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“NEIN zum Ticketzweitmarkt” – Kampagne des bdv

Foto: Free-Photos, pixabay.com

Wer kennt es nicht? Die Lieblingsband kündigt endlich wieder eine Tour an und pünktlich sitzt man zitternd und aufgeregt mit hohem Puls am PC und will sich sein Ticket sichern.
Die Seite lädt schon langsam, mit Müh und Not bekommt man das Ticket in den Warenkorb – doch wie sollte es anders sein? – noch bevor man zum Zahlungsvorgang kommt: ausverkauft! Bevor man sich jetzt trauernd mit Schokoladeneis verkrümelt, ist da ja immer noch die Möglichkeit über alle möglichen Onlineportale zu schauen, ob jemand “aus Versehen” ein Ticket zu viel bekommen hat und man dieses dann doch noch ergattern könnte. Doch dann geht die Ernüchterung erst so richtig los: Wie bitte? Das Ticket, das eben noch 30 Euro gekostet hat, wird nun für 90 Euro angeboten! (Und das sind noch nette Beispiele!)

Dem Tickethandel entgegenwirken

Daher hat der Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft e.V. eine Kampagne ins Leben gerufen. Der bdv möchte hierbei über die mit dem Kartenkauf auf dem Zweitmarkt verbundenen Risiken informieren. Jeder der möchte, kann sich ein Logo downloaden, welches der Verband entwickelt hat und kostenlos zur Verfügung stellt. Das Logo kann dafür auf Flyern, Plakaten, Eintrittskarten und Webseiten abgebildet werden und so für das Thema Ticketzweitmarkt sensibilisieren.

Dabei gibt es ja schon, neben der üblichen Ticketverkauf-Methode, andere Varianten, um dem Zweitmarkthandel entgegen zu wirken. Beispielsweise verlosen manche Veranstalter ihre Tickets. Doch oft ist da jemand der mehr als ein Ticket bestellen möchte der Gelackmeierte.

Bleibt in solchen Fällen weiterhin der normale Markt. Aber wie kommt es, dass oft die Tickets schon innerhalb weniger Minuten ausverkauft sind? Leider haben zusätzlich zum Otto-Normal-Konzertkartenkäufer professionelle Weiterverkäufer ein lukratives Geschäft gewittert. Sie kaufen frühzeitig große Kartenkontigente und verkaufen diese oft mit massiven Preisaufschlägen weiter. Dies ist in Deutschland nicht nur illegal, sondern schädigt Künstler, Publikum und Veranstalter gleichermaßen. Richtig mies wird es nämlich, wenn man nicht nur ein völlig überteuertes Ticket in der Hand hält, sondern vor Ort auch noch erfährt, dass es sich um eine Fälschung handelt.

Deshalb: Es lohnt sich zu prüfen, ob das angebotene Ticket zum Nominalpreis verkauft wird oder ein Preisaufschlag erhoben wurde.

Wie werden Ticketpreise überhaupt kalkuliert und warum ist der Ticketzweitmarkt so problematisch?

Jedem Ticketpreis geht eine gründliche Kalkulation voraus. Grundlage sind hier einerseits die Veranstaltungskosten. Außerdem werden vorsichtig die zu erwartende Zuschauerzahl betrachtet. Der so ermittelte Durchschnittspreis wird dann nochmal dahingehend angesehen, ob dieser dem Publikum zugemutet werden kann oder nicht.

Wenn nun gewerbliche Tickethändler ein Ticket, welches zum Originalpreis von 100 Euro angeboten wurde für 200 Euro verkauft, wird das Veranstaltungsbudget des Konsumenten verbraucht, ohne das Veranstalter und Künstler davon profitieren. Ist ja auch furchtbar einfach diese Art des Handels: der Weiterverkäufer hat weder ein wirtschaftliches Risiko noch muss er groß eigene Leistung investieren. Für den Konsumenten gilt da aber auch eine ganz einfache Rechnung: Wer das Doppelte als eigentlich für eine Konzertkarte ausgibt, kann auf ein Konzert weniger gehen.

Wirtschaftliches Risiko für Veranstalter

Konzertveranstaltungen bergen dabei immer ein erhebliches wirtschaftliches Risiko für den Veranstalter. Künstler wollen im Vorfeld bezahlt werden, Sicherheitsvorkehrungen müssen getroffen werden, es müssen aufwändige organisatorische Leistungen finanziert werden und es wird dem Publikum für Veranstaltungsmangel gehaftet. Diese Risiken hat der Weiterverkäufer nicht und erzielt so erhebliche Gewinne ohne Gegenleistung. Wenn der Konsument dann auch noch erst nach Zustandekommen des Kaufvertrages erfährt, dass er Tickets zu einem erheblich höheren Preis als dem eigentlichen erworben hat, richtet sich der Ärger oft gegen den Veranstalter, obwohl der da leider keine Handhabe hat.

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