Dienstagabend im lauwarmen Hamburger November. Frank Carter & the Rattlesnakes luden zum Engtanz in die Markthalle in Hamburg. Als Support mit dabei: Mimi Barks.
Bühnenpräsenz 3000
Pünktlich um 20:00 Uhr ging Mimi auf die Bühne. Von einem Drummer unterstützt, durfte die in Berlin lebende Mimi, die sich seit 2020 der Trap Metal Bewegung angeschlossen hat, eine gute halbe Stunde performen. Zu Beginn war das Publikum durchaus skeptisch und möglicherweise auch überrascht von der musikalischen Ausrichtung. Im Laufe der halben Stunde konnte Mimi Barks jedoch zumindest einen Teil des Publikums für sich gewinnen. Die Musikerin zeigte eine sehr einnehmende und faszinierende Bühnenpräsenz und setzte sich zwischenzeitlich auch selbst ans Schlagzeug.
Bildergalerie: Mimi Barks
Moshpits ohne Anlaufschwierigkeiten
Gegen 21:00 Uhr kamen dann Frank Carter und seine Rattlesnakes auf die Bühne. Die Markthalle war inzwischen gut gefüllt (wenn auch nicht ganz ausverkauft). Mit “Devil Inside Me” starteten die Musiker mit einem Song der ersten Platte in das Set. Der Moshpit war sofort da und es gab keine Anlaufschwierigkeiten für diesen kurzweiligen Abend. Frank und seine Bandmitglieder versprühten eine enorme Spielfreude und hatten eine Menge Spaß auf der Bühne. Das übertrug sich unweigerlich und zunehmend auf das Publikum. Nur wenige Songs blieb Frank Carter selbst auf der Bühne, der bekannt dafür ist, sich ins (oder auf das) Publikum zu stürzen. Das Set bot insgesamt eine bunte Mischung aus neuen und alten Songs. Alle vier Alben fanden ihren Platz und egal, ob alt oder neu, das Hamburger Publikum sog jeden Song in sich auf. “Go Get A Tattoo” vom aktuellen Album “Sticky” erwies sich dabei als einer der Lieblinge. Bei “Wild Flowers” forderten die Musiker auf der Bühne alle Männer vor der Bühne dazu auf, aus dem Moshpit für einen Song zu verschwinden, um allen anwesenden Frauen einen safe space innerhalb des Moshpits zu bieten. Die Hamburger waren schnell bereit, der Aufforderung nachzukommen. Die Zuschauerinnen tummelten sich in der Mitte der Markthalle und tanzten gemeinsam mit Frank Carter. Unter tosendem Applaus beendete die Band den Song, um dann alle wieder in den Pit einzuladen. Einige Songs später verließ das Quintett unter großem Applaus die Bühne.
Glückliche Chöre mit Zugabe
Die beiden brandneuen Songs “Parasite” und “The Drugs” eröffneten den Zugabenblock. Insbesondere bei “The Drugs” zeigte sich das Publikum bereits sehr textsicher. Mit “I Hate You” (das ursprünglich nicht auf der Setlist stand) boten Frank Carter & the Rattlesnakes dann noch einen absoluten Fanliebling auf, der größtenteils von den Fans gesungen wurde. Das Konzert endete mit “Crowbar” vom dritten Album “End of Suffering”. Verschwitzt und glücklich wurde noch ein Abschiedsfoto auf der Bühne gemacht und die Hamburger wurden in den abgekühlten Abend entlassen. Nach einer intensiven und schweißtreibenden Show genau das Richtige. Ich kann die Male, die ich Frank Carter & the Rattlesnakes live gesehen habe, nicht mehr an einer Hand abzählen. Live ist das Quintett immer wieder eine Bank und macht eine Menge Spaß. Auch wenn das Set mit ca. 75 Minuten nicht sonderlich lang war, wurde an diesem Abend niemand enttäuscht.