In Flames, At The Gates, Imminence und Orbit Culture live in Hamburg

Foto: Peter Detje

In Flames befinden sich zurzeit auf großer Hallentour durch Europa. Eine der letzten Stationen der Tour ist an diesem Abend die edel-optics Arena in Hamburg-Wilhelmsburg. Mit dabei sind, wie auf der gesamten Tour, At The Gates, Imminence und Orbit Culture. Mit Ausnahme von Orbit Culture stammen alle Bands aus Skandinavien.

Die Hamburger:innen haben richtig Lust, Lust auf 90 Minuten Metal. Und auch In Flames scheinen richtig Lust zu haben.<span class="su-quote-cite">Peter</span>

Leider habe ich es an diesem Abend nicht rechtzeitig zum Opener des Konzerts geschafft. Als ich die Halle betrat, waren Orbit Culture gerade mit ihrem letzten Song beschäftigt. Die Halle war aber bereits gut gefüllt, auch wenn noch ein großer Teil des Publikums an der Garderobe wartete. Es ist an diesem Abend richtig winterlich in Hamburg und die Temperaturen bewegen sich um den Gefrierpunkt. Umso besser, dass es in der Halle bereits angenehm warm ist.

Mieser Sound

Als zweite Band gingen dann Imminence auf die Bühne. Die Schweden haben zuletzt ja ihr viertes Album “Heaven In Hiding” veröffentlicht. Wenig überraschend besteht also auch ein Großteil des Auftritts aus Songs vom genannten Album. Leider kommen diese beim Publikum jedoch nicht so gut an. Nicht weil den Hamburger:innen nicht gefällt, was Imminence auf der Bühne präsentieren, sondern weil der Sound miserabel abgemischt ist. Die Stimme von Sänger Eddie lässt sich häufig nur erahnen, obwohl man sieht, dass er sich voll reinhängt. Auch das besondere Markenzeichen der Band, die Geige, geht im Soundgemisch leider häufig unter. Das stört den eigentlich guten Auftritt der Band, die mit reichlich Beifall auch immer wieder aufgemuntert wird.

Bildergalerie: Imminence

Aufwärmen

Weiter ging es mit At The Gates, eine weitere schwedische Band. Im Vergleich zu Imminence sind At The Gates schon ewig dabei. Die Metal Band gründete sich ursprünglich bereits 1990, war aber nicht durchgehend seitdem aktiv. Trotzdem merkt man an den Reaktionen der Hamburger:innen, dass viele der Anwesenden die Band bereits kennen. At The Gates dürfen ca. 40 Minuten an diesem Abend auf die Bühne. Hier sitzt auch der Sound deutlich besser und die Band heizt das Publikum immer wieder ein. Nach dem Set und einem schon recht langen Konzertabend sind nun alle bereit für In Flames.

Bildergalerie: At The Gates

Eine grundsolide Metal Show

In Flames starten nach einem kurzen Intro mit dem neuen Song “The Great Deceiver” in den Abend. Das Konzert hat kaum begonnen, da hört man aus dem Zuschauerraum bereits die ersten “In Flames, In Flames, In Flames”-Chöre. Die Hamburger:innen haben richtig Lust, Lust auf 90 Minuten Metal. Und auch In Flames scheinen richtig Lust zu haben. Immer wieder posen die Instrumentalisten am Bühnenrand und suchen den Kontakt zu den Fans. Es wird dazu aufgefordert mit zu klatschen, mitzusingen und Circle Pits zu eröffnen. In Flames spielen sich an diesem Abend quasi durch ihre gesamte Diskografie. Mit “Behind Space” findet sich sogar ein Song vom ersten Album “Lunar Strain” aus dem Jahre 1994 auf der Setlist wieder. Mit “State of Slow Decay” “Foregone Pt. 1” und dem bereits genannten “The Great Deceiver” präsentieren In Flames somit insgesamt drei neue Songs, die bereits als Singles veröffentlicht worden sind, erstmals live bei dieser Tour. Die drei Songs stammen vom kommenden Album “Foregone”, welches am 10. Februar 2023 via Nuclear Blast veröffentlicht wird. Das Album ist bereits das 14. Studioalbum der Band sein. Trotzdem oder gerade deswegen sind In Flames bei ihren Fans weiterhin sehr beliebt. Egal, ob die Band Songs aus den 90ern, 2000ern oder aktuellere Sachen spielt, die Fans vor der Bühne sind begeistert. Ein Highlight ist nach wie vor bei jedem In Flames Konzert “Only For The Weak”, bei dem Sänger Anders den Gesang immer wieder ans Publikum abgibt. Objektiv passiert bei diesem Konzert aber eher wenig. In Flames bieten eine grundsolide Metal Show, mehr aber irgendwie auch nicht. Emotional wird es nur selten, besondere Showeffekte oder Pyro sucht man vergeblich. Ein einfaches Backdrop und ein strukturierter Aufbau mit Erhöhungen für Keyboard und Schlagzeug sind alles, was es auf der Bühne zu sehen gibt. Andere Bands dieser Größenordnung bieten showmäßig definitiv mehr. Dafür sitzt der Sound und das, was In Flames an diesem Abend anbieten, kommt bei den Hamburger:innen gut an. In Flames spielen an diesem Abend insgesamt 16 Songs und begeistern mit der Songauswahl sowohl Fans der früheren Tage als auch Fans, die die Band erst später für sich entdeckt haben.

Bildergalerie: In Flames