Kettcar und Das Paradies in Hannover

Kettcar
Foto: Norbert Pfeifer

Kettcar melden sich nach fünf Jahren Auszeit mit ihrer neuen Platte „Ich vs. Wir“ zurück. Seit Mitte Januar bespielt die Band die Bühnen der Republik mit neuen und alten Songs der Bandgeschichte. Nachdem Kettcar es schafften, drei Tage in Folge die Große Freiheit in Hamburg auszuverkaufen, setzen sie den Trend fort und spielen vor ausverkauftem Capitol in der Landeshauptstadt Hannover. Mit im Gepäck: Das Trio Das Paradies.

Mit Das Paradies haben sich Kettcar einen mehr als passenden Opener Act ausgesucht. Pünktlich um 20.00 Uhr stehen diese auf der Bühne bereit und mimen die Anheizer für den Hauptact des Abends. Mit ruhigen Melodien und deutschen Texten fügt sich die Band thematisch und atmosphärisch gut in die Stimmung des Abends ein. Zu dieser Zeit ist das Capitol bereits fast bis zum Anschlag gefüllt. Besonders sympathisch waren einige kleinere Verspieler mit denen die Band aber sehr professionell umgegangen ist. Diese Momente sorgen immer für großes Maß an Authentizität. Nach 30 Minuten verlässt Das Paradies die Bühne und machen Platz für Kettcar.

„Und das geht so…“

Um 21.00 Uhr steht die Band des Abends auf der Bühne. Nach einigen Jahren Pause sind Kettcar wieder zurück. Schon zu Beginn der Show geht das Publikum voll mit. Hier wird der Status der Band eindrucksvoll untermauert. Mit sympathischen Ansagen und einer bunten Mischung von Songs quer durch die Releases der letzten 25 Jahre führen Kettcar durch den Abend.

Dabei darf natürlich nicht der typische Ausdruck von Sänger Marcus Wiebusch fehlen: „Der Song heißt Ankunftshalle und das geht so“. Die Formulierung „und das geht so“ wird von Marcus Wiebusch bereits zu But Alive Zeiten genutzt und zieht sich somit durch die komplette musikalische Karriere des Hamburgers.

„Liebling, ich bin gegen Deutschland!“

Vor allem die Songs der neuen Platte „Ich vs. Wir“ (Review) kamen beim Publikum gut an. Das bestätigt auch einmal mehr welch großartiges Album die Band in die Welt gesetzt hat. Mit „Ankunftshalle“ , „Wagenburg“, „Im Sommer ´89“, „Benzin und Kartoffelchips“, „Mannschaftsaufstellung“, „Auf den billigen Plätzen“ und „Den Revolver entsichern“ schafften es auch sieben von zehn Songs in das Set, das fast zwei Stunden lang war.

Illuminiert wurden viele Lieder mit Videos auf einer großen Leinwand im Hintergrund, welche immer genau die richtige Stimmung erzeugten. Wer Kettcar heute noch als unpolitisch einstuft, lebt vermutlich in einer Parallelwelt. Am Ende der ersten Zugabe geben Kettcar auch noch „Der Tag wird kommen“ aus dem Soloalbum von Marcus Wiebusch zum Besten. Der Song gegen Homophobie im Fußball sorgte für die vorerst letzte Gänsehaut des Abends.

Nach fast zwei Stunden ist Feierabend

Um 22.40 Uhr und mehreren Zugaben beendet die Band den wirklich tollen Abend. Mit der Songauswahl des Abends werden alle – ob neuer oder alter Fan – voll auf ihre Kosten gekommen sein. Danke Kettcar und Das Paradies für den super Abend!