su_quote]

Fake Names konnten schon mit ihrem Debütalbum im Jahr 2020 für staunende Reaktionen sorgen und kamen fast durchweg gut an. Die beinahe zeitlose Mischung aus Punk, Rock, Powerpop und Einflüssen aus den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts beeindruckte. So gelang es der Band um Dennis Lyxzen und Brian Baker schon vor drei Jahren sich von der Masse an Bands abzusetzen und seine eigene, einzigartige Nische zu gründen. Und genau da passt auch „Expendables“ hervorragend hinein. Das neue Album greift viele Ideen des wirklich starken Debüts auf, denkt aber noch weiter und ist somit die konsequente Fortführung und definitiv kein Abklatsch.

Radikale Texte und melodische Punkmomente

„Expendables“ vereint poppig-punkigen instrumentalen Sound, angereichert durch viele grandiose Melodien, punkige Griffigkeit und radikal-politische Texte aus der Feder von Lyxzen. Und das Gesamtkonstrukt funktioniert und macht richtig Spaß. Einladende Musik und harte, realitätsnahe Texte, diese Mischung weiß zu überzeugen, wie schon der Opener „Targets“ beweist, ein richtig guter erster Ohrwurm. Hervorzuheben sind hier besonders die Gitarrenriffs. Der gleichnamige Titeltrack schlägt in eine ähnliche Kerbe, ist ein richtiger Hit und animiert mit zum Mitsingen. Auffällig ist die Gitarrenline in der Strophe und hinten raus wird das Tempo zum Ausklang deutlich gedrosselt – ein guter Übergang für die weiteren Lieder.

Auch „Don´t Blame Yourself“ weiß so gefallen, mit schönem Refrain, guten Melodien und einer Mischung  aus Pop und flottem Punkrock, sowie sehr nachdenklichem Ende. Auch Songs wie „Delete Myself“ oder die Midtemponummer „Go“ funktionieren nach ähnlichem Muster, sind aber nie gleich. Hier und da sind auch die Einflüsse aus den 70er und 80er Jahren deutlich zu vernehmen. Einen absoluten Ohrwurm haben Fake Names dann auch noch auf die Platte gebannt, denn „Damage Done“ ist ein Kandidat für die Dauerschleife – Mitgröhlgefahr inklusive und zwar immer und überall. Bei „Madtown“ kommen dann wieder weitere Einflüsse zum Tragen. So klingt der Einstieg beinahe nach Depeche Mode, später erinnert der Song vor allem an alte Klassiker von The Damned. Gerade dies unterstreicht erneut die Vielschichtigkeit dieser starken Platte.

Nie Langweilig und eine echte Bereicherung

Den Abschluss bildet die starke Rocknummer „Too Little To Late“ als perfekten Abschluss. Starke Einschübe, Breaks und tolle Refrainmelodien sorgen auch hier noch einmal für tolle Momente. Im gesamten rundet dies eine tolle Scheibe ab, die über eine starke Produktion verfügt, nie langweilig wird und dabei auch noch unglaublich abwechslungsreich ist. Fake Names haben sich mit „Expendables“ etabliert und den Punkrock in einer neuen Nische auf ein neues Niveau gehoben. Was für eine Bereicherung!

Video: Fake Names – Delete Myself