Itchy und Alex Mofa Gang in Hannover

Es ist Freitagabend und das MusikZentrum lädt zu einem Abend mit Itchy. Die Band macht auf ihrer „All We Know“-Tour als fünften Stop in Hannover halt und freut sich über das ausverkaufte Konzert. Mit dabei haben sie die geballte Power der Alex Mofa Gang.

Es ist 20.04 Uhr als Sänger Sascha der Alex Mofa Gang verkündet: „Hannover! Das wird eine fantastische Nacht!“ Recht wird er behalten, denn das MusikZentrum ist rappelvoll und die freudigen Gesichter der Besucher sprechen Bände. „Wir haben eine halbe Stunde Zeit zu tanzen, lasst uns die Zeit gut nutzen!“.

Und wie die Zeit genutzt wird! Hannover hat sich schon öfter als dankbares Publikum erwiesen und beweist es auch heute wieder. Wie soll es auch anders sein, wenn die Band in der kurzen Zeit Songs wie „Haus“, „SOS“ und „Mehr, mehr, mehr“ raushaut? Akrobatische Fähigkeiten zeigt Sänger Sascha, als er kurzerhand auf die Empore klettert, um von dort aus herunter zu springen. Die Leute fangen ihn selbstverständlich gerne auf und tragen ihn zur Bühne zurück. Insgesamt acht Songs bekommt man heute zu hören. Die Besucher sind nach dem Set nun ordentlich warm und freuen sich jetzt umso mehr auf den Hauptact des Abends. Die Gang verabschiedet sich nicht ohne den Hinweis, dass man sich auf dem Fährmannsfest im August wiedersehen könne.

„Wir haben zwei Optionen und wir wollen die Zweite!“

„Nothing“ ist der gewählte Opener mit dem Itchy um 21.03 Uhr auch gleich ordentlich loslegen. „Guten Abend Hannover – Können wir ein bisschen mehr Bewegung haben? Der ganze Laden soll springen!“ Gefordert und sofort erfüllt – die ausverkaufte Halle springt. Panzer möchte aber auch noch das Ziel des Abends festlegen: „Es gibt ja immer zwei Optionen an so einem Konzertabend: Option 1: Das Konzert war schön. Ein netter Abend, an dem man lächelnd nach Haus geht. Option 2: Man ist absolut heiser vom mitgrölen, der Körper fühlt sich kaputt an und man ist völlig durchnässt vom Tanzen. Wir wollen Option Zwei!“

Das wird keinem der Itchy-Fans schwer fallen. Textsicher wie sich hier heute alle zeigen wird kaum jemand am nächsten Tag Stimme haben.
Der Lichttechniker zeigt vor allem beim Song „Fall Apart“ was er kann und unterstreicht den für langjährige Itchy-Anhänger etwas ausgefalleneren Song dadurch besonders.

„Danke, dass es Euch gibt!“

Die drei Schwaben beweisen heute wieder einmal, dass sie eine hervorragende Live Band sind. Ist doch von allem etwas dabei: Humor, den sie durch ihre Ansagen und die Konversationen untereinander zeigen. Den Spaß an der Musik, den sie auch nach über 15 Jahren Bandgeschichte nicht verloren haben. Ernsthaftigkeit, die sie durch ihre Texte („The Sea“) und ihr Engagement für die Organisation OceanCare zum Ausdruck bringen. Ziel dabei ist es, die Menge an Einwegplastik im Alltag zu reduzieren. Eine Kleinigkeit, bei der jeder schon etwas mehr Nachhaltigkeit an den Tag legen kann. Sibbi nutzt die Gelegenheit, um sich dafür noch bei allen zu bedanken: „Danke, dass Ihr alle Aktionen unterstützt. Danke, dass Ihr da seid. Danke, dass es Euch gibt!“ Auch heute kann man die Aktion unterstützen, indem man sich fotografieren lässt. Dafür wird pro Foto ein Quadratmeter Strand vom Plastikmüll befreit.

Aufnahme in die Itchy-Familie

Der direkte Kontakt zum Publikum ist der Band immer sehr wichtig. Auch heute gehen sie auf direkte Tuchfühlung. Bassist Panzer lässt sich einen Sprung in die Menge nicht nehmen. Außerdem spielen sie den Song „The Sea“ direkt umringt vom sitzenden Publikum und ausschließlich beleuchtet von deren Mobilgeräten. Neuankömmlinge, die noch nie auf einem Itchy Konzert waren, werden auch „Willkommen“ geheißen und in die Itchy-Familie mit aufgenommen, indem alle zum Song „Day In Day Out“ aufgefordert werden, sich in die Arme zu nehmen und gemeinsam zu springen.

Der Abend kann kaum besser beendet werden als mit dem Song „Down Down Down“. Die Melodie wird vom Publikum, angeleitet durch Panzer, welcher Pappschilder mit „Lauter“, „Leiser“, „Pfeifen“, „Besser“, „Summen“ und „Klatschen“ hochhält, entsprechend den Schildern begleitet. Kurz nach 23.00 Uhr verstummt das Summen und Klatschen aber, als die Band nach der letzten Zugabe die Bühne verlässt. Das Publikum ist völlig durchnässt und sicherlich am morgigen Tag heiser. Mission erfüllt!

Itchy

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Alex Mofa Gang

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