Mantar haben sich durch ihren speziellen und sehr charakteristischen Mix aus Doom, Punk und Black Metal Elementen bereits in der internationalen Metalszene etablieren können. Nun wirft das norddeutsche Duo im August das dritte Album auf den Markt und wer dabei Mantar erwartet, der wird auch Mantar bekommen. Doch im Vergleich zu seinem Vorgängeralbum „Ode To The Flame“ von 2016 packt „The Modern Art Of Setting Ablaze“ eine weitere geballte Portion Rotz, Wut und Nihilismus oben drauf.
„Wir haben das unnötige Zeug rausgelassen. Ich wollte nur 3- oder 4-minütige Lieder; bam, bam, bam. Jedes Lied ein bisschen anders, eingängig – darum geht es beim Rock’n’Roll!“
Das sind 100% Mantar
Die Feuerbesessenheit von Gitarrist und Sänger Hanno zieht sich wie ein roter Faden durch die Albentitel und mit feuergleicher Energie erwarten einen auch die zwölf Songs auf der kommenden Platte. Eingeleitet wird das knapp 46 Minuten lange Vergnügen durch das sanfte Intro „The Knowing“, während der darauf folgende, bereits im Vorfeld veröffentlichte Song „The Age Of The Absurd“ dem Hörer mit voller Härte direkt ins Gesicht springt. Das sind 100% Mantar – schnelle Riffs, Hannos räudig-raue Stimme, begleitet von Erinçs hämmerndem Schlagzeug.
Doch was wären Mantar ohne Hooks? Vor allem „Seek + Forget“ und „Dynasty of Nails“ bleiben durch eingängige Gitarren-Hooks im Kopf und auch bei „Eternal Return“ reichen melodische Hooks und begeisternde Geschwindigkeit einander die Hand. Über die Lyrics schleudert Hanno einem nihilistische Mantren entgegen, wie zum Beispiel das skandierte „You! Are! Nothing!“ im Refrain auf „Taurus“ oder wie bei „Anti Eternia“ das schlichte „Stick to death“.
Diese nihilistische FYA-Attitüde ist auf „The Modern Art Of Setting Ablaze“ deutlich ausgeprägter als auf den Vorgängeralben und zieht sich durch alle Songs. So auch der Abschlusstrack „The Funeral“, der mit 5:16 Minuten den längsten Song auf der Platte bildet. Mit seinen schrammenden Riffs und Zeilen wie „Valhalla is the place I’ve chosen ‚cause I thought it was real, but it’s not“ beweist er, dass bei Mantar keine Balladen zu erwarten sind.
Riffs, Riffs, Riffs sind die einzige Währung, die Mantar kennt
Zu den Songs auf dem kommenden Album äußert sich Hanno folgendermaßen: „Wir haben das unnötige Zeug rausgelassen. Ich wollte nur 3- oder 4-minütige Lieder; bam, bam, bam. Jedes Lied ein bisschen anders, eingängig – darum geht es beim Rock’n’Roll!“
Und genau das ist es, was man von „The Modern Art Of Setting Ablaze“ erwarten kann. Eingängigkeit und eine ganze Menge Riffs. „Riffs, Riffs, Riffs sind die einzige Währung, die Mantar kennt – so einfach ist das – das gefällt mir!“, so Hanno.
Dazu ist aber auch zu sagen, dass Mantar sich selber ein enges musikalisches Korsett geschnürt haben, das einfach auch nicht viel Spielraum für Neues zulässt. Doch wozu auch? Wer sich in Mantar durch ihren Stil verliebt hat, der wünscht sich nicht, dass sie plötzlich mit diesem brechen.
The Modern Art Of Setting Ablaze dreht die gewohnte Härte Mantars weiter auf, würzt es mit einer großzügigen Portion an „No lives matter“-Einstellung und gehört somit definitiv ins Musikregal eines jeden Fans. Aber auch für jene, denen das Duo bisher gänzlich unbekannt war, lohnt es sich, einmal in das herrlich-schmutzige Drei-Komponenten-Geschrammel reinzuhören.