Fjørt und Shitney Beers live in Hamburg

Fjørt mit Shitney Beers am 03.02.2023 live in der Hamburger Fabrik
Foto: Peter Detje

Fjørt sind mit neuem Album live unterwegs. In der Hamburger Fabrik präsentiert das Trio 16 Songs, darunter sechs von der aktuellen Platte „nichts“ (Albumreview). Auf diesem Teil der Tour ist Shitney Beers als Support am Start.

Ein Abend voller Gänsehaut-Momente.Peter

Gegen 20.00 Uhr kommt Sängerin Shitney Beers, allein mit ihrer E-Gitarre, auf die Bühne und präsentiert eine halbe Stunde lang größtenteils ruhige und nachdenkliche Songs. Anders als viele Singer-/Songwriter nicht mit Akustik-, sondern mit E-Gitarre. Ein sehr sympathischer Auftritt der Musikerin. 

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„Die Welt hat Bock, dass wir alle sterben gehen“

Mit “schrot” vom neuen Album “nichts” starten Fjørt gegen 21.00 Uhr in einen umfangreichen Konzertabend. “Die Welt hat Bock, dass wir alle alle sterben gehen”, brüllen Fjørt den Hamburger*innen im ersten Song entgegen. Aber nicht heute Abend, denn das Trio spielt – laut eigener Aussage – heute ihre größte Show ever. Über 1.000 Menschen auf einem Konzert der Aachener. Bereits während der ersten Songs geht es auch vor der Bühne hoch her. Daher weist die Band darauf hin, dass bitte alle aufeinander aufpassen sollen und dass die Crew der Band in der Fabrik verteilt ist und als Ansprechpartner genutzt werden kann, sollte es irgendwelche Schwierigkeiten oder Probleme geben. 

Im Anschluss daran geht’s dann richtig los. Vor und auf der Bühne herrscht eine durchweg positive Stimmung. Mit “kolt” bringen Fjørt wenig später den zweiten Song von “nichts” auf die Setlist. Die neuen Songs reihen sich dabei nahtlos in das bisherige Repertoire ein. Zwischen den Songs hört man immer wieder atmosphärische, instrumentale Übergänge, die den Auftritt in ein großes Ganzes verwandeln. Es folgt das so wichtige und aufrüttelnde „Paroli“, welches ein Highlight auf jedem Fjørt-Konzert ist. Und schon wechselt der Fokus mit drei weiteren Songs wieder auf die neue Platte. Hierbei zeigen Fjørt ihre ganze musikalische Bandbreite. Vom krachenden und brachialen “lod” über das großartige, hymnische “bonheur” hin zum teils zum Mittanzen einladenden “fernost”. Fjørt mischen in ihren “Krach”, wie sie ihre Musik oftmals selbst nennen, unterschiedliche musikalische Einflüsse, mal melodisch und mal voll auf die 12.

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Ein intensiver Konzertabend

Wer schon mal auf einem Fjørt-Konzert war, wird wissen, dass das Trio eine politische Band ist, die immer wieder auf gesellschaftliche Missstände hinweist und das in Ansagen auf ihren Konzerten auch gerne kundtut. An diesem Abend ließ die Band jedoch größtenteils ihre Songs und deren Inhalte wirken, ohne das allzu oft mit Ansagen oder Anekdoten zu unterbrechen. Die Songs sprechen ohnehin für sich und darauf konzentrierten sich die Aachener an diesem Abend. 

Vor der Zugabe legten Fjørt den Fokus nochmal auf das Album “Couleur” und beschlossen das Konzert vorerst mit “Valhalla” vom ersten Album “D’accord”. Nach kurzer Zeit war das Trio aber schon wieder auf der Bühne und wurde erneut begeistert empfangen. “sfspc”, “Lichterloh” und “Lebewohl” bildeten den Abschluss eines intensiven Konzertabends. Nach ca. 1 Stunde und 40 Minuten nahm sich die Band, kurz vor Ende von “Lebewohl”, die Zeit umfangreich “Danke” zu sagen bei den Hamburger*innen und hierbei die besondere Verbindung der Band zu dieser Stadt herauszuheben. Einer von vielen Gänsehaut-Momenten an diesem Abend. 

Setlist Fjørt: 

  1. schrot
  2. Südwärts
  3. Anthrazit
  4. Magnifique
  5. kolt
  6. Paroli
  7. lod 
  8. bonheur
  9. fernost
  10. Windschief
  11. Mitnichten
  12. Couleur
  13. Valhalla

Zugabe

  1. sfspc
  2. Lichterloh
  3. Lebewohl