Zwei Jahre nach Veröffentlichung ihres letzten Albums melden sich Tiny Moving Parts mit ihrem neuesten Werk „Swell“ zurück. Als bekennende Emo-Liebhaber haben Sash und Hanna natürlich sofort die Köpfe zusammengesteckt, um sich über das Album auszutauschen. Willkommen in einem weiteren KreuzverHör!
Sash: Tiny Moving Parts waren für mich eine der Entdeckungen in 2016. Als Vorband von The Fall of Troy haben die mich ziemlich begeistert und neben einem schnieken Shirt nahm ich auch die aktuelle CD „Celebrate“ von deren Merch-Table mit… und das Teil hat sich dermaßen gelohnt! Allein der Opener „Good Enough“ ist so unglaublich gut, dass ich ihn immer mal wieder im Ohr habe. Dementsprechend groß waren meine Erwartungen an das neue Album „Swell“, was jetzt in den Startlöchern steht und um es mal vorweg zu nehmen: „Swell“ ist ein mehr als würdiger Nachfolger.
„Das lässt doch jedes kleine Emo-Herz höher schlagen“
Hanna: Absolut! „Celebrate“ finde ich auch ziemlich stark, aber mit „Swell“ legen Tiny Moving Parts meiner Meinung nach nochmal ordentlich einen drauf. Die Band hat wirklich ein unglaubliches Gespür für tolle, mitreißende Melodien, die schon für sich viel Raum für jede Menge Gefühle bieten. Kennst Du das, wenn Dich Songs in so ein Gefühlschaos ziehen, dass Du erst mal gar nicht weißt, wie Du das alles einordnen sollst? So geht es mir mit den Songs auf „Swell“. Dazu noch die bittersüßen Lyrics – das lässt doch jedes kleine Emo-Herz höher schlagen!
Sash: Oh und wie! Allein das letzte Lied des Albums namens „Warm Hand Splash“ stürzt einen von einem Gefühlschaos ins nächste. Welches Emo-Kid würde bei Songzeilen „To be someone you want me to be, to be someone…“ oder „You’ll never mean much to anyone but you mean the world to me“ nicht das ein oder andere Tränchen verdrücken… und das zurecht! Die Lyrics sind auf „Swell“ noch emotional greifbarer als auf „Celebrate“. Bittersüß trifft es nur zu gut. Was aber auch auffällt ist, dass die Jungs um einiges eingängiger in ihren Songstrukturen geworden sind. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, bleibt jedem selbst überlassen. Ich für meinen Teil finde das aber ziemlich gut, da diese wunderbaren Melodien so mehr zum Tragen kommen.
„Das dürfte gerade Fans der alten Stunde freuen“
Hanna: Ich finde ja auch, dass der erste Vorbote „Caution“ ganz gut zeigt, was den Hörer auf dem neuen Album erwartet – obwohl der im Vergleich zu den anderen Songs noch relativ tief stapelt, aber trotzdem – wie ich finde – ganz großartig ist. Diese kleinen Spielereien, die man in dem Song findet, ziehen sich ja durch alle Songs und man hat immer wieder diesen berühmten „Oh, cool!-Moment. Ich denke da zum Beispiel an „Whale Watching“ oder auch gleich den Opener „Applause“. Da gibt es echt einiges zu entdecken! Hast Du einen Favoriten?
Sash: Das stimmt. Diese „dasistjaabgefahren“-Momente gibt es immer noch und das dürfte gerade Fans der alten Stunde freuen. Aber diese sind schon etwas rarer als noch auf „Celebrate“ oder „This Couch Is Long & Full Of Friendship“. Meine beiden Favoriten sind „Applause“ und „Warm Hand Splash“. Besser kann ein Album nicht beginnen und aufhören. Welcher Song hat Dich aus den Socken gehauen?
„Ein richtiger Kracher zum Auftakt des Jahres“
Hanna: „Applause“ hat mich definitiv auch gleich in den Bann gezogen. Ich finde es ja immer wichtig, dass ein Album gleich mit einem Knaller beginnt. Der Anfang bleibt bei mir immer besonders hängen und bereitet einen auf den Rest vor. „Wildfire“ und „Malfunction“ finde ich auch großartig. Aber ich muss sagen, dass es auf dem Album tatsächlich keinen Song gibt, denn ich nur als mittelmäßig einstufen würde. Diese Melodien, dazu diese teilweise leicht hysterische Gesang – genau mein Ding! Apropos Fans der alten Stunde: Ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass das Debütalbum „This Couch Is Long & Full of Friendship“ schon 2013 auf den Markt kam. „Swell“ ist immerhin schon Album Nummer vier…
Sash: Tatsächlich! Schon Album Nr. 4. Ganz schön umtriebig für eine solch junge Band. Und dabei haben die noch von Album zu Album gehörig zugelegt. „Swell“ kann ich definitiv nur wärmstens empfehlen. Und das nicht nur den Emo-Kids da draußen! Ein richtiger Kracher zum Auftakt des Jahres. Ich denke mal, Hanna, Du pflichtest mir da bei.
Hanna: Definitiv, das Album wird bei mir auf jeden Fall noch öfter laufen. Toll, wenn das neue Jahr gleich mit so einer starken Vorlage startet. Um das Ganze mit Worten von Tiny Moving Parts abzuschließen: „You are caffeine in my bloodstream“ – das trifft auch auf die zehn Songs zu. So viele Hochs und Tiefs in knapp 30 Minuten erlebt man vermutlich sonst nur mit mindestens drei großen Tassen Kaffee intus. Ganz großer Auftritt!
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