Imminence live in Hamburg

Foto: Peter Detje

Imminence spielen im Rahmen der „The Black Finale“ Tour fünf ausgewählte Konzerte in Europa. Davon zwei in Deutschland. Wir waren in Hamburg zu Gast und konnten feststellen: Imminence steht die große Bühne.

In den letzten Jahren zeigte sich eine später, aber stark steigende Popularität der Metalcore-Band aus Schweden. In der heutigen Zeit ein eher ungewöhnliches Phänomen. Viele Jahre der Karriere haben Imminence in kleinen Clubs gespielt oder waren als Support anderer Bands in Europa unterwegs. Mit dem vierten Album „Heaven in Hiding“ änderte sich das langsam. Das fünfte Album „The Black“ befeuerte den Anstieg der Popularität, was letztlich zu dieser Tour führte. Heutiger Schauplatz war die Inselparkarena in Hamburg. Das bis dato größte Headline-Konzert von Imminence ever.

„The Black Finale“ bedeutet wohl auch das Ende des Tourzyklus zu „The Black“, welches im April 2024 veröffentlicht und im März 2025 als „The Return of The Black“ mit neuen Feature-Gästen und Remixes erneut veröffentlicht wurde. Das Konzert fühlte sich aber weniger nach Abschied, als nach auf Aufbruch an. Denn Imminence bewiesen, dass sie auch die große Bühne beherrschen. Die Inselparkarena war gut gefüllt, wahrscheinlich um die 4.000 Besucher:innen waren am heutigen Abend vor Ort.

Imminence starteten das Konzert mit dem ersten Track von „The Black“ und endeten mit „Le Noir“, dem letzten Song des Albums. Ein kleines Detail eines insgesamt detailverliebten Konzerts. Imminence waren nicht alleine auf der Bühne, sondern wurden begleitet von einem Streichquartett und einem E-Piano. Zwischen dem ersten und dem letzten Song von „The Black“ spielten Imminence eine Mischung aus neu und alt, mit deutlichem Fokus auf den neueren Veröffentlichungen. Vom Debütalbum „I“ schaffte es leider kein Song auf die heutige Setlist. Das Bühnenbild wurde eingerahmt durch beleuchtete Burgfenster, Straßenlaternen und Kerzen. Der Sporthallenatmosphäre der Arena wurde damit bestmöglich entgegengewirkt. Auch der Sound stand dem in nichts nach. Die Stimme von Sänger von Eddie konnte sich immer wieder gekonnt gegen die zahlreichen Instrumentalist:innen durchsetzen. Auch sein Geigenspiel war, im Vergleich zu früheren Konzerten, gut zu hören und ging nicht unter.

Zur Mitte des Sets spielten Imminence, wie im Vorfeld angekündigt, einige Songs im akustischen Gewand. Ein Stilmittel, das die Band im Laufe ihrer Karriere immer wieder einsetzt. „Saturated Soul“, „Alleviate“, „Continuum“, „This Is Goodbye“ (inklusive Singalongs) und „Love & Grace“ bekamen einen akustischen Anstrich. Dies sorgte bei vielen Besucher:innen für Gänsehaut. Diese hätte noch intensiver sein können, gäbe es nicht immer wieder Gruppen von Personen, die sich auf Konzerten lauthals unterhalten müssen. Insbesondere bei den akustischen, ruhigen Momenten in diesem Teil des Sets fiel das störend auf.

Im Anschluss bekam Gitarrist Harald Barrett seinen großen Auftritt und durfte bei „L’appel du Vide“ mit seinem Geigenbogen seine E-Gitarre bespielen. Sieht man auf einem Konzert auch nicht alle Tage. Mit „Infectious“, „Erase“ und „Temptation“ in der Folge, erreichte die Stimmung einen erneuten Höhepunkt. Immer wieder wurde nach den Songs lange applaudiert. Insgesamt verzichteten Sänger Eddie und seine Kolleg:innen auf längere Redeanteile zwischen den Songs und ließen die Musik für sich sprechen.

„The Black“ und „Le Noir“ bildeten das Ende eines besonderen Konzerts. Imminence haben bewiesen, dass sie die große Bühne beherrschen. Das musikalische Können, das Bühnenbild, die Lichtshow, alles passte an diesem Abend zusammen.

Setlist:

1. Come Hell or High Water
2. Desolation
3. Heaven Shall Burn
4. Beyond the Pale
5. Death by a Thousand Cuts
6. Death Shall Have No Dominion
7. Come What May

8. Saturated Soul (akustisch)
9. Alleviate (akustisch)
10. Continuum (akustisch)
11. This Is Goodbye (akustisch)
12. Love & Grace (akustisch)

13. L’appel du Vide
14. Heaven in Hiding
15. Infectious
16. Erase
17. Temptation
18. God Fearing Man
19. The Black
20. Le Noir